Temparaturanzeige (Volt- oder Ohmmeter)?

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Sven_MacSheep
Registriert: 01.10.2002 23:03

Temparaturanzeige (Volt- oder Ohmmeter)?

Beitragvon Sven_MacSheep » 05.07.2005 20:40

Moin an alle Experten hier im Forum,

ich würde ja zu gerne mal wissen was die Temperaturanzeige für ein Anzeigeinstrument ist? Ein Volt-, Ohm- oder gar ein Amperemeter?
Weiß darüber irgend jemand Bescheid? :rotate:
Über zahlreich Antworten freut sich schon jetzt der alte Ostfriese, der ...

... mit den freundlichsten Grüßen aus dem hohen Norden!

Detlef
http://www.zschoche.net

Werner
Registriert: 01.05.2002 17:30

Temparaturanzeige (Volt- oder Ohmmeter)?

Beitragvon Werner » 06.07.2005 08:08

Dallo Detlef,

> ich würde ja zu gerne mal wissen was die Temperaturanzeige für ein
> Anzeigeinstrument ist?

das hängt ganz vom verwendeten Sensor ab und der Beschaltung ab.

> Ein Volt-, Ohm- oder gar ein Amperemeter?
Meist sind es Ohm- oder Voltmeter.

NTC-, PTC-Sensoren sind Widerstandsgeber. Als Anzeigeinstrument eignet sich ein Ohmmeter oder ein Voltmeter (bei Anschluß als Spannungsteiler).

Metallverbund-Sensoren (z.B. NiCrNi) sind Spannungs gebende Sensoren. Anzeigeinstrument ist hier ein Voltmeter, wobei meistens zusätzlich ein Verstärker gebraucht wird, da die Sensor-Spannung nur rund 1mV/Grad C beträgt.

Dann gibt es z.b. noch Halbleitersensoren. Meist mit Spannungsausgang, Stromausgang gibt es aber auch, ebenso wie Frequenzausgang und diverse digitale (serielle) Ausgangssignale.

Ciao,
Werner


--
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Überholi
Registriert: 11.04.2004 10:26

Temparaturanzeige (Volt- oder Ohmmeter)?

Beitragvon Überholi » 06.07.2005 10:37

meist sind die anzeigen mit drehspul-messgeräten ausgestattet.
diese reagieren mit niedriger spannung.
die signale vom sensor egal was er raus geben kann, wird bei solchen anzeigen in spannung umgewandelt, die das messgerät versteht.
auch ein ohmmeter oder ein strommessgerät mit drehspule funzt nicht anders.
ist sehr vereinfacht dargestellt... könnte jetzt auch mit "Jeder elektrische Strom erzeugt ein Magnetfeld, das man messen kann.
Wenn man die Stromstärke vegrößert, ändert sich proportional die Stärke des magnetischen
Feldes: " anfangen.... aber das führt hier zu weit.

wenn ein digitales instrument dran ist wird diese vom sensor gelieferte aussage in das signal umgesetzt das die anzeige versteht. klassisch noch in sieben segmentanzeige code...


beim strommessgerät wird ein shunt ( das ist ein leistungswiderstand mit ganz niedrigem widerstand und hoher leistung) in reihe (zum strom) gesetzt... die spannung die dort abfällt wird (parallel abgegriffen) gemessen und in anzeige umgelegt.

hier habe ich noch nen link der etwas auf messmethoden eingeht...
http://lexikon.freenet.de/Amperemeter
weiter unten ist noch ein siehe auch...


´s war da Erich

--
Es sind die einfachen Dinge im Leben....
Zuletzt geändert von Überholi am 06.07.2005 11:10, insgesamt 3-mal geändert.

Sven_MacSheep
Registriert: 01.10.2002 23:03

Temparaturanzeige (Volt- oder Ohmmeter)?

Beitragvon Sven_MacSheep » 06.07.2005 15:12

Moin,

ich bin es noch einmal - dann ist die Anzeige bei der TDM Bj. 1992 wohl ein Voltmeter?! Denn ich sehe einen Spannungsteiler? Oder sehe ich das Messinstrument vor lauter Drähte nicht?! :)

Gruß noch mal aus Ostfriesland sendet Euch

Detlef
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Limbo
Registriert: 27.03.2005 21:43

Temparaturanzeige (Volt- oder Ohmmeter)?

Beitragvon Limbo » 06.07.2005 19:40

Jedes Zeigerinstrument ist eigentlich ein Strommesser. Wie Überholi schon beschrieben hat, kommt es auf die Beschaltung mit internen Bauteilen, und den Anschluß der externen Signalquelle an, wie man es skaliert.

Da die einfachen Meßfühler nur themperaturabhängige Widerstände (PTC oder NTC) sind, ist ein analoges KFZ-Thermometer also ein Ohmmeter. Die innere Beschaltung entsprich dann aber einer Withstoneschen Meßbrücke, um bei Differenzen der Versorgungsspannung richtig anzuzeigen.

@Erich
Kleine Ströme kann ein Amperemeter direkt anzeigen. Größere Ströme mißt man dann über ein Shunt. Dabei wird die Spannung gemessen, die am Shunt in Reihe zur Last abfällt. Also wird das Voltmeter mit Umrechnungsfaktor, -passend zum Shunt, in Ampere skaliert. Das eigentliche Zeigerinstrument bleibt aber sowiso immer ein Strommesser.
Als Schunt nimmt man meist ein 0,1 Ohm, bzw. 0,01Ohm Widerstände mit geringer Tolleranz und größerer Wattzahl, um das Meßergebnis nicht zu verfälschen und das Abrauchen des Shunts zu verhindern.
Die ganz großen Ströme mißt man nur über einen Wandler, der wie ein Transformator funktioniert. Gute Wandlerzangen können sogar Gleichstrom messen.

Limbo

--
Wenn ich Schuhe und Strümpfe ausziehe, kann ich bis zwanzig zählen.

Werner
Registriert: 01.05.2002 17:30

Temparaturanzeige (Volt- oder Ohmmeter)?

Beitragvon Werner » 06.07.2005 20:51

Hallo Limbo,

Du verblüffst mich immer wieder! ;)

> Jedes Zeigerinstrument ist eigentlich ein Strommesser.
Drehspul, Dreheisen und Heizdraht-Anzeigen ja, Es gibt aber auch galvanometrische Anzeigen, die sind Ladungsmesser.

> Die ganz großen Ströme mißt man nur über einen Wandler, der wie ein
> Transformator funktioniert. Gute Wandlerzangen können sogar
> Gleichstrom messen.

Ich weiß das es DC-Wandlerzangen gibt, ich hab nur keinerlei Ahnung wie die das messen. Trafo-Prinzip, wie bei AC-Zangen ists imo nicht. Bei di/dt = 0 transformiert es sich so schlecht.

Ciao,
Werner






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Limbo
Registriert: 27.03.2005 21:43

Temparaturanzeige (Volt- oder Ohmmeter)?

Beitragvon Limbo » 07.07.2005 19:07

@Werner
Ein Zeigerinstrument mit Heizdraht habe ich noch nicht gesehen, zum Glück muß aber auch durch den Heizdraht ein Strom fließen. Heizdrähte zur Auswertung kenne ich sonst von Bimetallauslösern oder alten Dämmerungsschaltern. I)

Eine Uhr ist natürlich auch ein Zeigerinstrument, dass ohne Strom arbeitet. Natürlich habe ich mich nur auf elektrische Zeiger-Meßgeräte bezogen. :x

Ladungen sind eigentlich nur dann Ladungen, wenn wirklich kein Strom fließt. Man spricht aber auch von Ladungen, wo sehr geringe Ströme fließen. Egal wie gering der Strom auch sein mag, ohne das Kirchhoffsche Gesetz und ohne Strom bewegt sich kein Zeiger an einem elektrischen Meßinstument.

Limbo
--
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Zuletzt geändert von Limbo am 07.07.2005 19:08, insgesamt 1-mal geändert.

Ralph-TDMDiver
Registriert: 15.06.2002 12:54

Temparaturanzeige (Volt- oder Ohmmeter)?

Beitragvon Ralph-TDMDiver » 07.07.2005 23:30

... und die Erde ist eine Scheibe ;)

Ein Drehspul-/Dreheiseninstrument ist immer ein Spannungsmessinstrument mit definiertem Innenwiederstand, in der Regel (und weils Sinn macht) recht hochohmig.
Entweder misst mann damit Spannungen direkt, zur Messbereichserweiterung mit entsprechenden Spannungsteilern, oder man misst damit die Spannung an einem bekannten Shunt und damit indirekt den Strom, oder man benutzt es in einer Messbrücke, um durch den Spannungsabfall über einen zu messenden Widerstand ebendiesen bestimmen zu können. Soviel zur Theorie des Messens...

@ Limbo, lass uns mal Korinthen kacken: Das Magnetfeld entsteht tatsächlich erst durch den Strom, der hängt aber ausschliesslich von der Höhe der Spannung ab, die am Messinstrument (bzw. dessen festen Innenwiderstand) anliegen. Faktisch wird hier also eine Spannung gemessen, auch bei den extra niederohmig ausgelegten Strommessinstrumenten (die übrigens auch nicht sehr genau messen).

Heizdraht/Bimetall-Instrumente sind tatsächlich grade im KFZ-Bereich gar nicht so dumm, weil sie konstruktiv eine hohe Eigendämpfung gegen Vibrationen bei billigster Fertigung aufweisen, allerdings auch nur grob funktionieren. Für ein derartiges Schätzeisen zwar ausreichend, ob das allerdings heute noch angewendet wird weiss ich nicht.

Hier gings ja eigentlich um die Frage, welche Art zu Messen nun bei der Temperaturanzeige angewendet wird.
Was nun konkret in einer TDM verbaut wird weiss ich grad auch nicht, aber in aller Regel werden zur Messung der Wasser-/Öltemperatur (bei der TDM übrigens wie bei den meisten werksseitig konkret Kühlwasser) PTC-Widerstände als Messwertgeber verwendet. Ich würde also grundsätzlich auf eine Temperaturanzeige durch Widerstandsmessung tippen. Beim Rumbasteln sollte man dann wissen, das ein PTC-Wiederstand eine typspezifische Kennlinie (Widerstand in Abhängigkeit zur Temperatur) hat, das Messgerät bzw. dessen Anschaltung also dazu passen muss.

HTH, Ralph


--
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Werner
Registriert: 01.05.2002 17:30

Temparaturanzeige (Volt- oder Ohmmeter)?

Beitragvon Werner » 08.07.2005 08:37

Hallo Ralph,

> Ein Drehspul-/Dreheiseninstrument ist immer ein Spannungsmessinstrument
> mit definiertem Innenwiederstand

nein, Limbo hat was das Messprinzip angeht recht. Die beiden sind primär Strommesser, die indirekt zur Spannungsmessung benutzt werden.

Der Strom bestimmt die Magnetfeldstärke und damit den Zeigerausschlag.
Die Spannung wird erst über das Ohmsche Gesetz und den bekannten Innenwiderstand ermittelt.


@ Limbo
> [...] ohne Strom bewegt sich kein Zeiger an einem elektrischen Meßinstument.
Das ist falsch! Neben dem Magnetfeld (Strom) gibt es noch das elektrische Feld, welches ebenso für elektrische Messinstrumente (z.B. Elektroskop(*)) verwendet wird. Einen Strom braucht es dafür nicht.
Messprinzip: Ladung - gleichgerichtete Ladungen stoßen sich ab. Spannungsmessung über U = Q/C

Auch in der Elektronik gibt es analog dazu beide Messprizipien.
FET, Mosfet, Röhre: Ladung - das elektrische Feld bestimmt die Kanalbreite und damit die Änderung der Ausgangsgröße
Transistor: Strom - der Ladungsfluß (== Strom) bestimmt die Kanalbreite

Hat Dein Multimeter FET Eingänge, ist es primär ein Ladungsmesser, das Spannung über U = Q/C bestimmt und Strom über I = U/R = Q/(C*R).

Ciao,
Werner

(*) Sorry, ich hatte die Bezeichnungen verwechselt. Das Elektroskop misst unabhängig vom Strom, das Galvanometer ist ebenfalls ein Strommesser.

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