Beitragvon tdmschurli » 16.02.2005 13:20
tdm-Rheinlaender schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> Ich habe bei meiner 900'er 2003 ab und zu das Problem das beim
> Zügigen Herunterschalten (mehrere Gänge aufeinmal) das Getriebe meist
> im Dritten Hängenbleibt. Manchmal auch im zweiten. erst wenn wieder
> Hochschalte oder kurz die Kupplung ziehe springt der Gang wieder rein
> und ich kann weiter herunterschalten.
>
> Ist das Normal oder mach ich was verkehrt ?
Hallo Rene!
Ich denk mal du machst nix verkehrt, das ist einfach so durch die Bauart des Getriebes bedingt.
Bei einem Motorradgetriebe ist es ja so, daß alle Zahnradpaare auf zwei Wellen sitzen (entweder fest/kraftschlüssig oder verschiebbar/kraftschlüssig oder lose), dauern im Eingriff sind und sich daher dauernd drehen. Der Kraftschluß wird nur durch massive seitliche Klauen an den Zahnrädern hergestellt. Diese werden (meistens) paarweise verschoben, von den Schaltklauen. Diese Klauen wiederum erhalten ihre Bewegung von der Schaltwalze, die so eine Art Führungskulisse an ihrem Umfang eingearbeitet hat. Die Schaltwalze wird direkt vom Schalthebel betätigt und kann sich daher immer nur um einen bestimmen Drehgrad bewegen. Dann rastet sie ein und der entsprechende Gang ist eingelegt. Zum Einlegen des nächsten Ganges muß sich die Schaltwalze um denselben Drehgrad weiterdrehen.
Daher kannst immer nur einen Gang nach dem anderen einlegen und keinen überspringen.
Der Kraftschluß wird, wie oben schon erwähnt durch seitliche Klauen an den Zahnrädern hergestellt, die sich beim Verschieben der Zahnradpaare ineinander verhaken. Da sich alle Zahnräder immer drehen und nur Drehzahlunterschiede bestehen kann nie Zahn auf Zahn stehen (alle Zahnradpaare sind immer im Eingriff) und auch nie Klaue auf Klaue stehen. Daher flutscht das auch ohne Kupplung, vorausgesetzt das Getriebe wird entlastet (Gaswegnehmen!!).
Damit die Gänge aber auch ordentlich einrasten ist es besser beim Auslassen von Gängen trotzdem immer kurz die Kupplung kommen zu lassen (so man sie auch verwendet:rotate: ) weil sonst kann's passieren was dir passiert - es klemmt was!
Da funktioniert das Zusammenspiel zwischen Rastung der Schaltwalze, Weg der Schaltgabeln und Einhaken der Zahnradpaare nicht mehr ordentlich, bzw addieren sich die "Spiele" (Toleranzen) dieser Bauteile und schon bleibt was hängen.... und kracht dann.
Ich hatte die von dir beschriebene Erscheinung auf allen meiner Motorradln, egal welcher Marke und habe mir angewöhnt beim Runterschalten zwischen den Gängen ganz kurz mal die Kupplung kommen zu lassen - damit war's erledigt.
Gruß aus dem tief verschneiten Wien
Georg;D
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"Verlaßt die Welt ein wenig besser wie ihr sie vorgefunden habt!" (Lord Baden Powell, Gründer der Pfadfinder)