Hallo liebes Tagebuch
Heute will ich dir von meinen Erlebnissen erzählen, die ich auf der Reise in die Vogesen gemacht habe. Ich weiß, dass ich Dir schon viel früher hätte schreiben müssen, die Fahrt ist ja auch schon wieder ein paar Tage her, aber ich musste erstmal die vielen Ereignisse verarbeiten. Das solltest Du, als meine beste Freundin, verstehen.
Ich weiß nicht genau, an welcher Stelle ich anfangen soll, zwar hat die Reise am Donnerstag, den 17.Mai begonnen, aber die Geschichte schon viel früher.
Da war zum Bleistift mein Motorrad, welches im April zum TüV musste. Ich wäre doch nie schon im Mai zum TüV gefahren, wenn nicht die Reise nach Frankreich angestanden hätte. Und ich hätte doch nie meine Reifen gewechselt, wenn ich nicht zum TüV gemusst hätte. Und ich hätte mir niemals einen 19er Inbus gekauft, wenn ich die Reifen nicht hätten wechseln müssen, weil ich zum TüV musste, damit ich in den Vogs ein anstandsloses Moped hätte.
Aber wenn ich jetzt noch die Geschichte schreibe, wie ich aus dem Autoradio erfahre, wo ich den 19er Inbus kaufen kann, dann wüsste ich auch nicht wo ich anfangen soll, den die Autofahrt begann ja viel früher.
Oder beginne ich damit, wie sich die Truppe zusammengestellt hat, mit der ich letztendlich in die Vogs geschwommen bin? Den Ursprünglich stand ja nur Uschi, Miko, Mimimi und ich auf der Liste, dann Uschi, Till, Miko, Mimimi und ich, dann Uschi, Vollmond, Till, Miko, Mimimi und ich, dann Uschi, Marc, Dora, Vollmond, Till, Miko, Mimimi und ich und dann nur noch Vollmond, Marc, Dora, Till, Miko, Mimimi und ich.
Liebes Tagebuch, wie schreibt man eigentlich in einem Textverarbeitungssystem mit automatischer Rechtschreibprüfung, Textvervollständigung und Autokorrektur Vollmond mit 3L?
So liebes Tagebuch, nun willst Du bestimmt wissen, wer den Uschi, Till, Miko, Mimimi, Volllmond (danke liebes Tagebuch), Marc und Dora eigentlich sind. Glaub mir, Du willst es nicht wissen, aber ich werde Dir trotzdem erzählen:
Till, der Ein Till gehört zu den chaotischsten der Motorradfahrern. Er trägt die meiste Zeit eine Sonnenbrille, damit niemand seine dunklen Augenringe sieht und das häufig vom Mimimi rot gefärbte weiße der Augen. Tills fahren keine speziellen Motorräder, sondern irgendwas. In der Regel wissen sie nicht mal, wie viel Kubik oder PS der Untersatz hat, den sie grade befahren. Tills brauchen grundsätzlich einen Mentor, der ihnen sagt, wann die Kette zu spannen ist oder der Reifen gewechselt werden muss. Dieser spezielle Till fährt eine Honda x4 und braucht einen Mentor, der Kette spannen und Reifen wechseln kann.
Uschi, die Eine Uschi gehört zu den chaotischen der Motorradfahrerinnen. Durch eine Miniskusoperation im Frühjahr leicht lädiert, hört man seit ihrer Entscheidung mit in die Vogs zu fahren nur lautes Mimimi. Sie besitzt ausser einer KTM LC 66 noch eine Honda CBR 600 und war auf mancher Crossstrecke heimisch. Trotz des lädierten Knies hat sie sich entschieden das Motorrad mit dem ungünstigeren Kniewinkel zu besteigen, um ihren Allerwertesten auf der langen Strecke zu schonen. Was aber auch egal ist, da sie ja trotz neuer Regenkombi nicht bei Regen fährt, aber trotzdem mit Moped aber ohne Gepäck zum vereinbarten Treffpunkt erscheint?
Volllmond, der Ein Volllmond gehört zu den chaotischsten der Motorradfahrer. Er zeichnet sich durch ausgesprochene Redseligkeit, besonders nach ein paar Glas Pastice, aus. Möchte er auf trockenen Strassen am liebsten Kreise um einen herumtanzen, reicht es jedoch von einem Vorrausfahrendem aus, die Strasse leicht zu bespucken, um ihn im Rückspiegel verschwinden zu lassen. Ein Volllmond fährt immer verschieden Motorräder, in diesem Fall eine TDM und eine doppelX, damit er sich vom einen aufs andere Motorrad gewöhnen kann.
Dora, die Eine Dora gehört zu den chaotischsten der Motorradfmitahrerinnen. In ganz seltenen Fällen, wie z.B. bei einer Vogesenfahrt, kann man sie alleine antreffen. Jedoch hat man dann ständig das Gefühl, das irgendetwas fehlt. In gewohnter Umgebung hat sie sonst 2 etwa hamstergroße „Hunde“ dabei, die ständig um sie herumwuseln. Alle Personen mit Schuhgröße größer 32 sind zu größter Vorsicht gemahnt, wenn sie sich einer Dora nähern.
Marc, der Ein Marc gehört zu den chaotischsten der Motorradfahrern. Marcs halten sich mit vorliebe im rechten Rückspiegel von schnellen Tourguides auf. Da sie nur selten an anderer Stelle gesehen wurden, liegen auch kaum weitere Informationen von Marcs vor. Hin und wieder wurde aber von einem lauten Mimimi aus dem Spiegel berichtet, was aber eher auf einen zu langsamen Tourguide schliessen lässt.
Miko, der Ein Miko gehört zu den chaotischsten der Motorradfahrern. Er ist i.d.R. immer an erster Stelle einer Motorradgruppe zu finden. Auf Mimimi der Mitfahrer reagiert er meistens mit dem Ausspruch „ Dann fahr Du doch vor“, was aber in den seltensten Fällen angenommen wird. Wieso auch, ein Miko kann nicht hinterherfahren, jedenfalls nicht lange. Ein Miko ist grundsätzlich mit einer suiziden und selbstzerstörerischen Ader ausgestattet, nur so ist zu erklären, weshalb er mit einem Till und einem Stonie in den Urlaub fahren möchte und sich auch sonst mit diesen beiden Gattungen umgiebt.
(große Teile dieses Auszugs wurden des heiligen Friedens Willen zensiert und können nur veröffentlicht werden, wenn der Autor sich in Schutzhaft befindet)
Mimimi, das Das Mimimi entsteht durch eine spannungsschwankung in der Luft und äußert sich darin, dass der Angesprochene etwas anders versteht wie der Äußernde meint von sich zu geben. Hier an einem Beispiel verdeutlicht:
Der Äußernde sagt: „Heute fühle ich mich aber unwohl“
Der Angesprochene versteht: „Mimimi“
Oder:
Der Äussernde sagt: „Schade, dass es keinen Münsterauflauf gibt“
Der Angesprochene versteht nur: „Mimimi“
(Liebes Tagebuch, wieso kenn ich den nur komische Leute? Ich bin doch auch nicht so)
So, nun aber zur eigentlichen Fahrt. Begonnen hat sie wie immer mit einem Frühstück und einem Anschiss bei und von Miko. Den Anschiss habe ich diesmal nicht bekommen, weil ich zu spät war (das war ich auch, aber diesmal war es nicht relevant) sondern, halt Dich fest, weil ich eine HALBE Frikadelle auf mein Brötchen legen wollte.
Enstschuldige mal Tagebuch, normalerweise würde ich eine GANZE Frikadelle essen, ich meine wir reden hier wirklich nur von Frikadellen und nicht von Hackbraten. Und ich habe auch kein Problem damit eine GANZE Frikadelle OHNE Brötchen zu essen. Wenn es sein muss, dann verzichte ich auch noch auf Ketchup oder Senf. Ja, eine einfache pure Frikadelle ohne überhauptirgendetwas würde ich mir GANZ in den Mund stecken und sie genüsslich verspeisen. Aber Nein, ich musste diese HALBE Frikadelle noch halbieren, also praktisch in klitzekleine Stücke zerbrösseln und erst dann auf das Brötchen legen. Okay, ich hab schon Frikadellen gegessen, da war mehr Brötchen drin als jetzt unter meiner fast VIERTEL Frikadelle lag, aber sie waren wenigstens GANZ.
Inzwischen war Till eingetroffen. Er hatte geschäftlich in Schottland zu tun und ist mit dem Flieger um 10 Uhr in FFM Airport gelandet und war dann mit dem Moped so gegen 11 Uhr bei uns. Nun, liebes Tagebuch, weißt Du auch weshalb ich diesmal keinen Zuspätkommanschiss bekommen hab.
Nun konnten wir uns endlich auf den Weg in die Vogs machen Miko musste nur noch schnell eine große Inspektion an der X4 vom Till machen und schon konnten wir losfahren. Es ist ja überhaupt kein Problem, es hat ja kaum geregnet, wir würden die Zeit schon während der Fahrt wieder gut machen. Ich hab dann meinen Helm noch mal schnelll ausgerungen und los ging es.
Die Hinfahrt war nass, aber trotzdem schön zu fahren. Du glaubst mir nicht? Fahr doch mal bei Regen auf der Autobahn, dass ist auch nass, aber nicht schön zu fahren. Volllmond hat uns auch bei jedem Stop versprochen, dass es gleich aufreißen wird. Und als ob ihn die Wolken gehört hätten, jedes Mal nachdem wir losgefahren sind, sind sie aufgerissen und haben jede Menge Wasser über uns ausgegossen.
Miko hatte noch den einen oder anderen Umweg durch manch friedlich schlafendes französisches Örtchen gemacht, wir hatten es doch bei dem Wetter und der Verspätung nicht eilig, aber wenigstens hat er eine wesentlich schönere Strecke gefunden, als die, die duch Bitsche führte(übrigens die Einzigste die ich in Frankreich bisher gesehen habe).
Wie Tagebuch, was meinst Du damit, dass Du eben nur Mimimi verstanden hast?
PeterS, dass ist der schweizer Crosstrail-Driver, der immer Moltos Lieblingsschokolade dann mitbringt, wenn Molto nicht in den Vogesen ist, hat sich diesmal wirklich viel Mühe mit der Zimmeraufteilung gegeben. Mir wurde ein ausgesprochen nettes und gemütliches Zimmer mit Blick auf den Teich(wenn man sich etwa 50m weit aus dem Fenster lehnen kann) zugesprochen. Ich nehm mal an, dass es Zufall war, das ich vom Rest des Forums getrennt wohnen musste und so nicht an den abendlichen Geselligkeiten teilnehmen konnte.
Am nächsten Morgen waren auch alle vom Forum da, sogar Nicolle. Ey Tagebuch, Du glaubst es nicht. Nachdem sie so ca. 14 Stunden geschlafen hatte, war sie dermaßen aufgeweckt, dass sie mich anschaute und mit einem blitzen in ihren Augen wortwörtlich sagte: „Das ist aber eine geile Maus“
Ich bin mir sicher, dass sie mich damit gemeint hat, obwohl es böse Zungen gibt, die meinen dass auch das T-Shirt gemeint sein könnte, dass ich an diesem Tag getragen habe. OK, es war eine Maus darauf abgebildet, genauer gesagt eine MickeyMaus ähnliche Figur mit nur einem Auge, 3 Ohren, einem Fuß und 3 Schwänzen, aber ich bin mir sicher dass sie mich gemeint haben muss.
Von jetzt ab ging es bergauf, diesen Ansporn habe ich gebraucht um die Welt um mich erstrahlen zu lassen. Deshalb hatten wir auch die restlichen Tage das schönste Wetter und konnten Fahren soviel wir wollten, leider nur nicht wohin wir wollten. Kennst Du die Rennstrecke zwischen Turckheim und Les Evaux? Das ist die geile Strecke, die regelmäßig gepflegt wird, weil dort manchesmal Oldtimerrennen stattfinden. Also allerbester Belag, feinste Kurven und alles was sich ein Bikerherz wünscht, falls er nicht grade auf einer Chopper unterwegs ist und lieber Stundenlang auf der Route66 grade ausfahren möchte.
Dort durfte ich nicht hinfahren, jedenfalls nicht wenn ich in der Gruppe bleiben wollte, die von Miko geführt wurde. Er hatte andere Pläne, fährt lieber die Strecke die in seinem Navi gespeichert ist. Sehr unflexibel dieser Mensch.
Wie, Du hörst schon wieder Mimimi? Hab ich Dir schon mal das neue Feuerzeug gezeigt, dass ich mir letzte Woche gekauft hab?
Die Fahrerei war trotzdem Klasse. Dieses Jahr lag wirklich kaum Schotter auf den Strassen. Sonst bin ich es grade im Frühjahr gewohnt, dass viele Pässe deswegen kaum befahrbar sind und hätten wir wegen Volllmond nicht so viele Nichtraucherpausen einlegen müssen, hätten wir bestimmt noch mehr befahren können. Das Highlight war natürlich wieder der AlteSack, den vom Süden her anzufahren ist die schönste Strecke überhaupt und kommt gleich nach der Rennstrecke. Vor solchen Pässen pflegt Miko immer zu sagen: „Jetzt jeder wie er will!“ Diesen Satz habe ich noch nie so richtig verstanden. Ich glaube ja dass er damit meint, dass jeder den Pass so schnell hochfahren möchte, wie er will. Da ich aber hinterfahre und dran bleiben will, muss ich so schnell fahren wie ich kann. Und das mache ich ja eh die ganze Zeit.
Ich glaube auf der Strecke haben wir einen Franzosen leicht verärgert. Er fuhr vor Volllmond und gab anscheinend sein Bestes. Wahrscheinlich wollte der Arme auch nur an seiner Gruppe dranbleiben und ist deshalb so gefahren. Na jedenfalls hat sich Volllmond in einer Kurve aus seinem Rückspiegel gelöst und hat ihn überholt. Leicht verwirrt ist er dann auf die Gegenspur gekommen, glücklicherweise ohne Gegenverkehr, aber dafür blieb Marc nur die Chance rechts an ihm vorbeizufahren, da der Franzose ja auch zeitgleich seine Geschwindigkeit verringert hatte. Jedenfalls hat der Franzose schnell seine Orientierung und seine Fahrspur wiedergefunden und wurde dann auch gleich von mir ordnungsgemäß überholt. Ich glaub ich hab sogar den Blinker gesetzt.
Ich weiß nur nicht genau, weshalb Dora noch ihre Hand rausgehalten hat, wollte sie sich beim Franzosen entschuldigen, ihn Grüßen oder ihm einfach eine patschen?
Ich bin echt froh, dass ich Dir die Geschichte so erzählen kann, denn von meinen 300 Metern Abstand sah sie wirklich witzig aus, ich weiß aber auch, dass sie ganz anders hätte ausgehen können. ToiToiToi, dass ich Dir niemals eine andere Geschichte schreiben muss.
Liebes Tagebuch, ich war das ganze Wochenende brav und habe niemanden geärgert. Wirklich niemand? Ein kleiner grauhaariger Mann mit Fazer leistet hämisch Widerstand und antwortet auf ein drittel meiner Sätze mit „Oh Mann Stonie“. Weißt Du liebes Tagebuch, dafür kann ich wirklich nichts. Hab ich Dir schon mal von der Souffleusen-Hexe erzählt, die in meinem süßen Köpfchen wohnt? Also, ich habe da so eine sogenannte Souffleusen-Hexe im Broca-Areal meines Sprachzentrums wohnen und manchmal sagt sie mir Texte ein, die ich selbst niemals sagen würde.
Zum Beispiel ist folgende Geschichte passiert. Wir sitzen am Abend vorm Haus und erzählen noch die eine oder andere Anekdoten vom Vortag. Mit der Zeit wird es dunkel, aber glücklicherweise sind die Häuser mit Lampen ausgestattet. Nur das vor dem Haus, an dem wir gesessen haben, eine Lampe mit Bewegungsmelder und zeitlicher Abschaltung angebracht war. Es kam wie es kommen musste, das Licht ging aus und irgendjemand mit etwa meiner Figur, also rank und schlank, wollte das Licht anhüpfen. Sofort kamen von allen Seiten Sprüche, dass derjenige zu schmal ist und das dies jemand machen sollte, der etwas kräftiger ist, wie z.B. unser Jochen alias Heide, welcher dann auch sofort das Licht anmachte.
Volllmond hat dann noch gespöttelt, dass bei dem extrem schlanken und athletisch gebauten (also der, der mir Körperlich so ähnlich war), die Gravitationskraft nicht ausreichen würde um das Licht anzumachen, als dann meine Souffleusen-Hexe mich sagen lies:
“Heide, ist so groß, er müsste eigentlich schon eigene Trabanten um sich fliegen haben.“
Es hat einige Zeit gedauert, bis irgendwer am Platz wieder etwas sagen konnte, aber Du siehst, dass war nicht wirklich ich und mir tut es auch wirklich Leid, dass es Jochen getroffen hat und nicht z.B. Molto in der Nähe war.
Ja liebes Tagebuch, dass war es auch schon wieder was es von den Vogesen zu berichten gab. Die Heimfahrt verlief ohne Zwischenfälle und fand dieses Jahr bei schönstem Sonnenschein statt. Noch schnell ein letztes Fotoshooting:
„Wer ist eine geile Maus?“
„Stooooooonnnnnnniiiiiii
iiiieeee“
Na also, geht doch.
Grüße Stonie
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