rasjor schrieb:
> schade, dass hier keine antwort kam, es würde mich interessiere ob zw.
> den Automotorölen und jeden speziell für motorräder ein unterschied
> ist?
>
> auf was ist beim ölkauf zu achten? gibt es "must-have"
> spezifikationen oder ist alles was nicht gerade kaltgepresstes
> olivenöl ist für eine 4TX gut genug? gibt es No-go's welche die
> kupplung nicht verträgt?
>
> (derzeit fahre ich das pöhse vollsyth. Motul 7200 seit 3tkm ohne
> Probleme wollte aber jetzt umsteigen auf etwas günstigeres und vll
> kupplungszugänglicheres)
>
> EDIT: und eigentlich ist es alles zwischen 0W30 und 10W50 egal
Ja, es gibt Unterschiede zwischen Automotorölen und Motorradmotorölen
* Der Motorradmotor dreht in aller Regel deutlich höher. Das Öl muss daher eine größere Scherfestigkeit aufweisen
* Die Motorradkupplung läuft meistens im Ölbad, daher sollte das Öl nicht zu sehr Reibungsreduzierend sein (vor allem nicht bei ausgelutschten Kupplungsfedern und und abgenutzten Kupplungsbelägen)
* Die Verweildauer des Öls ist beim Motorrad in aller Regel deutlich kürzer, als bei Autos mit "Longlife"-Serviceintervallen.
* Beim Motorrad muss dass Öl mehr "Scheiß" aufnehmen (Blow-By, Verbrennungsrückstände, unverbrannten Kraftstoff, Stäube) und verschleißt schneller.
* Mehrbereichsöl hat nichts mit dem Synthetisierungsgrad (mineralisch, teil-/vollsynthetisch) zu tun
* Die Bereichsgrenzen eines Mehrbereichsöles haben nichts mit Qualitätsmerkmalen zu tun
Da bei der TDM 850 4TX das Ölwechselintervall mit 12tkm / 12 Monate angegeben ist und der Motor nicht gerade zu den Drehorgeln zählt (<<10.000RPM), ist es fast egal, was man reinschüttet. Einige Dinge gibt es aber schon zu beachten:
* Bei abgenutzter Kupplung / Kupplungsfedern kein Leichtlauföl!
* generell kein "saures" Öl
* Der Unterschied mineralisch, teilsynthetisch, vollsysthetisch macht sich hauptsächlich im Preis bemerkbar
* 10W40 reicht als Viskositätsbereich normalerweise aus. Es sei denn man macht eine Wintertour zum Polarkreis
* Sollte man sich doch mal nach Griff zu einem Leichtlauföl Probleme mit rutschender Kupplung haben, kann man das Problemlos wieder gegen einfacheres Öl wechseln (Filterwechsel braucht man dann wohl nicht machen, wenn er nicht sowieso ansteht). Wer sparen will, kann auch nur einen Teil des Öles austauschen. Motoröle sind in aller Regel problemlos mischbar. Die Eigenschaften verschieben sich dann mit zunehmender Menge in Richtung Nachfüllöl. Auf jeden Fall auf ausreichende Ölmenge achten!!
* Es ist auch durchaus lebensdauerverlängernd und verschleißmindernd, das frisch angelassene Motorrad vor dem Losfahren immer erst mal mindestens 30s laufen zu lassen (ohne nennenswerte Gas-/Drehzalspielereien). Dann kann sich der Schmierfilm an allen zu schmierenden Stellen erst mal
aufbauen.
* Bei Problemen mit "klebender" Kupplung sollte man mal ein anderes Öl ausprobieren oder einen Teil des Öls durch Leichtlauföl ersetzen (wenn die Kupplung richtig eingestellt ist). Eine Kupplung, die nicht sauber trennt ist schnell auch mal ein Sicherheitproblem.
Wissenswertes über Öle kann man z.B. auch hier nachlesen:
http://www.liqui-moly.de/liquimoly/web. ... bakrw.html
Ich habe mir jetzt mal das Liqui Moly "Formula Super 10W40" zum Ausprobieren geholt.
Wenn es zu "leichtläufig" ist, kommt es halt in den Rasenmäher 8)
Es wäre aber sicher eine feine Sache, wenn die "Selber-Öler" mal einen kurzen Beitrag schreiben würden, mit jeweils:
* Motoröl (genaue Typenbezeichnung), Preis, Kupplungszustand, Erfahrung mit dem Öl
LG & gF,
Thorsten
Gruß,
Thorsten
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Anglizismen sind Bullshit.