
Ich wollte einfach mal kurz nen Thread da lassen zum Thema Kupplung tauschen.
Meine TDM neigte zum rutschen der Kupplung deswegen dachte Ich mir da muss man mal ran.
Ich schraube relativ viel am Motorrad, aber Kupplung war Ich mir nie so sicher, ob Ich selbst ran soll an den Speck.
Meine TDM hat 70tkm auf der ersten Kupplung viel Soziusbetrieb und z.T. schwer geladen.

Alleine dann eher sportlich

Ich habe das Schrauberbuch was eine Nette Hilfe ist.
Am Donnerstag Abend hatte Ich mal wieder etwas Zeit und hab gedacht schaden kann es nicht.
Kupplungszug ausgehängt und über Kreuz die Schrauben des Deckels gelößt.
Steht die TDM auf dem Seitenständer muss das Öl nicht raus aus dem Möp da die Kupplung dann trocken liegt.
Sind die Schrauben gelößt kommt einem auch direkt der Deckel entgegen.
Von dem Gedanken das die Dichtung des Kupplungsdeckels überlebt... verabschiedet man sich am liebsten sofort.
Vor einem offenbaren sich dann direkt die 6 Schrauben mit den Kupplungsfedern. Anzugsmoment 10NM !!Wichtig!!
Ich habe angefangen die Schrauben über Kreuz zu lösen und die Federn zu entnehmen.
Bei der letzten Feder ging die Schraube relativ schwer, nach etwas mehr Gewalt war die Schraube dann abgerissen....
Prima

Alle Reibscheiben und Stahlscheiben entnommen und nummeriert.
Mit einem Messschieber habe ich dann jede Feder, Reibscheiben und Stahlscheiben vermessen, sowie die Stahlscheiben mit einer Lehre auf Verzug geprüft.
Was soll man sagen die Federn haben neu 55mm, Grenze 53mm. Meine waren 48mm.
Reibscheiben sollen neu wohl 3,2mm haben der Verschleiß liegt bei 2,8mm. Meine waren alle 2,8mm
Die Stahlscheiben haben im Buch keine Verschleißgrenze sollten aber ohne Riefen und nicht Verzogen sein. Letzteres waren meine nicht, aber die Abnutzung war gut erkenntlich.
Weiter geht's mit der abgerissenen Schraube.
Ich habe sie so leider nicht aus dem Gewinde bekommen also wollte Ich die Nabe entfernen, um besser an die Sache ran zu kommen.
Die Mutter der Nabe hat ein Anzugsmoment von 70NM.
Es liegt eine Sicherungsscheibe darunter die 2 aufgebogenen Flügel hat um ein selbständiges lösen der Mutter zu verhindern.
Diese werden nach unten gebogen und brechen meist ( Verschleißteil ).
Da die Nabe mit dreht muss man sie blockieren. Ich dachte Ich könnte die Nabe am Federsteg der Kupplungsfeder blockieren....
Resultat ist ein gebrochener Federsteg und die Mutter ist immer noch zu.
Zu bemerken ist hier das der Abrieb von einem Versuch kommt die Schraube aufzubohren
Die Investition in einen Kupplungskorb Blockierer hätte sich bezahlt gemacht.
Weltuntergang soll aber auch das keiner sein, nur Lehrgeld wird wieder mal bezahlt.
Nabe in der Bucht für 35€ geschossen damit es weiter gehen kann.
Ich entschied mich bei dem Laden mit den 4 Buchstaben ( K**O ) die Ersatzteile und das entsprechende Tool zu Bestellen.
Im Angebot sind verstärkte Kupplungsfedern von EDC siehe Oben ( nehm Ich gerne ) sowie Stahlscheiben von TRW
und Reibscheiben von einem 3. Hersteller.
Hier bleibt zu bemerken das die Beläge im Neuzustand nur 2,9mm Vorweißen und nicht wie original 3,2mm
Die Verschleißteile bekommt man auch alle dort.
Mit dem Tool die Nabe zu lösen ist eine Sache von genau 5 Sekunden.
Die bekommt der Feinwerkmechaniker meines Vertrauens zur Reparatur und wird nach der Reperatur als Ersatzteil eingelagert.
Morgen kommt die neue Nabe dann wird alles montiert.
Die Reib und Stahlscheiben verweilen über Nacht in feinstem 10W40 da sie trocken anscheinend sofort verglasen würden.
Mit einer Reibscheibe wird begonnen, dann die Stahlscheibe usw.
Die Federschrauben werden über Kreuz mit 10NM angezogen.
Der Deckel der Nabe sowie die Nabe selbst sind mit einem Punkt makiert, diese müssen beim Einbau wieder fluchten.
Der Kupplungsdeckel selbst wird auch mit 10NM angezogen, ebenfalls über Kreuz.
Ich ergänze morgen noch Bilder vom Einbau.
Abschließend bleibt zu sagen das die Kupplung der TDM kein Hinderniss oder riesen Aufwand ist.
Hat man die Teile da und alles vorbereitet ist man nach 20min durch und hat die nächsten 70-100tkm wieder Ruhe.
Da Ich eh einen Ölwechsel machen wollte bot sich das ganze an und ist auch zum Empfehlen da die Innereien ja doch komplett offen liegen.
Ich hoffe das Ich dem ein oder anderen etwas die Ungewissheit nehmen konnte, an die Kupplung zu gehen, mit der Ich selbst unterwegs war.
Allzeit eine Handbreit Reifen unter dem Möp

Grüße Manuel