Batterie

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Luigi
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Batterie

Beitragvon Luigi » 05.07.2005 18:23

Hallo,
mir ist neulich was dämliches passiert, ich habe mein TDMchen in der Garage abgestellt und habe vergessen, die Zündung auszuschalten. Ich bin einige Zeit nicht gefahren und als ich es letzten Sonntag wollte, war natürlich die Batterie völlig leer. Ich habe es dann zunächst "im Guten" versucht und sie an ein spezielles Motorradladegerät gehängt, aber es tat sich nichts. Dann wurde ich ungeduldig und habe sie an ein fettes Autoladegrät gehängt. Der Ladestrom stieg auf 10A an und sie wurde recht warm. Das habe ich etwa eine Stunde lang gemacht und sie danach mit dem Motorradladegerät vollgemacht. Das Gerät zeigt es jedenfalls an. Meine Frage nun: kann ich der Batterie noch vertrauen, oder hat sie jetzt möglicherweise einen Schlag weg?

Danke

Klaus

Limbo
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Batterie

Beitragvon Limbo » 05.07.2005 18:57

Das kannst Du nur mit einem test, oder eben im Alltag herausfinden.
Wenn Deine TDM nicht mehr anspringt, oder auch nach einer längeren Fahrt nicht startet, ist eine neue Batterie fällig.

Du hast jetzt deine Batterie 2x mißhandelt, einmal durch die Tiefentladung, und zum 2ten durch die Hammerladung mit 10 A. Die Tiefentladung war sicher nicht gewollt, sie kann allein schon den Exitus der Batterie bedeuten. Im Normalfall übersten Starterbatterien aber 1-2 Tiefentladungen.

Wenn Du das nächste Mal ein Autoladegerät an eine kleine Batterie anschließt, schalte eine 12V Scheinwerferlampe in das Pluskabel dazwischen. Das "entkräftet" die Ladespannung und reduziert den Maximalstrom auf 4 - 4,5 Ampere.

Limbo


--
Wenn ich Schuhe und Strümpfe ausziehe, kann ich bis zwanzig zählen.

Luigi
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Batterie

Beitragvon Luigi » 05.07.2005 19:47

Hallo Limbo,
danke für die Infos. Ich habe ja gleich befürchtet, daß ich ihr mit dem Riesenklotz von Ladegerät keinen Gefallen tue, aber ich war halt ungeduldig und nachdem mein kleines Gerät nach 4h Ladezeit überhaupt keine Wirkung zeigte bin ich halt mal mit was gröberem drangegangen, frei nach dem Motto "viel hilft viel".
Wenn ich sie drinlasse, stellt sich für mich eine weitere Frage. Gibt es eigentlich ein Problem, mit dem Katalysator, wenn ich das Moped anschieben möchte. Ich habe irgendwie im Hinterkopf, daß man Autos mit Kat nicht anschieben soll, wegen unverbrannter Gase und Gefährdung des Kat´s. Oder ist es empfehlenswert, mal eine zeitlang ein Starthilfekabel mitzuführen?

Gruß

Klaus

Limbo
Registriert: 27.03.2005 21:43

Batterie

Beitragvon Limbo » 05.07.2005 20:39

Die unverbrannten Gase selbst sind nicht das Problem für den Kat. Das Problem ist, wenn die Gase im Auspuff zünden. Das kalte Moped kannst Du auch trotz Kat anschieben, solange die Einspritzung und die Zündung OK sind. Falls das Möppi aber nicht bald anspringt, wird längeres Schieben riskant, weil dann unverbranntes Gemisch im Auspuff ist.
Wenn Motor und Auspuff warm sind, solltest Du wirklich nur anschieben, wenn Du Dir sicher bist, dass das Moped sofort anspringt. Unverbranntes Gemisch würde sich sonst im heissen Kat entzünden, was dem Kat bestimmt nicht guttut.

Wie lange hast Du übrigens mit 10 A geladen? Bei Ladung mit erhöhtem Ladestrom muß man die Kapazität der Batterie im Auge behalten.
Normaler Ladestrom für eine 14 Ah Batterie wäre 1/10 der Kapazität = 1,4 A für 12 Stunden = 16,8Ah oder 120%.
Teilst Du nun die 16,8Ah durch die 10A kommst Du auf 1h 40min. Diese Ladezeit mit dem hohen Strom solltest Du auf keinen Fall überschreiten. Noch besser ist es, die Themperatur der Batterie zu überwachen, und keine Themperatur über 33°C zulassen.
Falls Du eine Gel-Batterie hast, hast Du jetzt Blasen im Gel, die normalerweise nicht rausgehen. Mit der Zeit gehen auf Rüttelstrecken aber doch zumindest die größeren Blasen raus.

Limbo
--
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Luigi
Registriert: 16.08.2002 13:53

Batterie

Beitragvon Luigi » 05.07.2005 20:51

Hallo Limbo,
ich habe die Batterie ca. 1h lang bei 10A geladen, danach wurde mir die Sache im wahrsten Sinne des Wortes "zu heiß". Die von Dir erwähnte Maximaltemperatur habe ich locker überschritten. Ich habe sie zwar nicht gemessen, schätze allerdings so um die 50 Grad. Na das klingt ja alles wenig vertrauenerweckend, mit dem Kat. Wenn ich mir jetzt wegen meiner Dummheit mit der Zündung auch noch den Kat ruiniere, dann bekomme ich die Krise. Ich denke, ich werde mir halt demnächst eine neue Batterie gönnen, wird ja auch nicht die Welt kosten.....

Danke für die vielen Infos!!

Ciao

Klaus

Remus
Registriert: 15.08.2002 09:02

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Beitragvon Remus » 05.07.2005 22:22

Hallo Miteinander,

meine Batterie ist jetzt wohl auch "schon" am Ende! X(

Seit dem letzten Winter, als der Anlasser nur noch "rasselte" (Magnetschalter) und ich mittels Autobatterie fremdstartete, ist die Batterie (eigentlich falsch, müßte ja Akku heißen) nie wieder so wie vorher gewesen. Obwohl mittels Gel-Batteriengeeigneten Lader mit max 1A aufgeladen und "refreshed" sprang die Mühle zwar immer an, aber die Spannung brach immer relativ stark zusammen.

Gestern mußte ich die Kiste anschieben, und nachdem ein mutiger Versuch, sie in einer TG-Abfahrt anspringen zu lassen, fehlschlug, hatt ich das Vergnügen, das Teil die steile Abfahrt wieder hoch zu stemmen (230kg sind da gegenüber knapp 70kg eine echte Herausforderung!!! 8o )

Durch nette Hilfe vorbeilaufender Passanten "Das kenne ich noch von meinem Motorrad... sollen wir schieben?" konnte ich anschließend den Motor zum laufen bringen.

Dann über nacht ans Ladegerät, heute morgen mit 100% Ladung gestartet, heute abend mit total zusammenbrechender Spannung wieder anschieben müssen... X(

Diagnose beim Händler - neue Batterie fällig - Garantie seit Mär ausgelaufen (und ich dachte, ich hätte 3 Jahre... :( )

Nagut, dann eben morgen zu Polo, den 25%-Gutschein mitnehmen und die Batterie für 65 statt 97,- holen..

spannende
Grüße
Wolfgang
--
... es gibt kein zu heißes Wetter, aber eindeutig zu warme Kleidung...

Überholi
Registriert: 11.04.2004 10:26

Batterie

Beitragvon Überholi » 05.07.2005 22:42

@ wolfgang
nach 3 jahren schon am ende? würde es mal mit kulanz versuchen - denke das ist etwas sehr früh...

@ klaus
ich würd sie wenn sie geht drinlassen evtl. hat sie gar keinen (grossen) schaden davon genommen.
kannste immer noch machen wenn sie mal zickt...
´s war da Erich

--
Es sind die einfachen Dinge im Leben....

Remus
Registriert: 15.08.2002 09:02

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Beitragvon Remus » 05.07.2005 23:47

Überholi schrieb:
> @ wolfgang
> nach 3 jahren schon am ende? würde es mal mit kulanz versuchen -
> denke das ist etwas sehr früh...

schlimmer: schon nach 2 Jahren - Kulanz laut Y-Händler bei Batterie nicht möglich... :(

(hat seinen Chef gefragt)
Grüße
Wolfgang
--
... es gibt kein zu heißes Wetter, aber eindeutig zu warme Kleidung...

Limbo
Registriert: 27.03.2005 21:43

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Beitragvon Limbo » 06.07.2005 19:05

@Remus
Die Starterbatterieen, die so heißen und eigentlich Akkus sind, die in den letzten 10 Jahren gefertigt wurden, haben quasi ein "Gedächnis". d.h. sie stecken i.d.R. nur eine Tiefentladung weg, bestenfalls mal 3. Mit etwas Pech ist sie schon nach der ersten Tiefentladung hin.

Die Ursache liegt in der Bauform.
Früher hatten die Batterien Kunststoffgitter, wie ein Malerwekzeug, als Separatoren, heute dient dazu ein dünnes Flies wie ein Küchentuch. Herausgelößtes Blei konnte früher zwischen den Platten nach unten sinken, und sich problemlos lange am Boden sammeln, bevor der Bleischlamm einen Zellenschluß verursachen konnte.
Heute bleibt gelößtes Blei im Flies zwischen den Platten, durch die Poren des Flieses wachsen dann die Bleifäden zusammen und erzeugen so viel schneller den Zellenschluß.

Bei den Bleibatterien mit Säurefüllung heißt übrigens "wartungsfrei" nur, dass der Hersteller genügend Säure in die Batterie gefüllt hat, damit die Batterie damit die Garantiezeit übersteht. Kommt es zur Reklamation innerhalb der Garantiezeit, und der Särestand ist nicht mehr hoch genug, sieht der Hersteller darin ein Indiz, dass die Batterie falsch behandelt wurde.

Gelbatterieen stehe ich auch sehr skeptisch gegenüber. Ich habe viele stationäre Batterien in der Wartung, die mit Säurefüllung etwa 10 Jahre halten. Seit 6 Jahren habe ich eine stationäre Gelbatterie dazu bekommen. Bei der Gelbatterie waren die Zellen schon nach 5 Jahren am Ende und mußten erneuert werden.
Die Stationären Batterien werden ständig geladen, und regelmäßig teilentladen.

Limbo
--
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Remus
Registriert: 15.08.2002 09:02

Batterie

Beitragvon Remus » 06.07.2005 23:24

@Limbo

Vielen Dank für Deine Info!

Habe trotz deiner schlechten Erfahrungen soeben die neue Gelbatterie eingebaut.
(Ich glaube da passt auch nicht viel anderes rein, in der liegenden Position)

Verblüfft hat mich die Tatsache, dass ich bei Polo ein "Pfand" von 7,50 zahlen mußte, das ich bei Abgabe der alten Batterie wieder zurückbekomme.
Das soll der ordnungsgemäßen Entsorgung der Altbatterien dienen...

Jedenfalls hängt die neue jetzt am Proficharger und wird morgen früh gleich getestet!
Eine Beschreibung zum Ausbau der Batterie habe ich übrigens weder im Werkstatthandbuch gefunden noch hier im Forum. Ist zwar nicht schwer, wenn man mal weiß wie, aber es wäre trotzdem hilfreich für "Nichtschrauber"

aufladende
Grüße
Wolfgang
--
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diwa
Registriert: 24.04.2003 16:22

Batterie

Beitragvon diwa » 07.07.2005 09:02

@Wolfgang

Das mit der lahmenden Batterie hatte ich auch. Obwohl die Batterie im Winter ausgebaut war und refreshed wurde, hatte sie schon im ersten Jahr Probleme nach kalten Nächten ab März. In diesem Jahr kam es dann notgedrungen öfter zum Fremdstart über das Auto. Zum Glück habe ich die Batterie noch kurz vor Ablauf der (zweijährigen) Garantiefrist getauscht bekommen.

Gruß

Diethelm

Jens
Registriert: 10.04.2002 12:26

Batterie

Beitragvon Jens » 07.07.2005 09:35

Moin,

von nem Moppedschrauber und nem Autofritzen hab ich mal gesagt bekommen, Batterien halten beim Mopped vielfach nur noch 2Jahre und beim Auto 4Jahre.

Ich schaffe diese Zeiten zu verdoppeln:D
Dann noch 1-2 Jahre mit minderer Kapazität durchzuhalten, spätestens dann ist ne neue fällig.

In der 4TX wurde übrigens nicht, wie oft fälschlicherweise behauptet, ein Gel-Batt verbaut, sondern eine Micro-Glas-Batt.
Die hat ähnliche Eigenschaften wie eine Gel, ist aber weiterhin eine Säure-Batt.
Die Flüssigkeit ist hier in einem Micro-Glas-Fließ gebunden, so das sie in jeder Einbaulage zu verwenden ist und sie baut deutlich schmaler. Dies war auch der Grund für den Einsatz in der 4TX.

Zum Laden einer tiefentladenen Batt.
Das du da einen Autoladen angeschlossen hast war garnicht so falsch, denn die Moppedlader haben oft viel zu wenig Spannung um eine Tiefentladene Batt wieder zu erwecken.
Doch dort mußt du unbedingt den Strom im Auge behalten.
Kurzfristig, für wenige Minuten, kann auch mal 3-6A fließen aber besser ists da wieder auf die 1/10 Regel zurück zu greifen. Wie Limbo schon schrub.

Mit den meißten Mopped-geräten erreicht man aber kaum einen meßbaren Strom, bei einer Tiefentladenen Batt.
die haben max 14-14,5V Das reicht für ne Normale Ladung, mehr aber nicht.
Um überhaupt einen meßbaren Strom zu erreichen mußte ich auf teilweise über 20V gehen.
Nur für wenige Minuten, dann stieg der Strom und ich konnte wieder Ordentlich Laden:)

Also, wie schon schön von Limbo beschrieben, Temperatur und auch Strom im Auge behalten. (Eigentlich ist da der gute alte Regelbare Travo mit nem Ampere-Meter dran noch immer das Beste... :D )

Ich hasse diese Bevormundung durch Technik.
Licht bleibt immer an,
gebremst wird vorn und hinten
geladen wird mit einer nicht kontrollierbaren und erst recht nicht regelbaren Spannung und ebensolchen Strom...





:hasi: :hasi:
Ciao
Jens

--
Mit meiner kleinen Dicken ´97er 4TX mit 115Mm
meiner kleinen Bockigen ´86er XT600 43F mit 32Mm
TDMF#7


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