Der Kanarienvogel ist ein Girlitz und stammt – wie der Name richtig sagt – von den Kanarischen Inseln, einem beliebten Ferienziel vor der Westküste Nordafrikas. Seine grüne Wildform lebt dort an den trockenen, nur locker bewaldeten Hängen in maritimem, atlantischem Klima.
Als die Spanier vor einem halben Jahrtausend die Inseln vor und nach der Entdeckung Amerikas brutal eroberten, wurden Kanariengirlitze bereits von den Ureinwohnern, den Guanchen, als Ziervögel gehalten. Diese Tradition wurde von Mönchen fortgesetzt, die bis ins 16. Jahrhundert ein Monopol auf Zucht von Kanariengirlitzen und die Ausfuhr der Männchen bewahren konnten. Erst als auch Kanarienweibchen ins Ausland gelangten, wurden auch auf Elba, in Italien, Tirol, Frankreich, Holland, Belgien und Deutschland Kanariengirlitze gezüchtet.
Zunächst konzentrierte sich das menschliche Interesse nur auf den Gesang; erst als die für domestizierte Tiere typischen Mutationen auftauchten, entstanden neben den beliebten "Gesangskanarien" auch "Farbkanarien", die gezielt bis hin zu rein gelben Vögeln weitergezüchtet wurden, nachdem man die ersten, einfachen Vererbungsgesetze verstanden hatte. Schließlich entstanden gar "Gestaltkanarien", die sich auch in der Form von ihren Vorfahren untersheiden.
Berühmt wurden im deutschsprachigen Raum der Tiroler und Harzer Gesangskanarienvogel: Tiroler Bergleute in Imst züchteten die Vögel als Nebenerwerb und verkauften sie an Vogelhändler, die sie meist in Tragegestellen (Trage"kraxen") auf dem Rücken in die Nachbarländer exportierten. Als sich in Tirol die Silberminen erschöpften, zogen die Bergleute auf der Suche nach neuer Arbeit in den Harz. Dort wurde vor allem um St. Andreasberg Mitte des 19. Jahrhunderts der "Harzer Edelroller" gezüchtet.
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[f5][comic][glow=#OOCCOO,5]Hulkcum was here[/glow][/comic][/f5]
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Dirk
was inndressiert mich mei dumm geschbräch von neulisch!!!