Limbo schrieb:
> Aber ein draußen über Winter abgestelltes Moped ist reichlich Temperaturschwankungen ausgesetzt,
> wodurch sich in der Luftblase im Tank Kondenswasser bildet. Durch die Volumenänderung des
> Tankinhalts durch die Temperaturschwankungen wird die Luft im Tank auch immer wieder zumindest
> teilweise ausgetauscht. Dh es kommt immer wieder neue Luft mit neuer Feuchtigkeit in den Tank.
> Fördern die Temperaturschwankungen, die ja am Tag +10°C und nachts -15°C betragen können, nicht
> auch die "Entmischung" ?
Ich hab eher von einer kompletten Entmischung gesprochen, also einer Phasentrennung. Sowas wird mit den normalen Temperaturschwankungen im Tag/Nacht Rhythmus nicht erreicht und war eher ein theoretischer Gedanke. Beispielsweise wenn man ein Gemisch stark abkühlt und auf dieser Temperatur hält; das kann je nach Mischungskomponenten gar keine Auswirkung haben oder eben eine Entmischung aufgrund anderer Gründe (Änderung der Zusammensetzung) begünstigen.
Die von dir beschriebenen Auswirkungen der Temperaturschwankungen sorgen dafür, dass aufgrund der regelmäßig mit feuchter Umgebungsluft gespeisten Gasphase so viel Wasser vom Ethanol absorbiert werden kann bis dieses Ausfällt.
Der eine oder andere hat ja vielleicht schon mal "Gleiches löst sich in Gleichem", in der Realität löst in gewissem Maß aber auch Ungleiches in Ungleichem. Ethanol hat einen unpolaren Anteil, weshalb sich dieser einigermaßen in Benzin lösen lässt. Wenn nun noch mehr polare Anteile (Wasser) ins Gemisch kommen finden sie zusammen, bilden für Flüssigkeiten einen sehr festen/stabilen Verbund und fallen aus.
Dass das ganze als Paste ausfällt/ausfallen soll spricht für mich dafür, dass wirklich eine zusätzliche Komponente im Benzin als Emulgator fungiert. In sofern könnten dann einige wenige Kurzkettige Kohlenwasserstoffe mit in die polare/wässrige Phase gezogen werden. Da kurzkettige KWs eine hohe Oktanzahl haben, könnte das hinkommen mit der Absenkung der Oktanzahl im Benzin. Insofern muss ich meine letzte Aussage ein Stück weit revidieren.
Thorchen123 schrieb:
> Hallo,
>
> und ich wollte mal in den Raum werfen dass es sehr wohl möglich ist
> die genaue Zusammensetzung des Kraftstoffes über eine
> Gaschromatographie zu ermitteln :p Das einzig ausgesprochen
> schwierige ist dabei die genaue zuordnung der Einzelelemente zu Peaks
> im Chromatogramm.
Das halt ich aber jetzt wieder für sehr theoretisch. Dazu müsste man den Chromatographen erst mal mit bekannter Zusammensetzung kalibrieren, oder alle Einzelsubstanzen in Reinform durchjagen. Ich denke eh, dass durch die Vielzahl an unterschiedlichen KW noch nicht ein mal Peaks zu erkennen wären, sondern nur ein Rauschen
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-> Gruß, Jonas.
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Ich bin der fränkische R(a)echer mit dem fränkischen Rechen!
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