richtiger Sprit zum Überwintern

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söse
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Beitrag von söse » 10.11.2012 21:48

Da ich nun auch kurz davor bin, die Plane für diese Saison übers Mopped zu ziehen, möchte ich noch einen kleinen Hinweis in Richtung Sprit zum Überwintern geben.
Dass der Tank randvoll sein sollte um der Korrosion entgegen zu wirken, erwähne ich nur mal nebenbei. Genau so wichtig ist, dass diese Tankfüllung möglichst kein E10 ist. Der Bio-Anteil im Benzin hat die unangenehme Eigenschaft, Wasser zu binden. Und genau das, will man bei einer längeren Standzeit eigentlich nicht.
Also füllt normales 95er rein oder gönnt dem Mopped einmal 100 Oktan.
--
Grüße aus der Uckermark

Jörg

sampleman
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Beitrag von sampleman » 10.11.2012 23:13

söse schrieb:
> Da ich nun auch kurz davor bin, die Plane für diese Saison übers
> Mopped zu ziehen, möchte ich noch einen kleinen Hinweis in Richtung
> Sprit zum Überwintern geben.
> Dass der Tank randvoll sein sollte um der Korrosion entgegen zu
> wirken, erwähne ich nur mal nebenbei. Genau so wichtig ist, dass
> diese Tankfüllung möglichst kein E10 ist. Der Bio-Anteil im Benzin
> hat die unangenehme Eigenschaft, Wasser zu binden. Und genau das,
> will man bei einer längeren Standzeit eigentlich nicht.
> Also füllt normales 95er rein oder gönnt dem Mopped einmal 100 Oktan.

Ketzerische Frage: Woher stammt deine Kompetenz in Sprit-Dingen, dass du hier Ratschläge geben kannst, welcher Sprit zum Überwintern der beste ist?

Ich frage deshalb, weil ich vor allem deine Warnung vor E10 nicht teilen kann. Die Eigenschaft, Wasser zu binden, ist bei längerer Standzeit nicht unerwünscht, sondern im Gegenteil erwünscht. Nicht gebundenes Wasser im Sprit fällt aus und sammelt sich unten im Tank, wo es gegebenenfalls zu Korrosion kommt. E10 kann mehr Wasser binden als normaler Sprit, allerdings nur bis zu einer bestimmten Grenze, dann fällt eine Wasser-Äthanol-Mischung aus, die relativ stark korrosiv wirkt, deshalb Tank nach Möglichkeit randvoll mit E10 und den Tank vor starken Temperaturwechseln und Sonne schützen. Grund: bei Sonneneinstrahlung heizen sich Tank und Tankinhalt auf, der Sprit dehnt sich aus und kann ggfs. überlaufen. Dann wird es wieder kalt, die Restspritmenge zieht sich zusammen und saugt über die Tankentlüftung feuchte Außenluft an. Durch diesen Pumpeffekt kann sich Wasser im Tank sammeln.

In meinen Augen ist die Spritsorte sekundär: Volltanken und dunkel wegstellen reicht.



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Beitrag von D_aus_B » 10.11.2012 23:53

..... sei doch froh, wenn das Wasser gebunden wird und sich nicht an der Innenwand Deines Tanks niederschlägt. Außerdem gibt es in Deutschland keinen Sprit ohne Bio-Anteil zu kaufen, jedenfalls nicht an Tankstellen; normaler Super 95 Oktan müsste eigentlich E5 heißen.

Einen gibt es heir schon im Forum, der unter dem Motto "Herr Lehrer, ich weiß was", Halbwahrheiten und Unsinnn verbreiten will. Bitte nicht noch einen von dieser Sorte.

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Beitrag von lupo48 » 11.11.2012 08:08

D_aus_B schrieb:
>
> Einen gibt es heir schon im Forum, der unter dem Motto "Herr
> Lehrer, ich weiß was", Halbwahrheiten und Unsinnn verbreiten
> will. Bitte nicht noch einen von dieser Sorte.

Wer ist das? An den Pranger mit ihm!

(übrigens: ich fahre durch!)
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ich habe keine Geheimnisse - außer jene die ich für mich behalte

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Beitrag von Limbo » 11.11.2012 10:31

sampleman schrieb:
> Ketzerische Frage: Woher stammt deine Kompetenz in Sprit-Dingen, dass du hier Ratschläge geben
> kannst, welcher Sprit zum Überwintern der beste ist?

Manche Leute sind eben in einer großen deutschen Raffinerie tätig. Auch wenn sie den Sprit nicht selbst anmischen und verkaufen, so haben sie doch mehr Hintergrundwissen als Andere, die nur die Zapfpistole in den Tankstutzen halten.

Söse ist in Schwedt beschäftigt.

http://www.google.de/imgres?hl=de&sa=X& ... s:20,i:217

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Beitrag von sampleman » 11.11.2012 10:40

Limbo schrieb:

> Manche Leute sind eben in einer großen deutschen Raffinerie tätig. Auch wenn sie den Sprit nicht
> selbst anmischen und verkaufen, so haben sie doch mehr Hintergrundwissen als Andere, die nur die
> Zapfpistole in den Tankstutzen halten.
>
> Söse ist in Schwedt beschäftigt.

Ich habe im Juli 2011 folgenden Beitrag geschrieben, der sich auf ein Interview mit einem Mitarbeiter der Aral-Kraftstoffentwicklung in der "Motor-Klassik" bezieht:

In der aktuellen "Motor Klassik" Ausgabe 3/2011 ist ein Sonderteil zum
neuen E-10-Sprit drin. Auf Seite 34f gibt es ein Interview mit Wolfgang
Dörmer, Expert Technologist in der Aral-Forschung.

In dem Interview steht vieles drin, was wir hier schon diskutiert haben,
aber auch einiges, was (mir) neu war.

Ich fasse mal zusammen:

1.) Fahrzeuge, deren Dichtungen bisher mit E5 klar gekommen sind, kommen
auch mit E10 klar, weil E10 aufgrund einer Anomalie in der Mischung
zwischen kurzkettigen Alkoholverbindungen und Benzin weniger(!)
aggressiv zu Dichtungsmaterialien wie Gummi und Plastik ist als E5. Es
kann aber bei alten, versprödeten Dichtungsmaterialien dennoch zu
Problemen kommen, die sollte man dann mal auswechseln.

2.) Zum Vorwurf, E10 fördere Rost im Tank, sagt Dörmer, es gebe da zwei
Phasen. In der ersten Phase bindet der Ethanol im Sprit die
Luftfeuchtigkeit und wirkt so einer Rostbildung sogar entgegen. Wenn
allerdings die Sättigung des Ethanols mit Wasser überschritten wird,
dann "fällt Ethanol zusammen mit dem Wasser aus dem Kraftstoff heraus
und bildet am Boden eine Wasser-Alkohol-Paste, die extrem korrosiv ist".
Die Wasserbildung im Tank geschieht, wenn im Tank ein großes Leervolumen
ist. Durch Temperaturänderungen gelangt dann immer wieder frische,
feuchte Luft in den Tank. Dörmer empfiehlt, bei längeren Standzeiten
immer darauf zu achten, dass der Tank voll ist. Bei Fahrzeugen, die
grundsätzlich für E10 freigegeben sind, empfiehlt er sogar, diese aus
Konservierungsgründen vor der Einwinterung mit E10 zu betanken, selbst
wenn man normalerweise keinen Ethanol-Sprit fährt.


3.) Den Szene-Tipp, E10 durch Zumischung von Zweitaktöl verträglicher zu
machen, bezeichnet er pauschal als Unsinn.

4.) Vor der Einwinterung den Tank abzulassen, empfindet er als
kontraproduktiv, weil alte, eventuell bereits ausgehärtete Dichtungen,
aus denen die Weichmacher bereits entwichen sind, endgültig spröde
werden können, wenn sie trocken fallen.

5.) Das Hauptproblem für die Verwendung von E10 sieht Dörmer in der
erhöhten Aggressivität gegenüber Aluminium. Das Ethanol kann unter Druck
und Temperatur mit Aluminium reagieren und bildet dann so genanntes
Alkoholat. Das wurde vor allem in der ersten Generation der
Benzin-Direkteinspritzer bei den Verschraubungen der Kraftstoffleitungen
bemerkt. Dörmer rät generell von der Verwendung von E10 bei Fahrzeugen
ab, die ungeschütztes Aluminium im Kraftstoffsystem haben, egal ob Druck
oder nicht.


Hintergrundwissen oder nicht - vielleicht kann Söse diesen Widerspruch ja auflösen, wenn er schon in Schwedt arbeitet;-)


Beste Grüße, Sampleman
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Beitrag von söse » 12.11.2012 17:27

Widerspruch oder nicht - das ist hier nicht die Frage.
Das was der Herr Dörner da schreibt ist sicher richtig, ich möchte aber eben - wenn es sich nicht schon ganz vermeiden lässt - so wenig wie möglich von dieser " Wasser-Alkohol-Paste, die extrem korrosiv ist " in meinem Tank.

Meine Nachfrage in der Raffinerie ergab, dass es neben dem Effekt der Wasserbindung bei längerer Standzeit zu einer Entmischung kommen kann mit dem Effekt, dass sich die Oktanzahlbildner in der Bio-Wasser-Phase wohler fühlen als im raffinierten Benzin und das Starten des Moppeds im Frühjahr erschwert wird.

Letztlich ist es wie mit TC, Koffern, Stahflex ...

Jeder so wie er mag. Und ich mag als Tankfüllung zum Überwintern kein E10.
Ich wollte auch nur eine Anregung geben; dass dies sofort als "Halbwahrheit und Unsinn" bezeichnet wird, finde ich doch schon bedenklich.
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Grüße aus der Uckermark

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Beitrag von Archy » 12.11.2012 17:34

E10:shoot2:

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Beitrag von 100wasser » 12.11.2012 19:13

D_aus_B schrieb:

> Einen gibt es heir schon im Forum, der unter dem Motto "Herr
> Lehrer, ich weiß was", Halbwahrheiten und Unsinnn verbreiten
> will. Bitte nicht noch einen von dieser Sorte.

Einen ??? .....Hunderte !!!

...davon lebt das Forum !!

Stell dir vor wir wären alles Spezialisten -ohje,wie langweilig!


Ich find den Fred hier gut . Ob alle Erkenntnisse nun stimmig sind oder nicht ist dabei garnicht so wichtig ,Hauptsache man denkt mal drüber nach.
Viele Meinungen und "WISSEN" aus dem Netz werden zusamengetragen und am Ende kann man sich ein eigenes Bild machen .
Ein wenig Gehirnschmalz muß man schon mitbringen um wirklich gute Tipps vom Blödsinn zu unterscheiden .







Gruß
Franz


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Zuletzt geändert von 100wasser am 12.11.2012 19:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Steindesigner » 12.11.2012 19:27

100wasser schrieb:
> D_aus_B schrieb:
>
> > Einen gibt es heir schon im Forum, der unter dem Motto "Herr
> > Lehrer, ich weiß was", Halbwahrheiten und Unsinnn verbreiten
> > will. Bitte nicht noch einen von dieser Sorte.
>
> Einen ??? .....Hunderte !!!
>
> ...davon lebt das Forum !!
>
....und auch von ein paar Spezis die ihre persönlichen Antipathien gerne virtuell ausleben und ihrem "Gegner" generell allgemeine Unkenntnis bescheinigen. ;)
Grüße aus dem Kurvenland

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Beitrag von sampleman » 12.11.2012 22:00

söse schrieb:

> Ich wollte auch nur eine Anregung geben; dass dies sofort als
> "Halbwahrheit und Unsinn" bezeichnet wird, finde ich doch
> schon bedenklich.

Ich habe mir die Textstelle noch einmal durchgelesen und weiß nicht, auf wen sich der Autor damit genau bezieht. Ich würde mir an deiner Stelle de Schuh nicht anziehen. Ich wollte dich auch nicht angreifen, habe allerdings in deinen Äußerungen einen Widerspruch zu dem gesehen, was ich woanders gelesen habe.

Nix für ungut. Ich glaube, unterm Strich ist es wurscht, ob man E10 im Tank hat oder Eurosuper, solange der Tank voll ist. Früher haben die Leute einen Schuss Brennspiritus in den Tank gekippt, um Wasser zu binden:teufel:




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Beitrag von WärschtlaMo » 12.11.2012 23:16

söse schrieb:
> Meine Nachfrage in der Raffinerie ergab, dass es neben dem Effekt der
> Wasserbindung bei längerer Standzeit zu einer Entmischung kommen kann
> mit dem Effekt, dass sich die Oktanzahlbildner in der
> Bio-Wasser-Phase wohler fühlen als im raffinierten Benzin und das
> Starten des Moppeds im Frühjahr erschwert wird.
Diese Aussage so unfundiert in den Raum zu werfen und stehen zu lassen finde ich etwas bedenklich. Entmischung durch Absorption von zu viel Wasser: ja. Entmischung allein wegen verstrichener Zeit: nein.
Ein stabiles Stoffgemisch trennt sich nicht ohne weiteres in organische und wässrige Phase. Das passiert entweder wenn sich die Zusammensetzung so stark ändert, dass eine Mischungslücke entsteht (-> Absorption von Wasser), oder wenn man sonst wie von außen Einfluss nimmt (zB starke Temperaturänderung).
Es ist leider nicht so wirklich möglich die genaue Zusammensetzung von E10, speziell der Additive, rauszufinden. Eine Entmischung über die Zeit kann ich mir nur vorstellen, wenn ein weiteres Additiv Ethanol und Benzin emulgiert und dieses Additiv nicht stabil ist (aber das halte ich für sehr unwahrscheinlich).

Dass sich die "Oktanzahlbildner" in der wässrigen Phase wohler fühlen halte ich dann schon fast für Unfug. Das sind nämlich immer noch langkettige Kohlenwasserstoffe und die lösen sich nur widerwillig oder gar nicht in Wasser. Nebenbei hätte das fehlen der "Oktanzahlbildner" eine Verringerung der Klopffestigkeit zur Folge, was mit höherer Zündwilligkeit gleichbedeutend ist.
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-> Gruß, Jonas.
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Beitrag von söse » 13.11.2012 09:02

Danke Jonas für deine Erklärung.

Für mich klang das gestern plausibel was mir der Kollege erklärte. Ich möchte auch nicht an dessen Fachkompetenz zweifeln. Möglicherweise habe ich das anders interpretiert.

Ich bleibe aber bei meiner Entscheidung: randvoll und kein E10
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Beitrag von yamahawulf » 13.11.2012 09:24

söse schrieb:
> Danke Jonas für deine Erklärung.
>
> Für mich klang das gestern plausibel was mir der Kollege erklärte.
> Ich möchte auch nicht an dessen Fachkompetenz zweifeln.
> Möglicherweise habe ich das anders interpretiert.
>
> Ich bleibe aber bei meiner Entscheidung: randvoll und kein E10

Da machst nix verkehrt! :smokin:
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Beitrag von Limbo » 13.11.2012 09:37

WärschtlaMo schrieb:
> Diese Aussage so unfundiert in den Raum zu werfen und stehen zu lassen finde ich etwas bedenklich.
> Entmischung durch Absorption von zu viel Wasser: ja. Entmischung allein wegen verstrichener Zeit:
> nein.
> Ein stabiles Stoffgemisch trennt sich nicht ohne weiteres in organische und wässrige Phase. Das
> passiert entweder wenn sich die Zusammensetzung so stark ändert, dass eine Mischungslücke entsteht
> (-> Absorption von Wasser), oder wenn man sonst wie von außen Einfluss nimmt (zB starke
> Temperaturänderung).
> Es ist leider nicht so wirklich möglich die genaue Zusammensetzung von E10, speziell der Additive,
> rauszufinden. Eine Entmischung über die Zeit kann ich mir nur vorstellen, wenn ein weiteres Additiv
> Ethanol und Benzin emulgiert und dieses Additiv nicht stabil ist (aber das halte ich für sehr
> unwahrscheinlich).

Keine Ahnung, was da chemisch abläuft.

Aber ein draußen über Winter abgestelltes Moped ist reichlich Temperaturschwankungen ausgesetzt, wodurch sich in der Luftblase im Tank Kondenswasser bildet. Durch die Volumenänderung des Tankinhalts durch die Temperaturschwankungen wird die Luft im Tank auch immer wieder zumindest teilweise ausgetauscht. Dh es kommt immer wieder neue Luft mit neuer Feuchtigkeit in den Tank.
Fördern die Temperaturschwankungen, die ja am Tag +10°C und nachts -15°C betragen können, nicht auch die "Entmischung" ?

In der Praxis ist mir aber weder mit Benzin, Diesel, E10 oder gar E85 ein Tank durchgerostet. Nach längeren Standzeiten von Verbrennungsmotoren kenne ich nur verharzte Vergaser.
Dabei betreue ich Motore, die über 40 Jahre alt sind.

Limbo
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Beitrag von Thorchen123 » 13.11.2012 11:27

Hallo,

und ich wollte mal in den Raum werfen dass es sehr wohl möglich ist die genaue Zusammensetzung des Kraftstoffes über eine Gaschromatographie zu ermitteln :p Das einzig ausgesprochen schwierige ist dabei die genaue zuordnung der Einzelelemente zu Peaks im Chromatogramm.

Aber Benzin ist sowieso ein Destilat mit schwankender Zusammensetzung und die Menge an Spurenelementen darin ist gigantisch ..

Viele Grüße

Thore

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Beitrag von WärschtlaMo » 13.11.2012 11:35

Limbo schrieb:
> Aber ein draußen über Winter abgestelltes Moped ist reichlich Temperaturschwankungen ausgesetzt,
> wodurch sich in der Luftblase im Tank Kondenswasser bildet. Durch die Volumenänderung des
> Tankinhalts durch die Temperaturschwankungen wird die Luft im Tank auch immer wieder zumindest
> teilweise ausgetauscht. Dh es kommt immer wieder neue Luft mit neuer Feuchtigkeit in den Tank.
> Fördern die Temperaturschwankungen, die ja am Tag +10°C und nachts -15°C betragen können, nicht
> auch die "Entmischung" ?

Ich hab eher von einer kompletten Entmischung gesprochen, also einer Phasentrennung. Sowas wird mit den normalen Temperaturschwankungen im Tag/Nacht Rhythmus nicht erreicht und war eher ein theoretischer Gedanke. Beispielsweise wenn man ein Gemisch stark abkühlt und auf dieser Temperatur hält; das kann je nach Mischungskomponenten gar keine Auswirkung haben oder eben eine Entmischung aufgrund anderer Gründe (Änderung der Zusammensetzung) begünstigen.

Die von dir beschriebenen Auswirkungen der Temperaturschwankungen sorgen dafür, dass aufgrund der regelmäßig mit feuchter Umgebungsluft gespeisten Gasphase so viel Wasser vom Ethanol absorbiert werden kann bis dieses Ausfällt.
Der eine oder andere hat ja vielleicht schon mal "Gleiches löst sich in Gleichem", in der Realität löst in gewissem Maß aber auch Ungleiches in Ungleichem. Ethanol hat einen unpolaren Anteil, weshalb sich dieser einigermaßen in Benzin lösen lässt. Wenn nun noch mehr polare Anteile (Wasser) ins Gemisch kommen finden sie zusammen, bilden für Flüssigkeiten einen sehr festen/stabilen Verbund und fallen aus.

Dass das ganze als Paste ausfällt/ausfallen soll spricht für mich dafür, dass wirklich eine zusätzliche Komponente im Benzin als Emulgator fungiert. In sofern könnten dann einige wenige Kurzkettige Kohlenwasserstoffe mit in die polare/wässrige Phase gezogen werden. Da kurzkettige KWs eine hohe Oktanzahl haben, könnte das hinkommen mit der Absenkung der Oktanzahl im Benzin. Insofern muss ich meine letzte Aussage ein Stück weit revidieren.

Thorchen123 schrieb:
> Hallo,
>
> und ich wollte mal in den Raum werfen dass es sehr wohl möglich ist
> die genaue Zusammensetzung des Kraftstoffes über eine
> Gaschromatographie zu ermitteln :p Das einzig ausgesprochen
> schwierige ist dabei die genaue zuordnung der Einzelelemente zu Peaks
> im Chromatogramm.

Das halt ich aber jetzt wieder für sehr theoretisch. Dazu müsste man den Chromatographen erst mal mit bekannter Zusammensetzung kalibrieren, oder alle Einzelsubstanzen in Reinform durchjagen. Ich denke eh, dass durch die Vielzahl an unterschiedlichen KW noch nicht ein mal Peaks zu erkennen wären, sondern nur ein Rauschen
-
-> Gruß, Jonas.
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Beitrag von da-alex » 13.11.2012 13:16

Ganz davon abgesehen das es in Deutschland nur selten reines E10 zu kaufen gibt ...

Meist tendiert der Anteil der Abfüllungen um die 6 - 8%, nach der Aussage eines Kollegen in ND.

Zur Entmischungsneigung der einzelnen Sorten kann man wohl schlecht ein pauschales Urteil abgeben, da dies sehr stark von den Gegebenheiten vor Ort abhängt.

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Beitrag von Limbo » 13.11.2012 13:18

Man kann natürlich auch den Entlüftungsschlauch unter dem Moped mit einem Präser versehen. Dann atmet der Tank quasi "in die Tüte" und kann die Luft nicht austauschen und damit auch keine frische Luftfeuchtigkeit eintragen.
Dabei stellt sich dann die Frage, welche Marke den benzinfest ist, damit der Präser sich nicht durch die Benzindämpfe zusetzten kann. I)

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Beitrag von Cyrus » 13.11.2012 15:02

Limbo schrieb:
> Man kann natürlich auch den Entlüftungsschlauch unter dem Moped mit
> einem Präser versehen. Dann atmet der Tank quasi "in die
> Tüte" und kann die Luft nicht austauschen und damit auch keine
> frische Luftfeuchtigkeit eintragen.
> Dabei stellt sich dann die Frage, welche Marke den benzinfest ist,
> damit der Präser sich nicht durch die Benzindämpfe zusetzten kann. I)
>
>
> Limbo

Das ist völlig kontraproduktiv.

Bei richtiger Kälte haben wir hier in unseren Breiten eine geringe Luftfeuchigkeit.
Wenn sich dann der Sprit und die Luft im Tank zusammenziehn, "atmet" der Tank trockene Luft ein.
Wird's wieder wärmer, dehnt sich Sprit und Luft aus. Der Tank "atmet" dann feuchte Luft (aus dem Herbst) aus.

So geht das bis zum 31.12. des Jahres, dann ist die Luft im Tank total trocken.

Nur in diesem Jahr ist das anders, dann ist der Kalender schon am 21.12. zu Ende, meinen zumindest die Maja. :))

Und den Präser kannst für was anderes brauchen I)



--
=================
Gruß Cyrus :D

Wer andern eine Grube gräbt,
hat ein gutes Grabgerät

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Beitrag von Limbo » 13.11.2012 16:37

Cyrus schrieb:
> Bei richtiger Kälte haben wir hier in unseren Breiten eine geringe Luftfeuchigkeit.
> Wenn sich dann der Sprit und die Luft im Tank zusammenziehn, "atmet" der Tank trockene
> Luft ein.
> Wird's wieder wärmer, dehnt sich Sprit und Luft aus. Der Tank "atmet" dann feuchte Luft
> (aus dem Herbst) aus.

Kann ich nicht bestätigen.
Ich wohne im Leinetal in der Nähe des Mittellandkanals und habe die Mückenwassermoor hinterm Haus.
Außer im Hochsommer ist es hier immer naßkalt, oder bei Frost eben "gesäßkalt". :(

Cyrus schrieb:> So geht das bis zum 31.12. des Jahres, dann ist die Luft im Tank total trocken.

Dann stehen hier nur die Schnapsläden trocken. :hasi:

> Nur in diesem Jahr ist das anders, dann ist der Kalender schon am 21.12. zu Ende, meinen zumindest
> die Maja. :))

Zum Glück hab ich eine andere Religion, und der Kalender gillt nicht für mich. :gaga:

Cyrus schrieb:
> Und den Präser kannst für was anderes brauchen I)

Wir können ja ein 100er Pack bestellen und für alle Mopeds verteilen. :ok:

Limbo

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Beitrag von Thorchen123 » 13.11.2012 21:41

Hallo Jonas,

wir haben das gemacht wie du es beschrieben hast... erst Tuolol in Reinform, danach im Normalen Benzingemisch.

Die Peaks sind nach wie vor eindeutig Nachweisbar .. auch wenn sie sich im Gesamtzusammenhang verändern ..

Aber ist schon richtig, man muss wissen was man dort vor sich hat. Sonst ist die Sache witzlos.

Viele Grüße

Thore

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richtiger Sprit zum Überwintern

Beitrag von WärschtlaMo » 14.11.2012 09:28

Und, darfst du zahlen rausrücken? :lickout:
-
-> Gruß, Jonas.
--
Ich bin der fränkische R(a)echer mit dem fränkischen Rechen!

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Thorchen123
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richtiger Sprit zum Überwintern

Beitrag von Thorchen123 » 14.11.2012 09:55

Hallo Jonas,

wäre schön wenn ich könnte ;D

Das Ganze ist jetzt inzwischen 2 Jahre her und war im Rahmen meines Ingenieurswissenschaftlichen Grundstudiums ..

Das Chromatogramm hat damals mein junger Hund gefressen .. gab im Protokoll auch Abzug weil ich das Original nicht beigelegt habe :teufel: :))

Aber normalerweise müsste man doch irgendwie an eine Kraftstoffanalyse kommen .. Ich denke mal jede Raffinierie müsste sowas doch relativ häufig im Rahmen der Qualitätskontrolle erstellen.

Aber ob die es natürlich dann freiwillig offenlegen ist die andere Frage.

Viele Grüße

Thore

da-alex
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richtiger Sprit zum Überwintern

Beitrag von da-alex » 14.11.2012 14:01

Richtig!

Das besorgen können ist eins, das dürfen ein anderes :look:

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