Moin, moin Miteinadner.
Meine TDM (850 4TX) hatte ich zwischenzeitlich für einige Jahre nicht bewegt (Kinder, Familie, Job).
Das Resultat war, dass sie danach erst gar nicht mehr anspringen wollte.
Nach Abarbeiten der üblichen Verdächtigen (Kerzen, LuFi, Ölfilter, Ölwechsel, Tanken (!)) ging immer noch nichts. Also Tank runter und Schwimmerkammer inspiziert.
Erkenntnis: eine komplette Tankladung Sprit ist im Laufe der Standzeit durch den Vergaser verdunstet und hat diesen verharzt. Also erst mal alles, wo man ohne großes Zerlegen/Demontieren rankommt gereinigt. Vor einer Vergaserzerlegung hatte ich damals etwas Schiß; so viele Kleinteile und eeigentlich wolte ich ja fahren und nicht schrauben...
Nach dem alles wieder zusammengebaut war, sprang sie zumindest an; röchelnd, sprotzelnd; Fuhr sich wie ein Eimer Grütze. Da habe ich wohl australischen Känguru-Sprit erwischt. Von den gut 80 Pferdchen waren auch noch mindestens 65 im Koma. V> 100km/h? Nur bergab.
Nach einer Dose Vergaserreinger ging es schon besser. Nach zwei Liter Isopropanol und drei Tankfüllungen war sie wieder soweit frei gefahren, dass mindestens 50 Pferdchen wieder antraben. Im Schubbetrieb hat sie aber immer noch heftig aus dem Auspuff geknallt und über 4500 war sie recht träge. Immerhin kan sie schon wieder auf 140km/h. Mittlerweile geht sie wieder wie die Sau; alle Pferdchen am Start und ziehengut durch.
Warum ich das alles berichte? Ganz einfach: Stortern und sprotzeln sind gute Symptome für mangelnde Gemischaufbereitung; vornehmlich abnmagern in den einschlägigen Drehzahlbereich. Bei mir haben sich nach und nach die Düsen für die veschieden Last-/Drehzahlbereiche wieder freigefahren. Das Schub-knallen im Auspuff ist (fast) weg. Das Stottern und Sprotzeln hat sich von anfänglich 4500-5000 auf 2500-300 verringert und ist jetzt (fast) weg. Die vorher auf ~2000 hochgereglete Leerlaufdrehzahl ist irgendwann spontan auf 4000 hochgesprungen (da hatte sich wohl wieder ein Plocken gelöst) und ich konnte ihn auf normale 1200 runterregeln.
Lage Rede kurzer Sinn: Ich würe es mit einer Vergaserreinigung probiern. Wenn Du nicht schrauben willst, schlage ich Dir die Stockinger-Methode für Faule vor:
*eine Betankung mit 1l Isopropanol und 10l Benzin
* 10-20km warmfahren
* Über Nacht stehen und "einweichen" lassen
* Tank Leerfahren
* wenn besser, volltanken und Spaß haben; wenn nicht, Prozedur wiederholen
* wenn immer noch nicht besser, Vergaser demontieren, zerlegen, (Ultraschall)reinigen
Mittlerweile traue ich mich da auch locker ran. Habe vor kurzen am Vergaser der CB450s meiner besseren Hälfte erfolgreich geübt
Vergaser ausbauen und zerlegen. Kleinteile im Ultraschallbad (Wasser mit Spüli und Isopropanol) reinigen. Vergasergehäuse in einem Eimer mit 10l heißem Wasser + 3 Päckchen Backpuler + ein Schuß Spüli über Nacht einweichen.
Kein Geschirrspülmittel (Pulver o. Tabs) !! Kein Gebissreiniger!! Das gibt häßliche weiße Korrosionsrückstände.
Gut Spülen, mit Pressluft ausblasen und wieder zusammenbauen (neue Dichtungen!; ggf. auch neue Düsen).
Zum Thema K&N LuFi: Wenn die TDM mit dem "normalen" LuFi weniger stottert, war sie mit dem K&N in dem entsprechenden Drehzahl-/Lastbereichen zu mager. Der K&N läßt mehr Luft durch, wodurch die TDM grundsätzlich etwas abmagert. Da die TDM von aus aus eher zu Fett eingestellt ist, ist Deine vermutlich an den Düsen entweder etwas verstopft/zugesetzt/verharzt oder falsch eingestellt/verstellt oder verschlissen (Düsen).
Allzeit Gute Fahrt.
Gruß,
Thorsten
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Anglizismen sind Bullshit.