Beitragvon Rausfahrer » 27.10.2006 10:50
Hallöche Jochen,
wer TomTom und die anderen reinen Navis mit Garmin vergleichen will, kann auch gleich versuchen, Motorräder und Roller miteinander zu vergleichen. Roller sind übrigens auch praktisch - keine Wertung!
Ich benutze seit über 10 Jahren am Moped Garmins (weil es Spaß machen soll). Deshalb mal meine Meinung dazu.
Willst Du einfach nur von A nach B kommen, meinetwegen auch über C, legst Du Wert auf tolles Aussehen, willst Du MP3s, die kleine Französin mit ihren Ansagen und Anrufe in den Helm gebluetootht bekommen, ist Dir der technische Kram zuwider und willst dazu einen ziemlichen Block am Lenker akzeptieren, dann ist TomTom OK.
Ein Garmin, sei es Quest, GPS V, 60 SX oder 276, ist klein und unauffällig, das V und 60er sind ganz besonders robust, die funktionieren auch mit auswechselbaren Akkus (Ausnahme:Quest) und haben unterdessen genug Speicher (76cx, 60cx, Quest). Dazu funktionieren sie auch Offroad, zu Fuß in fremden Städten, beim Trekking, und am Fahrrad. Sogar im Flieger fand ich sie Klasse, konnte ich doch so sehen, wo ich grade drüberflog.
Aber der wesentliche Unterschied: Die Garmins sind echte Werkzeuge, weil sie gerade für Motorradreisen, die ja eher über Nebenstraßen als die direkte Strecke führen, wesentlich besser geeignet sind.
Warum? Weil man die Strecke auf dem PC planen kann. Routen sind zwar auch, aber sehr umständlich, mit TomTom möglich, aber der Komfort am PC ist um Längen besser. Das Programm ist bei den Karten sogar dabei.
Einfach alle Punkte markieren, die man besuchen will. Die Routing-Einstellungen auf "wenig befahrene Straßen vorziehen" einstellen und dann schauen, wie MapSource die Punkte miteinander verbindet.
Man kann auch festlegen, daß die Durchschnittsgeschwindigkeit auf Autobahnen 40Km/h ist, auf internationalen Straßen 45 bis Nebenstraßen 80 beträgt. Dann die schnellste Route ausrechnen und überraschen lassen.
Wenn's nicht paßt, oder irgendwo in der Nähe eine kurvigere Straße gesichtet wird, einfach die Route nehmen, auf die entdeckte Straße ziehen und man sieht die komplette neue Strecke. Dann die Route aufteilen (Copy-Paste von Teilstücken in MapSource oder komfortabler in TTQuoVadis) und rein ins Gerät.
Sogar mit den ersten Geräten (Garmin 2) funktionierte das hervorragend, obwohl dort gar keine Karten drin waren. In MapSource einfach 20m vor jedem Abbiegepunkt den Zwischenpunkt geklickt. Selbst wenn man nur weiß, in welcher Richtung und welcher Entfernung das Ziel liegt, kann unterwegs schnell mal auf unbekannte Strecken abgebogen werden und man hat trotzdem die Sicherheit, irgendwann anzukommen. Das fand ich anno '98 schon bei meinem Besuch im Tschad so interessant, daß ich keine Karten dabei hatte. Einfach nur die Punkte im Garmin, wo ich hinwollte. Eine Piste oder Buschradler-Weg fand sich immer. Mit TomTom wäre man noch heute orientierungslos.
Echt nett ist das Speichern der Tracks, die man nach dem Trip in MapSource anschauen kann oder, was viel mehr Spaß macht, in TTQuoVadis. Da kann man sogar automatisch die DigiPics mit Punkten auf der Strecke markieren lassen und mit Klick darauf wird das Foto gezeigt. Auch das Abfahrenlassen geht. Zu jedem Abschnitt wird die Geschwindigkeit gezeigt, jede Pause ist nachvollziehbar (es gibt aber nicht viele, weil das Kartenblättern wegfiel).
Das Supergimmick ist die 3D-Sicht auf die gefahrene Strecke in der für 20$/Jahr registrierten Version von GoogleEarth.
Eventueller Nachteil der Garmins: Man braucht etwas Routine, um ohne Ansage ins Ohr den Abbiegepunkt nicht zu verpassen. Aber dort, wo es interessant ist, sind ohnehin wenig Abzweige. Im Display steht, wie weit es bis zum nächsten Abbiegepunkt ist. Da kann man zwischendurch schon mal 20km Ruhe haben. Das ist mir lieber als dieses Batteriewechsel für den Headset oder diese BMW-
Fahrer-Spiralkabel. Und Musikhören auf dem Mopped?. Außerdem würde mir das ständige Gesabbel auf den Senkel gehen - ich will mich beim Fahren konzentrieren können und brauche keine Unterhaltung wie im Auto.
Ist was für 3 ZKB- Fahrer….
Das Zumo von Garmin wird, so hoffe ich, die beiden Welten zusammenbringen. Den TomTom-Komfort mit TouchScreen und den Garmin-Mehrwert und dessen Qualität. Aber ich befürchte, das Ding wird auch so groß wie TomTom, damit es 70jährige ohne Lesebrillen ablesen können. Wie häßlich!
Grüße
-der Ralf-
Garmin Quest 1 mit CN8 und Halter von Gunnar Mill am Mopped, Mapsource und TTQV
Garmin V de luxe zum Geocaching mit Topo 25
Disclaimer:
Der obige Text gibt meine Meinung wieder und soll in keinster Weise Besitzer und Nutzer von Rollern, anderen Fremdfabrikaten oder Navigationssystemen diskriminieren, beleidigen oder in anderer Weise herabwürdigen.:teufel:
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Rausfahrer am 27.10.2006 10:54, insgesamt 3-mal geändert.