Werner schrieb:
> Hallo
>
> > Bei Gelbatterien sollte der Ladestrom nicht zu hoch sein, da sich sonst Gasblasen
> > bilden könnten, die im Gel nicht aufsteigen können.
> Das stimmt, aber wenn das der Grund wäre, warum einige doch recht kleine Ladegeräte nicht für
> Gelbatterien geeignet sind, dann verstehe ich die Welt nicht mehr.
Ersteres bezog sich ganz allgemein auf den Unterschied zwischen Säure- und Gelbatterien.
> Du schreibst selbst, der Ladestrom geht recht schnell zurück. Und wenn 1.6A max bereits zuviel ist,
> dann würde eine Gelbatterie am Laderegler eines Moppeds keine Saison überstehen ohne auszufallen.
>
Ja, im Krad. Genau Das habe ich gemeint. Beginnt die Ladung einer leeren 12 Ah Batterie im Krad mit über 8A, fällt der Strom innehalb von etwa 20 Min auf unter die Hälfte zurück.
> Mir kommen inzwischen eh zweifel, ob Gel-Starterbatterien wirklich Gelbatterien sind. Je mehr ich
> darüber lese, desto mehr komme ich zu dem Schluß, dass Gelbatterien als Starterakkus gänzlich
> ungeeignet sind. Der Kieselsäurezusatz bringt keinerlei Vorteile und verschlechter die
> Ladeeigenschaften und den Kurzschluß (Starterstrom). Daraus folgt, das Gelbatterien bei gleicher
> Leistung größer seinen müssen, sind sie aber nicht.
Auf jeden Fall kann man echte Gelbatterien auch als Starterbatterien einsetzen. Das habe ich selbst schon mehrfach mit (gebrauchten) Gelbatterien passender Größe aus Bojen und großen USVs getan. Allerdings habe ich damit keine "Langzeitversuche" gemacht. Die erste Gelbatterie habe ich ersetzt, als Startprobleme bei Minusgraden auftraten, die Zweite hatte ich nur als kurzfristige Übergangslösung im Auto.
>
> Passend dazu schreibt CTEK in ihrer Akkukunde...
> "Wenn von Gelbatterien für Motorräder die Rede ist, handelt es sich meist um ein
> Missverständnis. Wahrscheinlich ist es eine AGM-Batterie." (AGM: Absorbed Glass Mat)
>
> Weiter heißt es ...
> " VRLA-Batterien (Anm. Gel & AGM Batterien) sind sehr empfindlich gegen "unsauberen
> Strom", d. h. starke Rauschwerte,
siehe
> Link. Aus diesem Grund sollen die traditionellen Transformator-Ladegeräte nicht verwendet
> werden.
>
>
> > @Werner
> > Bei der auch von mir angewandten Ladung über eine kleine Glühlampe
> > hast Du nicht berücksichtigt, dass solange die Lampe hell brennt, die
> > Batterie ihre Ladeschlußspannung noch nicht erreicht hat.
>
> Es ging ums Überwintern!
>
> Ist der maximale Ladestrom eines Ladegerätes zu hoch für die Batterie, ist ein Reihenwiderstand
> (z.B. Glühbirne) sicher das Mittel der Wahl. Nicht aber wenn die Ladeschlußspannung zu hoch ist UND
> das Ladegerät über den Winter angeschlossen bleiben soll.
Eben. Durch die Lampe kann die Ladespannung nicht mehr zu hoch sein. Es handelt sich um eine Reihemschaltung aus 2 Widerständen. Mit zunehmender Ladung erhöht sich der Widerstand der Batterie. Gleichzeitig steigt der Widerstand der Lampe durch erkalten des Glühfadens. Letzerer Wert verändert sich nicht so stark wie bei der Batterie selbst, aber seine Änderung bildet "Das Zünglein an der Waage" und damit die optimale Anpassung.
Natürlich geht es auch bei mir um das Überwintern, und auch um den ganzjährigen Betrieb.
Mit der Lampenreihenschaltung kann man stinknormale Trafo-Gleichrichter-Ladegeräte mit einer Leerlaufspannung von 2,6V pro Zelle, die eigentlich eine beaufsichtigte, und zeitlich begrenzte Ladung erfordern, unbeaufsichtigt und unbefristet Laden. In der Praxis schaut man dann alle 3-6 Monate mal nach den Batterien, während man sonst bei Batterien im Einsatz eine Frist von einem Monat einhalten soll.
>
> > Die zyklische Ladung möchte ich sowiso in Frage stellen, da jeder
> > Ladezyklus die Lebensdauer der Batterie reduziert. Batterien, gleich
> > welcher Bauart sollte man immer geladen lagern, und voll ist eben
> > voll.
>
> beim zyklischen Laden wird die Batterie nicht vollständig entleert sondern nur um 10-20%.
>
> Sicherlich hast Du recht, dass die Batterie darunter leidet, sie leidet aber weniger als durch die
> Sulfatbildung bei ruhender Batterie. Auch bei geladenen Batterien tritt dieser Effekt auf, wenn er
> auch längst nicht so stark ausgeprägt ist wie bei leeren Batterien.
Genau darum halten Starterbatterien an Dauerladung über eine Glühlampe auch etwa 10 Jahre, wenn sie nicht auf andere Art mißhandelt werden.
Sulfatbildung tritt meines Wissens bei entladenen Batterien auf, deshalb sind entladene Bleibatterien nicht lagerbar.
Übrigens bezeichnen die Hersteller ihre Starterbatterien als "wartungsfrei" wenn sie den Elektrolyt so hoch über die Platten eingefüllt haben, dass die Batterie damit die Garantiezeit übersteht. In die Entlüftung der Zellen bauen sie dann noch einen Rücktropfkanal, dessen Wirkung seinen Namen eigentlich nicht verdient.
Limbo
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Wenn ich Schuhe und Strümpfe ausziehe, kann ich bis zwanzig zählen.