So, Reparatur abgeschlossen
Hier noch ein paar Gedanken, die vielleicht auch für andere noch nützlich sein könnten.
1. Diese Anleitung hat mir sehr geholfen:
https://wiki.tdm-forum.net/index.php/Ei ... n_eine_3VD
Die berühmt-berüchtigte 8er-Inbus-Schraube in der Steckachse habe ich tatsächlich nur mit einem luftdruckbetriebenen Schlagschrauber losbekommen, ein Akku-Schlagschrauber hat leider nicht gereicht. Anders als in der Anleitung (s.o.) habe ich die Schraube beim Wiedereinbau nicht mit dem luftdruckbetriebenen Schlagschrauber festgeballert, sondern nur mit dem Akku-Schlagschrauber einen kurzen Impuls gegeben, ab da fand auch mein Drehmoment-Schlüssel Halt und ich konnte mit 30 Nm (lt. Handbuch) festziehen. Mit einem zu starken luftdruckbetriebenen Schlagschrauber könnte man die Schraube oder das Gewinde glaube ich beschädigen, außerdem ja auch kein Drehmoment einstellen. Locktite nicht vergessen!
2. Wie in der Beschreibung schon erwähnt geht die Tauchrohr-Gleitbuchse (meist) nicht einfach rein. Ich musste mit der Zwischenlegscheibe und dem 50er HT-Rohr ordentlich hauen, bis die endlich saß. Das würde ich auch auf jeden Fall zuerst machen, denn danach kommt ja der Simmerring rein und der geht auch nicht leicht rein. Und den wollte ich gerne so wenig wie nötig beanspruchen. Unten ans HT-Rohr habe ich ne Menge Isolierband geklebt, das hat prima gegen die scharfen Kanten des Rohres geholfen. Den alten Simmerring als Eintreiber zu benutzen konnte ich mir so sparen, hatte Sorge, dass ich den im Anschluss auch nicht mehr rausbekomme.
3. Das Yamaha Reparaturanleitung-Handbuch (Band Nr. 5163, 5164, 5165) fand ich auch sehr nützlich, hier konnte ich alle Anzugsmomente (Nm) für den Wiedereinbau nachschlagen.
4. Meine Annahme über die Abmessungen der Gleitmetalle/Gleitbuchsen stimmte. Ich habe die Neuen einfach mal nachgemessen:
Standrohr Gleitbuchse: 41,70mm x 20mm x 1,00mm
Tauchrohr Gleitbuchse: 41,00mm x 12mm x 2,00mm (41mm ist hier der Innendurchmesser. 45mm wäre der Außendurchmesser -> 41+2+2=45)
5. Der Simmerring wird ja von oben auf das Standrohr aufgezogen. Auch hier habe ich die scharfen Kanten mit Isolierband abgeklebt. Darauf achten, dass das Standrohr für diesen Schritt blitzeblank ist, denn der Simmerring zieht ja auf dem Weg nach unten jeden Schmutzpartikel mit sich.
6. Nach den ersten 150km ist die Gabel trocken, alles hält super, kein Spiel. Bremsbeläge vorne habe ich auch getauscht, je nach dem, wie sehr die Gabel vorher schon gesuppt hat, ist das unabdingbar.
7. Danke euch!
Allzeit gute Fahrt und eine schöne Saison 2021,
P. Relli