Beitragvon Hobbit » 11.04.2009 08:30
Hallo,
ein Öler soll das Öl an der Flanke des Kettenrades abstreifen. Daher ist es sehr wichtig, dass die Düse mit der Schnittfläche am Kettenrad anliegt.
Der entstandene Ölfaden drückt sich durch die FLiehkraft in den Spalt zwischen die Ketteninnenlasche und die Rolle. Das Öl zieht sich durch die Kapillarwirkung unter der Rolle durch.
Schmieren muss man also die Rollen der Kette und zwar die nicht sichtbare Unterseite. In der Rolle liegt die Kettenhülse. Durch die Hülse geht der Bolzen und zwischen Bolzen und Hülse ist die Fettfüllung. Die Fettfüllung wird durch die Dichtringe in der Kette gehalten und schmiert das eigentliche Kettengelenk.
Wenn die Kette auf ein Zahnrad aufläuft bleibt die Rolle im Prinzip fest stehen und die Hülse dreht sich in der Rolle.
Dabei entsteht jede Menge Reibung. Bei ungenügender Schmierung wird die Kette so heiß, dass sich die Fettfüllung in der Hülse verflüssigt und damit ihr Volumen ändert. Das Fett drückt sich am Dichtring vorbei, der wenn er zu heiß wird überhitzt und spröde wird.
Fett ist weg, Wasser kann rein, das Gelenk (Hülse und Bolzen) reiben sich auf, bekommen Spiel. Das ist Kettenlängung und meist ist das nur an ein paar Stellen der Fall. Man spricht von einer ungleich gelängten Kette.
Ein Dualinjektor ist bei richtiger Montage der einen Düse nicht nötig, sondern eher was für die Psyche des Nutzers. Mein Ing ist auf der ZZ-R 1100 mit der ersten Kette 86 450 km gefahren, ich auf der ZX-9R 75359 km. Das zeigt eigentlich, dass eine Düse reicht.
Bitte keinen Scotti Dualinjektor auf meine CLS Öler bauen. Ich habe mehr als einen Kunden, der danach Probleme mit der Öldosierung und Nachtropfen hatte.
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Allzeit gute Fahrt
Heiko