Ladezeit mit Lima

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deranfaenger
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Ladezeit mit Lima

Beitragvon deranfaenger » 08.02.2006 12:38

Hallo Elektrikversteher!

Was meint ihr wie lange eine entladene Batterie braucht, bis sie allein durch die Lichtmaschine wieder voll geladen ist?

Folgendes hat mir ein Freund erzählt:
Er hatte vor ca. 2 Wochen seine AUTObatterie im Stand so weit entladen, daß er Starterhilfe gebraucht hat.
So... er fährt jeden Tag 35 Kilometer über die Autobahn in die Arbeit.
Allerdings ohne großartig Stromverbraucher einzusparen, da er der meinung war, das 35 Kilometer müssten reichen um die Batterie wieder voll aufzuladen. (bzw. mehr zu laden als entladen wird, und mit der zeit wird sie wieder voll)
Aber scheinbar war es sogar ein Negativgeschäft, da er nach einer Woche wieder nicht starten konnte.
Im glauben das seine Batterie erneuert gehört, hat er seine Werkstatt aufgesucht.
Die aber waren der meinung das die Batterie in Ordnung ist und einfach nur entladen ist. Er soll sie mal mit einem Ladegerät laden, und gut ist.

Sie sagten auch, das 35 Kilometer nicht reichen um ein ich sag mal "positives geschäft" zu machen. sprich es reicht nicht, um mehr saft mit der Lima in die Batterie reinzustopfen, als durch den Startvorgang und während der fahrt entnommen wird.

Ich war bisher der meinung, daß es ca. 10 minuten braucht um den Saft vom Startvorgang wieder zu retournieren. allerdings ohne Stromverbraucher einzuschalten.

Was meint ihr wie lange man fahren müsste, bis die Bat. wieder voll ist?

Und wie lange dauert es den bei unseren Bikes?

Grüße
Günther

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Der, der nicht weiß wo er mit seinen Füßen hin soll...
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kolumbus
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Beitragvon kolumbus » 08.02.2006 12:59

Hallo Günther,

Eine tiefentladene Batterie aufzuladen, das kann ziemlich lange dauern.

Denn wenn die Batterie tiefentladen ist, nimmt sie am Anfang so gut wie keinen Strom auf. Erst wenn sie halbwegs geladen ist nimmt die Batterie den Strom wieder normal auf.

Vielleicht ist die Batterie von deinem Freund auch Sulfatiert?

Dann hat der Generator vom Auto auch keine Chance die Batterie aufzuladen, da die Ladespannung ziemlich schnell 14,4 V erreicht ohne das die Batterie richtig geladen wird.

Bei einer teilentladenen Batterien vermute ich, das du mindestens 100 bis 200km fahren musst um sie wieder voll aufzuladen.

Ciao
Andreas :look:


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deranfaenger
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Beitragvon deranfaenger » 08.02.2006 13:14

kolumbus schrieb:
> Hallo Günther,
>
> Eine tiefentladene Batterie aufzuladen, das kann ziemlich lange
> dauern.
>
> Denn wenn die Batterie tiefentladen ist, nimmt sie am Anfang so gut
> wie keinen Strom auf. Erst wenn sie halbwegs geladen ist nimmt die
> Batterie den Strom wieder normal auf.
Achso? Gut zu wissen!
>
> Vielleicht ist die Batterie von deinem Freund auch Sulfatiert?

Was heisst das jetzt wieder?
>

>
> Bei einer teilentladenen Batterien vermute ich, das du mindestens 100
> bis 200km fahren musst um sie wieder voll aufzuladen.

Doch so lang?
Dann sollte ich mir vielleicht überlegen irgendwo einen "Stromplatz" herzukriegen und meine Batterie öfters mal aufzuladen. vielleicht einmal im Monat.

Wenn ich nur in die Arbeit fahre, hab ich nur 7 Km und 7 minuten. Das ist sicherlich ein Negativgeschäft- ich dachte nur, das wenn ich mal eine halbe stunde fahr is wieder gut.





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JJL
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Beitragvon JJL » 08.02.2006 16:49

Hi Günther,
verstehe ich das so richtig:
Eines Morgens ist der Wagen nicht mehr angesprungen, weil die Batterie alle war. Mit der Starthilfe ist er dann angesprungen. Er ist sofort losgefahren und hat das Auto nach 35km abgestellt. Abends ist der Wagen wieder ohne Starthilfe normal angesprungen und er konnte 35km nach Hause fahren. Nach einer Woche, wo alles gut ging, sprang der Wagen wieder wegen leerer Batterie nicht an. So richtig?

Da gibt es eine ganze Menge, woran es liegen kann.
Meine Haupttheorie: Die Batterie ist defekt. Wahrscheinlich sprang der Motor vorher schon gerade so an. Dann ist es einen Morgen noch etwas kälter als die Tage davor; der Motor braucht durch die Kälte ein paar Umdrehungen mehr als üblich, und schon streckt die Batterie die Füße. Dann ist der Wagen mit Starthilfe brav angesprungen. Am gleichem Nachmittag, die Batterie hatte 35km Hinweg geladen, springt der Motor auch wieder an. Es war an dem Nachmittag mit Sicherheit nicht so kalt wie am Morgen. Das geht dann eine Woche gut, weil es vielleicht nachts nicht so kalt war, oder der Wagen in der Garage stand. Nach einer Woche das gleiche Problem. Es war kälter als am Vortag, der Wagen stand nicht in der Garage, oder er wurde wegen einem dazwischenliegenden Wochenende 2 oder 3 Tage nicht bewegt.

Auf jeden Fall muss eine Batterie auch im Winter so etwas abkönnen. Soviel Verbraucher kannst du gar nicht einschalten, dass die Batterie nicht genug Ladestrom bekommt. Es sei denn, dein Freund hat einen 1958er Opel Rekord mit 15Ampere Gleichstromlichtmaschine, oder 4 Sitzheizungen, 6 Zusatzscheinwerfer und alle Fenster mit Heizung zusätzlich an.

2x 35km am Tag sind jedenfalls mehr als genug.

Gruß, Jürgen

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ab 26.08.2005 wird TDM gefahren!

christdm
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Beitragvon christdm » 08.02.2006 17:19

Hrmmm, rechnen wir mal...

Meines Wissens nach kann eine Batterie maximal 10% ihrer Nennkapazität an Strom aufnehmen, bei 10 Amp also 1 Amp/Std. (Deswegen sollen wir die Mopedbakterie ja auch nicht mit dem Autoladegerät laden, gelle...und bei Bootsbatterien, egal ob als Starter-oder Verbraucherbatterien, ists genauso).
Man bekommt einfach nicht mehr Saft in den Tank, versucht mans, geht die Batterie hops...

Ergo braucht eine leere Batterie 10 Std, eine halbleere 5 Std etc. Und mit Starthilfe und dann 35 km is nich...

Den Grund hierfür können andere bestimmt besser erklären als ich, deswegen lass ichs besser-mir reichts, zu wissen, dass das so ist.


Gruß Christian

ReinhardS
Registriert: 28.04.2005 08:47

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Beitragvon ReinhardS » 08.02.2006 19:15

Hi,

ich bin auch so ein Leidgeprüfter - und hab' wegen dauernder Batterie-leer-Problemen schon mal ein Auto getauscht. Und das neue war zu Weihnachten wieder leer...

Ich ließ mir am 25.12. - nachdem ich das Auto urlaubsmäßig vollgepackt hatte - Starthilfe geben und fuhr danach direkt zum Schifahren auf Urlaub. Und das Auge immer an der Spannungsanzeige: es dauerte rund 2½ Stunden und ca. 250 km, bis ich am Spannungsmessgerät sah, dass der Laderegler zum ersten mal die Ladung unterbrochen hat - ich denke, die Batterie wird zu diesem Zeitpunkt vielleicht zu 75% voll gewesen sein. Um ganz voll zu werden, wird es wohl mindestens 4 Stunden Betrieb benötigen.

Und dann hab' ich noch einen Test gemacht und einen meiner üblichen Arbeitstage simuliert:
  • Batteriespannung gemessen,
  • mit Standheizung vorgewärmt,
  • gestartet, 30 km gefahren - dort einen Termin gehabt.
  • Auto gestartet, umgestellt und abgestellt.
  • Wieder zurück gefahren.
  • Auto 2 Stunden stehen gelassen (damit sich alle Boardcomputer wieder ausschalten)
  • und nochmal gemessen: die Batteriespannung war um 0,2 V niedriger(!) als am Anfang!

Das heißt für mich, dass 2 x 30 km nicht ausreichen, um im Energiemanagement einen positiven Einfluss zu haben, wenn ich die Standheizung verwende und dazwischen zusätzlich starte zum Parkplatzwechseln.

Ich hab' weiters eruiert, dass die ganzen Elektronik-Spielereien (Innenraum-Überwachung, TIM-Funktion, Horchen auf Funk-Schlüssel etc.) beim abgestellten(!) Fahrzeug einfach zu viel Energie benötigen. Rechnerisch ist meine volle Starterbatterie (94Ah) bei eingeschaltetem TIM nach 19-28 Tagen leer (je nachdem welcher Quelle man bezüglich der Stromaufnahme glauben darf) - und bei tiefen Temperaturen, wenn die Batterien nur einen Teil ihrer Kapazität liefern, schaut es noch viel schlechter aus.

4 Wochen wegfliegen und Fahrzeug stehen lassen, ist nicht!

Mein Auto - ein neuer VW-Multivan T5 / Highline - will ständig benutzt werden. Herumstehen und wenig gebrauchen mag er einfach nicht.

Ich hab' mir nun a.) das TIM deaktivieren und b.) unter die Motorhaube eine Steckdose montieren lassen und werde mir demnächst auf den Abstellplatz ein Spannungserhaltungsladegerät montieren - wenn ich den T5 längere Zeit nicht brauche, kommt er ans Kabel. Traurig, aber wahr.

Wo sind die Zeiten, als es noch Handkurbeln gab...

MfG, Reinhard
Zuletzt geändert von ReinhardS am 08.02.2006 19:20, insgesamt 2-mal geändert.

kolumbus
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Beitragvon kolumbus » 08.02.2006 20:19

@ Günther

Was Sulfatiert bedeutet kannst du hier nachlesen. Sulfatiert

Beachte das 3 Kapitel.

@ Reinhard

Ja so ist es mit den neuen Autos.
Alles voller elektronischer Spielereien, aber nach 2 Wochen Standzeit brauchst du Starthilfe. ;D

Da Lob ich mir doch meinen alten Skoda.;)

Rein theoretisch dürfte dein Multivan so ca. 80mA in der Stunde verbrauchen.

Das wären am Tag ca. 2 Ampere.

Dein Fahrzeug sollte normalerweise nach 4 Wochen noch Starten.

Natürlich nur wenn die Batterie vorher voll geladen war.

Grüße
Andreas :look:



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ReinhardS
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Beitragvon ReinhardS » 08.02.2006 21:03

Servus,

kolumbus schrieb:
> Rein theoretisch dürfte dein Multivan so ca. 80mA in der Stunde
> verbrauchen.

da schwanken die Angaben, je nachdem welchen Frendlichen man fragt. Einer meinte, max. 34 mA steht in den VW-Unterlagen - ein anderer sprach von max. 50 mA. Und das TIM soll sich mit zusätzlichen 150 mA bemerkbar machen.

Überhaupt hört / liest man da 5 Meinungen, wenn man 3 Leute fragt. Im T5-Forum findet man beispielsweise einen Tread, wo einige Leidtragende die Standheizung von Batterie-1 auf Batterie-2 umgeklemmt haben - mein Freundlicher hat wiederum festgestellt, sie hängt auf Batterie-2 ... (möglicherweise ist das von Modell zu Modell unterschiedlich).

Ich hab' das jetzt satt - bei mir kommt der T5 an die Leine. Es kommt nämlich ofters vor, dass ich ihn längere Zeit nicht brauch' - wenn schönes Wetter ist und ich mit der TDM unterwegs bin... ;)

MfG, Reinhard

deranfaenger
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Beitragvon deranfaenger » 09.02.2006 07:10

JJL schrieb:
> Hi Günther,
> verstehe ich das so richtig:
> Eines Morgens ist der Wagen nicht mehr angesprungen, weil die
> Batterie alle war.

Nein, so wars nicht. Er hat sie im Stand - also ohne das der Motor lief- leergesaugt.
Die Bat. war also nicht einfach schon hinüber, sondern einfach nur leer gemacht.

und er hat nicht eine alte Kiste sondern das andere übel- einen hochtechnischen.
Ein Citroen C5 mit allem möglichen Stromverbrauchern die es nur gibt.

Das 2x35 genug sind unter den umständen das die Bat. voll ist, ist wohl klar.

Aber scheinbar sind sie nicht genug, um die Bat. wieder voll zu machen.

Das neue Gesetz von Licht am Tag, wirkt sich bei meinen 7 Km täglich natürlich noch negativer auf die Bat. aus.

Hauptsache die Autofahrerclubs empfehlen an der Ampel den Motor abzustellen um Treibstoff zu sparen :))

Grüße
Günther
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Werner
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Beitragvon Werner » 09.02.2006 14:23

Hallo Christian,

> Meines Wissens nach kann eine Batterie maximal 10% ihrer
> Nennkapazität an Strom aufnehmen, bei 10 Amp also 1 Amp/Std.

das stimmt so nicht. 10% der Nennkapazität / h ist die Faustformel für das Laden eines Akkus mit Konstantstrom.

Die in Moppeds üblichen Regler sind einfache Überspannungsschutzgeräte. Eine echte Ladeschaltung enthalten sie nicht.

Je leerer die Batterie ist, desto stärker wird sie geladen. Der anfängliche Ladestrom liegt dabei deutlich über den 10%, geht aber mit steigender Batterieladung deutlich zurück.

> (Deswegen sollen wir die Mopedbakterie ja auch nicht mit dem
> Autoladegerät laden, gelle...und bei Bootsbatterien, egal ob als
> Starter-oder Verbraucherbatterien, ists genauso).

KI-Ladegeräte für Autobatterien findet man sehr selten. Bestenfalls findet man KU Geräte mit interner Strombegrenzung. Bei Autoladegeräten ist die Quellspannung meist zu hoch. Damit kommt es zu einer Überladung der Batterie, bzw. der Ladestrom nimmt nicht stark genug ab.

> Ergo braucht eine leere Batterie 10 Std, eine halbleere 5 Std etc.

Die TDM LM liefert imo 280W, also rund 23A. Solange die Spannung dabei unterhalb von ca. 14.5 V bleibt, greift der Regler nicht ein.
Wenn ich schätzen müsste, dann würde ich ganz grob sagen, ...
die TDM brauch 45 min um die Batterie von 0 auf 50% zu laden, nochmals 45min um von 50 auf 75 % zu kommen usw. Ggf. kann das stark schwanken. Abhängig vom Batteriealter, mit Licht / ohne Licht, Stadtverkehr oder 200km/h uff der Bahn.


> Und mit Starthilfe und dann 35 km is nich...
Die Saufziege ist nach Starthilfe und 35km fahren noch jedesmal wieder angesprungen. Na gut, einmal nicht, aber da war'n die Zündkerzen verdreckt.

Ciao,
Werner

--
P.S. Till hat ein neues Hobby: 'torrad fahren! :dance1:

deranfaenger
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Beitragvon deranfaenger » 09.02.2006 15:18

Hallo Werner!
Werner schrieb:
>
> Die TDM LM liefert imo 280W, also rund 23A. Solange die Spannung dabei unterhalb von ca. 14.5 V
> bleibt, greift der Regler nicht ein.
> Wenn ich schätzen müsste, dann würde ich ganz grob sagen, ...
> die TDM brauch 45 min um die Batterie von 0 auf 50% zu laden, nochmals 45min um von 50 auf 75 % zu
> kommen usw.
Damit kann ich jetzt gut was anfangen! (keine Angst, ich werd Dich nicht darauf festnageln ;) )

Kann man eigentlich auch sagen ab welcher Drehzahl gut geladen wird? Oder ladet die Lima auch beim Stadtbummeln fast genausogut? Und wie ist es im Leerlauf?

Wenn ich mir die Zahlen so anschaue, ist die Bat. eigentlich fast nie ganz voll!
Ausser man fährt ausschliesslich Touren.
Bleibt nur noch die Frage, wieviel % ein Startvorgang benötigt.?(


Grüße
Günther



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Zuletzt geändert von deranfaenger am 09.02.2006 15:27, insgesamt 2-mal geändert.

Werner
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Beitragvon Werner » 09.02.2006 16:02

Hallo Günther,


> Kann man eigentlich auch sagen ab welcher Drehzahl gut geladen wird? Oder ladet
> die Lima auch beim Stadtbummeln fast genausogut? Und wie ist es im Leerlauf?

och gott, wie soll ich das abschätzen?

Liefert die Lichtmaschine mehr als 14.5V schliesst der Regler sie einfach kurz!
D.h. sie liefert dann nur noch für einen Bruchteil einer Umdrehung Strom. Die verbleibende Leistung der Lichtmaschine ist im günstigsten Fall dann noch 50% der optimalen Leistung und nimmt ab, je schneller man fährt! Es ist daher völlig unnötig, eigentlich sogar kontraproduktiv mit 200km/h und ohne Licht zu fahren WEIL ma die Batterie laden möchte.


> Wenn ich mir die Zahlen so anschaue, ist die Bat. eigentlich fast nie ganz voll!
> Ausser man fährt ausschliesslich Touren.
Jein, 12V Bleiakkus sind bei 13.8V eigentlich voll geladen. Bei ezzesiven Touren kann die Batterie also überladen werden.

> Bleibt nur noch die Frage, wieviel % ein Startvorgang benötigt.?(
Wie oft kann man eine TDM starten, bevor die Batterie merklich einbricht. Wenn sie gut anspringt, schafft man (geraten) bestimmt 25 Startvorgänge, eher mehr.

Nehmen wir an, mit 30% Batterieladung springt sie gerade noch an. Dann verbraucht ein Startvorgang irgendwas um 2-3% der Batterieladung. Wenn sie 5s rödeln muß um anzuspringen dann dürften es 15-20% sein.

Ciao,
Werner
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X-Bär
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Beitragvon X-Bär » 09.02.2006 19:20

Hallo Werner,
der Lichtmaschinenregler schließt die Lichtmaschine nicht kurz!

Eine Drehstromlichtmaschine hat im Anker (das ist der Teil der Lichtmaschine, der gedreht wird) eine Erregerwicklung diese wird über Schleifringe mit Strom versorgt. Der Lichtmaschinenregler regelt den Erregerstrom so, dass unabhängig von der Drehzahl und der Belastung der Lichtmaschine eine annähernd konstante Spannung abgegeben wird.
Drehstromlichtmaschinen liefern schon ab Leerlaufdrehzahl einen ordentlichen Ladestrom.


:roll:

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MfG JB

Werner
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Beitragvon Werner » 09.02.2006 21:28

Hallo Jörg,

> Eine Drehstromlichtmaschine hat im Anker (das ist der Teil der
> Lichtmaschine, der gedreht wird) eine Erregerwicklung diese wird über
> Schleifringe mit Strom versorgt.
das stimmt für fremderregte Lichtmaschinen, nicht jedoch für permanenterregte Lichtmaschinen.

Die TDM Lichtmaschine gehört zu den permanenterregten. Keine Schleifringe, keine Erregerspule, keine Möglichkeit die Lichtmaschinenleistung zu regeln.

Daher wird die Lichtmaschinenleistung schlicht über das Kurzschliessen der LM realisiert. Die entsprechenden Schaltungen finden sich in jedem Buch über Motorradelektrik oder hier.

Ciao,
Werner
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X-Bär
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Beitragvon X-Bär » 09.02.2006 22:06

Hallo Werner,
ja da hast du Recht, ich war gedanklich noch bei der Beschreibung der VW-Fehlkonstruktion. :rolleyes:


:roll:

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MfG JB

Limbo
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Beitragvon Limbo » 10.02.2006 11:02

Werner schrieb:
> Liefert die Lichtmaschine mehr als 14.5V schliesst der Regler sie einfach kurz!
> D.h. sie liefert dann nur noch für einen Bruchteil einer Umdrehung Strom. Die verbleibende Leistung
> der Lichtmaschine ist im günstigsten Fall dann noch 50% der optimalen Leistung und nimmt ab, je
> schneller man fährt! Es ist daher völlig unnötig, eigentlich sogar kontraproduktiv mit 200km/h und
> ohne Licht zu fahren WEIL ma die Batterie laden möchte.
>
> > Wenn ich mir die Zahlen so anschaue, ist die Bat. eigentlich fast nie ganz voll!
> > Ausser man fährt ausschliesslich Touren.
> Jein, 12V Bleiakkus sind bei 13.8V eigentlich voll geladen. Bei ezzesiven Touren kann die Batterie
> also überladen werden.
> Ciao,
> Werner

Stimmt nicht ganz.
Der Regler schließt die LiMa nicht permanennt kurz, sondern nur bei den Amplitudenspitzen. Dadurch wird die Ladespannung soweit begrenzt (14,4V), dass keine Überladung der Batterie erfolgen kann. Im anderen Fall würde der Regler die zu vernichtende Leistung nicht lange vertragen.

Mit den 14,4V kannst Du auch die Batterie auf längsten Strecken nicht überladen. Nur durch die innere Erwärmung bei ständig anstehender Ladespannung, und gleichzeitig zusätzlicher hoher Umgebungsthemperatur kommt es zur Austrocknung der Batteriezellen. In der Realität mußt Du dazu aber im Hochsommer oder in heißen Ländern mindestens 50 Tage täglich 12 -16 Stunden fahren, bevor die Batterie sauer wird.

Eine Außnahme bildet hier mindestens die erste Serie des Ford Ka, bei dem die Batterie so dicht am Auspuffkrümmer sitzt, dass sie immer unter tropischen Bedingungen betrieben wird. Ford und seine Zulieferer sind sich aber darüber einig, dass die "wartungsfreie" Batterie im Ka aber im Normalfall die Garantiezeit überstehen wird.

Limbo


--
Wenn ich Schuhe und Strümpfe ausziehe, kann ich bis zwanzig zählen.

Werner
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Beitragvon Werner » 10.02.2006 12:01

Hallo Limbo,

> Der Regler schließt die LiMa nicht permanennt kurz, sondern nur bei den
> Amplitudenspitzen. Dadurch wird die Ladespannung soweit begrenzt (14,4V), dass
> keine Überladung der Batterie erfolgen kann. Im anderen Fall würde der Regler die
> zu vernichtende Leistung nicht lange vertragen.

Der Regler der TDM arbeitet, wie die meisten, mit Thyristoren als Schalter zum kurzschliessen der LM. Einmal gezündet bleibt ein Thyristor bis zum nächsten Nulldurchgang leitend. Auch wenn die Spannungsspitze wieder unter die Maximalspannung sinkt. Der komplette Rest der Sinusperiode ist damit "verloren".

Am selbst Regler fällt dabei erstaunlich wenig Leistung ab, der größere Teil wird in der LM verbraten. Am Regler werden 'nur' 40 - 50 W verbraten. Aber selbst das reicht um den Regler unter ungünstigen Bedingungen zu grillen.

Ciao,
Werner
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UserAufEigenenWunschGelöscht
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Beitragvon UserAufEigenenWunschGelöscht » 10.02.2006 18:13

Hallo Werner!

Vielen Dank für Deine interessanten Beiträge! Selbst als E-Techniker kann man da noch was lernen.. :-)

Werner schrieb:
> Der Regler der TDM arbeitet, wie die meisten, mit Thyristoren als Schalter zum kurzschliessen der LM.
> Am selbst Regler fällt dabei erstaunlich wenig Leistung ab, der größere Teil wird in der LM
> verbraten. Am Regler werden 'nur' 40 - 50 W verbraten. Aber selbst das reicht um den Regler unter
> ungünstigen Bedingungen zu grillen.

Iss' ja scheusslich! Bremst das nicht auch den Motor?? :shock2:

X-Bär
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Beitragvon X-Bär » 10.02.2006 20:23

Hallo zamzon,
oder besser hallo Kollege.
Ja, die KFZ-Elektrik treibt einem schon kalte Schauer über dem Rücken! :shock1:

-

Eine Kleinigkeit ist mir an dieser Reglerschaltung noch unklar, welche Spannung liefert die Schaltung wenn die Thyristoren dauerhaft gezündet würden. Sind es ca. 0.5 X 14V oder nur um die 1,4V. Wird also nur eine Halbwelle über die Thyristoren und die Gleichrichterdioden kurzgeschlossen? Das würde die Verlustleistung an den drei Thyristoren von ca. 42W bedeuten ( ca. 1.4V x 30A = 42W ).
Oder habe ich bei meinen Überlegungen einen Denkfehler gemacht?

Ok, es spielt eigentlich keine Rolle ob es 1.4V oder 7V sind, solange man unter ca. 13V kommt, aber es interessiert mich ob ich die Schaltung verstanden habe.



:roll:

--
MfG JB

Werner
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Beitragvon Werner » 11.02.2006 00:53

Hallo Jörg,


> Eine Kleinigkeit ist mir an dieser Reglerschaltung noch unklar,
> welche Spannung liefert die Schaltung wenn die Thyristoren dauerhaft
> gezündet würden.

Nur die Thyristor-Restspannung, abzüglich der Diodenflussspannung, also rund 1V. Das ist aber irrelevant, da in dem Fall die Batteriespannung > Reglerspannung ist, und daher keine Leistung über den Gleichrichter fliesst.

An der LM bricht die Spannung auf die Thyristor-Restspannung, plus der Diodenflussspannung zusammen.

> Oder habe ich bei meinen Überlegungen einen Denkfehler gemacht?
Denkfehler nicht, aber das beim Kurzschluß der LM nur 30A fliessen glaube ich nicht.
Dafür fliest der Kurzschlußstrom nicht während der ganzen Periode, sondern nur ab Überschreitung der Regelspannung. Zudem ist es ein Wechselstrom (Faktor 0.707).

Um die Verlußleistung im Regler wirklich berechnen zu können fehlen imo noch Daten der Lichtmaschine und mir die Lust mich nochmal mit meiner alten Energietechnik Vorlesung zu beschäftigen ;)

Ciao,
Werner



--
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X-Bär
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Beitragvon X-Bär » 12.02.2006 23:20

Hallo Werner,
es währe sicher verständlicher wenn ich dir alle meine Überlegungen und Annahmen mitteilen würde.
Also die 30A, die ich als I eff im Strang angenommen habe basieren auf folgender Überlegung:
R der Limawicklung von Außen gemessen je 0.23 Ohm (laut TU 0,18-0.28 Ohm).
Als Cos Fi habe ich 0.5 angenommen, das ergibt einen Scheinwiederstand von 0.46 Ohm.

Als Quellenspannung habe ich nur 14V angenommen vielleicht ist dies zu gering, aber die Nenndaten der Lima sind 14V / 31,5A bei 5000 1/min.

Daraus ergibt sich ein Strangstrom von ca I eff 30A der durch den Thyristor fließt.
Den Spannungsabfall an Tyristor habe ich mit 2x0,7V = 1,4V angenommen.
Daher die Maximale Verlustleistung von 42W je Tyristor.

Das diese Verlustleistung in der Praxis nicht auftritt ist mir schon klar da die TDM immer Leistung benötigt Einspritzung, Zündung, Licht, Ladstrom usw, und deshalb der Zündwinkel der Tyristoren immer > 0 Grad seien wird.

Wenn man die Lima nach dem Gleichrichter kurzschließen würde und meine oben gemachten Annahmen so stimmen, würde sich ein Ik von ca.52A ergeben.
I Strang X 1.73 = I.

Die 0.707 gebrauchen ich hier eigemtlich nicht da ich hier mit den Effektivwerten rechne.


:roll:

--
MfG JB

Werner
Registriert: 01.05.2002 17:30

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Beitragvon Werner » 13.02.2006 17:54

Hallo Jörg,

> es währe sicher verständlicher wenn ich dir alle meine Überlegungen und Annahmen
> mitteilen würde. Also die 30A, die ich als I eff im Strang angenommen habe basieren
> auf folgender Überlegung:
> R der Limawicklung von Außen gemessen je 0.23 Ohm (laut TU 0,18-0.28 Ohm).
> Als Cos Fi habe ich 0.5 angenommen, das ergibt einen Scheinwiederstand von 0.46
> Ohm.

Ob der cos phi Wert realistisch ist weiß ich nicht, aber OK, nehmen wir einfach so an.
Aber die Nenndaten der LM beziehen sich auf die Anschlussklemmen. Wenn man aus der Lichtmaschine 14V, 30A ziehen kann, dann ist die (Ersatz)Quellspannung 14V + 0.46 Ohm * 30A = 27,8V.
Der über den Regler fliessende Kurzschlußstrom (2V Restspannung am Regelereingang)
ist dann 25.8V / 0.46 Ohm = 56 A. Als Effektivwert über die 3 Phasen gemeinsam.

> Wenn man die Lima nach dem Gleichrichter kurzschließen würde und meine oben
> gemachten Annahmen so stimmen, würde sich ein Ik von ca.52A ergeben.
> I Strang X 1.73 = I.
Wie kommst Du auf einen Faktor von 1.73 und "x"? (Wie gesagt, in Energietechnik bin ich nicht fit.)

Wieso soll der Strangstrom eines einzelnen Generatorstranges größer als der Summenstrom sein?

Ciao,
Werner

--
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flory
Registriert: 27.04.2004 12:49

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Beitragvon flory » 14.02.2006 08:33

Werner schrieb:
>....
> Als Effektivwert über die 3 Phasen gemeinsam.
> Wie kommst Du auf einen Faktor von 1.73 und "x"? (Wie gesagt, in Energietechnik bin ich
> nicht fit.) ....
> Wieso soll der Strangstrom eines einzelnen Generatorstranges größer als der Summenstrom sein?
>
> Ciao,
> Werner
>
hallo werner,

der summenstrom, effektivwert über alle 3 Phasen gemeinsam, ist null.
ok, die rechnung wird etwas schwieriger, wenn die 3 phasen unsymmetrisch belastet werden. :O


Grüsse aus Baden vom M'chen
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Werner
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Beitragvon Werner » 14.02.2006 11:29

Hallo Flory,

> der summenstrom, effektivwert über alle 3 Phasen gemeinsam, ist null.
Kichhoffe Knotenregel lässt grüssen. Das heist aber nicht, dass alle Ströme null sind. Insofern führt das aufaddieren der einzelen Strom-Effektivwerte zu einem Faktor 2.
I1 + I2 + I3 = 0
I1_eff + I2_eff + I3_eff = 2 * I_eff

Wobei du natürlich recht hast, der Effeltivwert von (I1 + I2 + I3) ist natürlich ebenso Null wie die Summe der Nichteffektivwerte.

Summenstrom war gemeint als Summe aller aus dem Generator herausfliessenden Ströme.
Also I_summ = 1/2 (|I1| + |I2| + |I3|)

Oder für das Reglerprinzipschaltbild, nach Kirchhoff, mit

I1 + I2 + I3 = 0

I1 - I_d1 - I_Thy1 + I_d4 = 0
I2 - I_d2 - I_Thy2 + I_d5 = 0
I3 - I_d3 - I_Thy3 + I_d6 = 0

I_summ = I_summ_abfliessend = I_d1 + I_Thy1 + I_d2 + I_Thy2 + I_d3 + I Thy3
( = I_summ_zufliessend = - I1 - I_d4 - I2 - I_d5 - I3 - I_d6)

Aber ich denke, auch ohne diese Präzisierung konnte man erahnen was ich gemeint hatte.

Ciao,
Werner


P.S. die Gateströme über die Thyristoren habe ich er Einfachheit halber vernachlässigt.


--
P.S. Till hat ein neues Hobby: 'torrad fahren! :dance1:

flory
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Beitragvon flory » 14.02.2006 11:41

mmmhh, I)

nur damit ich es auch verstehe:
wofür brauchst du den summenstrom des rückleiters (masse)?
es ging doch im wesentlichen um die verlustleistung der einzelen Thyristoren?

lg
jürgen


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