hallo miteinander,
da haben wir nun eine eu-antidiskriminierungsrichtlinie, aber die gilt ja nicht, wenn einer mit den richtigen statistiken ankommt.
Godfather schrieb:
> Dazu passt vielleicht auch diese
>
Meldung .
> Kein Kommentar meinerseits.
kommentieren wir doch ein bisschen.
innerhalb von fünf jahren bei bis zu über 1000 motorrädern sonntags - das hahntenjoch dürfte maximal 6 monate im jahr befahrbar sein, aber was solls - zwei tödliche unfälle! was für eine gefährliche strecke! man könnte sich ja einmal fragen, wer an den unfällen beteiligt und wer schuld war - aber vielleicht passt da die statistik nicht. das wäre von einem volksverhetzungsorgan wie dem orf wohl auch zuviel verlangt.
man könnte sich auch fragen, ob die anzahl der motorräder auf einer strecke wirklich nicht größer sein darf als die der pkws - und wenn dies ein grund für eine sperrung sein sollte, im umkehrschluss die meisten anderen sperrungen nicht umgehend aufgehoben werden müssten?
ich habe bisher von noch keinem politiker eine antwort in der sache (wenn es überhaupt eine antwort gab) auf die frage bekommen, warum selbst strecken, auf denen ("natürlich junge") pkw-fahrer regelrechte rennen veranstalten, nicht (nur) für pkws gesperrt worden sind. ebensowenig eine antwort auf die frage, warum sich die polizei hier zu einsätzen personell und sonstig in der lage sieht und kontrollieren kann - was sie - vor verwaltungsgerichten - im falle von motorradfahrern immer bestreitet.
wäre man ein pupertierender kindskopf, könnte man den umstand, dass der orf motorradfahrer mit einer naturkatastrophe vergleicht ("lawine"), ja noch als lob auffassen. dass der orf allein mit dieser formulierung den boden einer neutralen berichterstattung verlässt, dürfte den verantwortlichen klar sein: denn sie wissen, was sie tun ... ansonsten hätte man sich ja auch überlegen können, warum die zufahrt zum hahntenjoch - die eigentliche passstraße führt ja durch völlig unbewohntes gebiet - gerade so angelegt sein muss, wie sie angelegt ist.
allerdings wird hier wieder das prinzip deutlich: da beschweren sich anwohner über "den lärm". und "außerdem", so fügt dann eine angeblich "neutrale" berichterstattung hinzu, handelt es sich "auch noch" um einen unfallschwerpunkt. könnte man nicht noch ein paar gründe mehr finden (die klimakatastrophe vielleicht, die gesundheitskosten, der arbeitsausfall, das gestörte brutverhalten der hochalpinen bachschnepfe)?
das heißt aber nicht, dass man beim orf keinen humor hätte; man kann es freilich auch verarschung nennen. neben dem redaktionellen teil gibt es nämlich auch noch ein online-forum. aus den forumsregeln:
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nun kann in diesem denkwürdigen orf-forum ein gewisser fritz gurgiser vom "transitforum austria" die anrainer in ihrem "wunsch" - was für ein begriff! - für ein wochendfahrverbot für motorräder unterstützen und gleichzeitig erklären: "es geht nicht gegen eine Gruppe". aber vielleicht ist das eine spezifisch österreichische qualtität von schwachsinn, in einem land, in dem verkehrspolizisten offiziell geschwindigkeiten mit dem auge schätzen dürfen?
natürlich sind gurgiser & co. viel zu schlau, zu sagen, was sie wirklich meinen. die drecksarbeit - im wortsinne - erledigen dann die "kleinen leute", otto normalbürger und lieschen müller. ausgewählte, sicherheitshalber per cut&paste übernommene zitate aus dem orf-forum zum redaktionellen beitrag:
Die Motorrad-Plage
Motorräder die mit dem Treibstoff aus der Hölle fahren und dabei höllischen Lärm und Gestank verbreiten.
Beschleunigungsorgien und vorzugsweise mit ausgeräumten Auspuff.
Nur aus Spaß und Hobby andere Menschen quälen halte ich für sehr verwerflich
Biker kann man in diesem Fall mit lästigen Fliegen vergleichen
Hordenrennen!
Die Motorräder sind flächendeckend ein Problem!
biker sind wie eine pest
so gut wie alle schönen bergstraßen verseucht mit dieser einspurigen seuche
saftige Maut für Einspurige
Fahrzeuge für pupertierende Jugendliche
ich habe an die tiroler internet-redaktion des orf eine e-mail geschrieben (
orf kontakt-seite internet-redaktion landesstudio tirol), und - zur kenntnisnahme - an die vornehm "direktion" genannte leitung dieses ladens (
orf kontakt-seite direktion landesstudio tirol ):
[beginn]
guten tag,
diese e-mail betrifft folgenden redaktionellen beitrag:
http://tirol.orf.at/stories/307421
halten sie es für korrekt, dass
- sie in ihrem beitrag motorradfahrer nicht zu wort kommen lassen;
- sie bei zwei tödlichen motorradunfällen in fünf jahren von einer "unfallträchtigen" strecke sprechen;
- sie unfallzahlen veröffentlichen, aber nicht angegeben, wer die unfälle verursacht hat;
- sie offensichtlich eine politische kampagne gezielt unterstützten und
- gleichzeitig bestimmte verkehrsteilnehmer diskriminieren.
diese e-mail bezieht sich außerdem auf die forumsbeiträge (
http://tirol.orf.at/stories/307421/forum/page=...)
hier ein paar zitate aus den beiträgen:
- Die Motorrad-Plage
- Motorräder die mit dem Treibstoff aus der Hölle fahren und dabei höllischen Lärm und Gestank verbreiten.
- Beschleunigungsorgien und vorzugsweise mit ausgeräumten Auspuff.
- Nur aus Spaß und Hobby andere Menschen quälen halte ich für sehr verwerflich
- Biker kann man in diesem Fall mit lästigen Fliegen vergleichen
- Hordenrennen!
- Die Motorräder sind flächendeckend ein Problem!
- biker sind wie eine pest
- so gut wie alle schönen bergstraßen verseucht mit dieser einspurigen seuche
- saftige Maut für Einspurige
- Fahrzeuge für pupertierende Jugendliche
halten sie so einen nazi-dreck, motorradfahrer mit "lästigen insekten" oder einer "seuche" zu vergleichen, eigentlich in übereinstimmung mit ihren "demokratischen forumsregeln"?
oder ist das einfach die normale sprach' in adolf-land?
[ende]
nach dem klick auf den "abschicken"-button kam immerhin noch folgende meldung:
Vielen Dank für Ihr eMail. Wir werden uns umgehend bemühen Ihr Anliegen zu bearbeiten. (gemeint war vermutlich: ... uns bemühen, ihr anliegen umgehend ... aber im beruflichen umfeld entspricht "sich bemühen" eben der note mangelhaft).
für mich persönlich ein glück, dass mich das hahntenjoch (der gaichtpass war gerade aus einem anderen grunde gesperrt) nicht gerade begeistert hat - nachdem ich es trotz mangelhafter beschilderung letztes jahr doch gefunden hatte.
grüße, r.