Moin,
jetzt aber!
Tour-Bericht second service...
Wir, mein Sozia Christiane und ich, sind am Freitag morgen pünklichst aus GE weggekommen, das Wetter schien ein Einsehen mit uns zu haben, sodaß wir trocken über Autobahn ins Sauerland kamen.
Die drohenden dunklen Wolken über uns und die schlechte, regenreiche Wettervorhersage in Gedanken kommen wir praktisch ohne Regen Quer durchs Sauerland.
Für uns beiden die erste richtige Tour zusammen.
Doch wir spielen uns gut ein und schnell ist auch die zweite kurze Autobahn-Etappe hinter uns. Jetzt nur noch die neue Autobahn in den Harz und dann 40km durch den selbigen.
Doch der Neubau ist noch nicht so weit Fortgeschritten wie gedacht und wir quälen uns über Bundesstraßen mitten durch Innenstädte und scheinbar endlose Fahrzeugkolonnen. Ich muß schon die Jahrelange Ruhrgebiets Stau-Erfahrung einbringen um einigermaßen vorran zu kommen.
Irgendwann biegen wir auf kleine Sträßchen ab und kommen immernoch trocken gegen 17:00Uhr in Trautenstein an.
Dort erwartet uns der erste Schock.
Uwe aka Delmemaurer kommt uns, bedröppelt auf den Beifahrersitz sitzend, im Wagen von Herrn Seeger entgegen.
Sie sind auf dem Weg ins Krankenhaus.
Uwe war schon am Donnerstag angereist und hatte sich am Vormittag in ner Kurve gelegt. An einer Mauer bzw Straßenbegrenzung hatte er sich dabei die Schulter ausgekugelt.
Irgendwie stand die Tour unter keinem guten Stern:
Die Absagen häufen sich, Unfälle in Österreich, Arbeitgeber die Uneinsichtig sind, Rücken die plötzlich nicht mehr wollen (Ischi am Aschi), Treffen die wichtiger sind und Wetterkapriolen die abschrecken. Und dann noch das:(
Dirk kann erst spät kommen, da er noch arbeiten muß und Jann aka Janni schafft es im Nebel und Regen nur bis Braunlage und bleibt sicherheitshalber dort.
So ist die Gruppe zum Abendessen recht übersichtlich.
Die Berliner Torsten aka Bao und Sozia (dessen Namen er uns im Forum verschwieg, wofür er aber am Abend von seiner Frau Christina seinen wohlverdienten Rüffel kriegt) und Harald kommen aber noch recht pünktlich zum Abendessen.
Später kommt dann Uwe vom Krankenhaus zurück und will mit dem Leihwagen, den er sich schon besorgt hatte, mit dem rechten Arm in der Schlinge, mal eben knapp 300km durch Dauerregen und Nebel (die 80km bis zur Bahn) selber nachhause fahren. Sein Willen ist mit vereinten Kräften und geschwächt durch Schmerzen und Drogen schnell gebrochen, so das Christiane und ich uns um 21:00 Uhr auf dem Weg machen um den Flügelkranken nach Haus zu bringen.
Ca. 600km und 5h später sind dann auch wir endlich im Bett.
Das Frühstück hatten wir um eine Stunde verschoben und Dirk hatte in der Nacht noch, toll umsorgt von Christina, ein warmes Abendessen und ein Zimmer bekommen.
So konnten wir uns dann am morgen alle sammeln.
Die Nurfahrer und auch Janni erschienen alle pünktlich und kamen so noch in den Genuß einer Tasse Kaffee.
Jetzt mußten wir erstmal den Leihwagen in die nächst größere Stadt bringen, es regnete zwar nicht, aber die Straßen waren noch sehr nass. Ohne die technik unterstützte Hilfe von Torsten aka Bao wäre die Suche nach der kleinen Avis-Vertretung mit den Straßensperrungen und der ganzen Moppedmeute incl Seat Ibiza wohl zu einer Tagesfüllenden Aktion geworden. So können wir dann endlich gegen 11:30 an einer anderen Stelle und 2h später als geplant zu der von mir geplanten Tour aufbrechen.
Doch auch das Problem ist schnell mithilfe der Ortskundigen Planer und Stoker gelöst und wir fahren über nette Strassen zu einem Punkt direkt am Anfang mener Tour.
Einem Tipp von Planer folgend biege ich von einer eh schon schmalen Straße in einen Weg ein um dort unsere Mittagspause zu machen.
Wir fahren ca 5km über geschotterten Waldweg zu einem Jagdhotel, dort sitzen wir auf der Terrasse und verspeisen eine recht Preiswerte Mahlzeit bei herrlichem Sonnenschein. Ein toller Tipp, ein Restaurant, auf das man nicht wirklich zufällig trifft.
Es ziehen einige bedrohliche wolken auf und die Tour kann endlich richtig beginnen.
Irgendwann etliche Kurven und ein paar Pausen später höre ich ein Hupen aus der Gruppe.
Eine Doppellichtige 3VD schließt von hinten auf und hält am Straßenrand an.
Thorsten aka TDM-Thone klagt über Leistungsverlust und seltsame Geräusche aus der Motorgegend. nach meiner harmlosen Frage nach dem richtigen Ölstand stellen wir fest: Nein! So war das mit der Trockensumpfschmierung nicht gedacht.
Ich hole meine Weidhalsflasche mit 1l Öl hervor und auch Dirk hat noch nen guten halben Liter dabei.
Diese reichen zumindest um wieder eine Anzeige am Peilstab zu ermöglichen.
Damit und mit besten wünschen und guten Ratschlägen verabschieden wir Thorsten, der dann vorsichtig allein Richtung Hause tuckert. Doch unsere Gruppe bleibt nicht lange so klein, denn im schönen Örtchen Stollberg treffen wir Peter aka Godfather und Tina. Die beiden hatten am abend zuvor den Harztripp angesicht der Wassermassen vorläufig gecancelt und waren dann am Samstag auf eigene Faust durch den Harz gedüst.
So wurde unsere Truppe durch die beiden Fremdfahrer verstärkt. doch auch dies nur kurz, denn ich beschließe einen kleinen Abstecher von gelben über weiße auf graue Sträßchen/Wege zu wagen.
Dieser sollte ca 3-5km lang werden. Die Mahnenden Schilder und winkenden und fuchtelnden Passanten und Moppedfahrer ignorierend führe ich die Truppe auf unbeschilderte Waldwege.
Diese entwickeln sich zu einer über eine Stunde dauernden Schammschlacht über 18km quer über den Birkkenkopf mit 600 Höhenmetern.
Irgendwann ist es Tina und Peter zuviel, sie beschließen wieder ihrer eigenen befestigten Wege zu gehen bzw fahren.
Doch durch ein kleines Komunikationsproblem bekomme ich das erst viel später mit, zum Glück, denn Tina hätte mir wohl ein Bad im reichlich vorhandenen Schlamm verpaßt:D
Irgendwann fällt aber mein Heckmann Stoker um wenige sekunden zurück, so daß ich anhalte um alle mal wieder sammeln zu lassen.
Diestun wir dann auch alle, nur Janni ist so konzentriert die nächste seenartige Pfütze und das nächste schlammloch zu umfahren, das er uns in einer kleinen Biegung auf einem sanften gefälle Übersieht und uns zeigt, was man unter "Flucht ins Gelände" versteht. Er gleitet sanft wie in zeitlupe neben uns und legt seine RN08
ins tiefe nasse Gras.
Bevor wir richtig verstehen was da gerade passiert und wir unsere Maschinen abstellen können hat er seine Kleine schon wieder selber aufgerichtet und lacht.
Auch Torsten aka Bao entspannt die situation, indem er meine Tour begeistert lobt, sodaß sich niemand mehr traut Kritik an der Straßenmaschinen unwürdigen Strecke zu üben.
Als wir dann endlich wieder festen Boden unter den Reifen spüren, sind wir alle froh und auch ein wenig stolz ohne weitere Stürze diesen Part überstanden zu haben.
Da der sich der Tag nun langsam den Abend zuneigt, nehmen wir eine locker zu schwingende Bundesstraße zurück zur Pension, wobei wir immer wieder überrascht sind welchen Grip die Reifen plötzlich auf nassen Asphalt aufbauen.
Am Abend wird gegrillt, wir sitzen zwar drinnen, aber auch Tina und Peter haben es noch geschafft zur Pension zu kommen und bekommen sogar noch ein doppelzimmer. Es wird ein schöner gemütlicher Abend an dem wir recht früh erschöpft ins Bett fallen.
Der Sonntag beginnt wie der Samstag aufgehört hatte, mit Regen.
Ich sehe mein Wetterglück schon davonschwimmen und versuche durch packen, Tanken und Öl nachfüllen (diesmal mit dem billigsten Totalfusel für 10 Euro den liter) ein wenig Zeit zu schinden.
Doch wir müssen erst zum letzten mittel greifen und unsere Regenkombis anziehen und die beiden Berliner wegfahren lassen, bevor Dirk, Christiane und ich in trockenere Gefielde kommen.
Bei Göttingen entledigen wir uns endlich der trockenen Regenklamotten und ich fahre ab Kassel wieder Überland über die selbe Strecke wie bei der Hintour.
Es ist sonnig und die Straßen sind trocken, geht doch!
Es war ein herrliches Wochende mit tollen Leuten witzigen Straßen und Wegen. Trotz der Ausfälle und Absagen hatten wir einen riesen Spaß.
Der nächste Harztreff ist schon in Planung nd wird ende April oder anfang Mai stattfinden.
Bis denne
:hasi: :hasi:
Ciao
Jens
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Mit meiner kleinen Dicken ´97er 4TX mit 100Mm
meiner kleinen Bockigen ´86er XT600 43F mit 28Mm
TDMF#7