Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Motor, Getriebe, Auspuff, Ventile, Kupplung, Dynojet & Co ...

Moderator: Überholi

silversurfer
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Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon silversurfer » 19.04.2005 08:28

Moin Moin

Da die Kette meiner TDM unterhalb von 2000 Umin beim Gas geben stark am schlagen war, habe ich diese stärker gespannt. Jetzt "knirscht" sie aber schon beim schieben. Ich schätze ich habe sie zu stark gespannt. Aber wie stark darf/soll/muß man eine Kette spannen?

Gruß
Karsten

Beeblebrox.Z
Registriert: 25.08.2003 23:08

Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon Beeblebrox.Z » 19.04.2005 08:54

Moin, moin Karsten,

du hast die Kette anscheinend wirklich zu stramm gespannt. 8o

Eine gute Spannung wäre:
unbelastetes Motorrad ca. 40 - 50 mm Durchhang
belastetes Motorrad (du sitzt drauf) ca. 10 - 20 mm Durchhang

wie der Durchhang zu messen ist, kannst du hier im Forum ausführlich nachlesen

Grüsse aus KL
Jörg

Passt scho' (Vienna 05)
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)
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TDM 850 3VD, 07/2003 mit 39,75 - akt. 67 Tkm
TDMF# 2340

Helge
Registriert: 25.06.2003 18:30

Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon Helge » 19.04.2005 08:56

Hallo Karsten,

der Kettendurchhang sollte ca. 40 - 50mm betragen. Um das zu prüfen stellst Du die TDM gerade hin, es sollte sie jemand für dich halten. Dann hälst Du einen Zollstock an die durchhängende Kette. Jetzt die Kette am tiefsten Punkt nehmen und hochheben bis nicht mehr weiter geht. Sie sollte sich dann nicht weiter als 40 - 50mm heben lassen, sonst ist sie zu locker, sollte sie sich nur zwischen 10 und 30mm heben lassen ist sie mit Sicherheit zu straff gespannt.

Achte beim Spannen bzw. Entspannen, das Du immer auf beiden Seiten die Spanner um den selben Wert veränderst. So - das wars im wesentlichen, glaub ich mal. :)



Grüßle
Helge


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Leuchtkäfer
Registriert: 09.04.2002 07:15

Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon Leuchtkäfer » 19.04.2005 09:06

Moin Leute,
hier gibts auch wieder nen Glaubenskrieg. 8)

Jeder Schrauber schraubt anders.

Mir wurde von der Werkstatt 30-40mm bei Belastung(1) empfohlen.
Dieser Große Durchanfg diente allerdings auch der flexibilität öfter
mal im 2 Personen Betrieb unterwegs zu sein, ohne das die Kette
zu Stramm wurde.

(1) Eine Person sitzt drauf und hält die Maschine gerade.

JM2CT

Gruß
Hartmut

--
[f1]Hinweis: Zum Lesen und Verstehen meiner Postings müssen die Detektoren für Ironie, Witz und Sarkasmus eingeschaltet sein![/f1]

Die grosse Schwarze mit dem bösen Blick
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jos

Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon jos » 19.04.2005 09:08

Das schlagen der Kette kann auch aus "lange und kurze" Stuecken in die Kette kommen.

Die Kette ist dan hin und sollte gewechselt werden. Einen Hinweis auf diesen Verschleisz ist wenn die Kette erstmal richtig gespannt wird. Beim drehen des Hinterrades stellt man dan fest das sie dan doch nicht richtig gespannt ist.

silversurfer
Registriert: 10.04.2005 20:01

Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon silversurfer » 19.04.2005 10:11

40 mm Spielraum scheint mir extrem viel zu sein - aber OK.
Woran liegt denn das Kettenschlagen bei niedriger Drehzahl? Und wie kann man das mindern oder beseitigen?

Jens
Registriert: 10.04.2002 12:26

Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon Jens » 19.04.2005 10:25

Moin,

als prämisse gilt, besser zu lose als zu straff.
Wenn die Kette schlägt, also nicht nur gaaanz selten mal bei plötzlicher Entspannung mit unebener Fahrbahn oder so, dann ist sie zu lose.

Doch die 40-45 mm bei Belastung (wie LK schon schrub mit dem Fahrer im Sattel, gerade stehend) sollten eingehalten werden.
Ruhig an verschiedenen Stellen messen.
Wie Jos ja schon schrub, kann die Kette ungleichmäßig gelängt sein.
Dann bekommst du keine ordentliche Kettenspannung hin.
Das heißt dann Kette wechseln (mit Zahnrädern natürlich)

Ich hatte nach dem Federbeinwechsel die eh schon relativ lose Kette nicht nachgespannt.
So hat sie schon fast am Boden gehangen, das schraddeln und schlagen war schon nervig:D
Doch auch bei Topspeed springt so eine Kette nicht ab, oder sonstiges.
Sie Verschleißt natürlich durch das ständige schleifen und schlagen mehr, aber richtig gefährlich ist das nicht.
Schlimmer dagegen ist eine zu stramme Kette, die kann reißen (auch unwahrscheinlich, aber möglich) die macht dir das Kettenrad und Ritzel kaputt, das Kettenradlager ist innerhalb kürzester Zeit hinüber und damit dann meißt auch die restlichen 3 Radlager im Hinterrad. Zusätzlich verschleißen auch die Ruckdämpfer im Kettenrad übermäßig, was dann wieder zu den oben genannten Folgen führt...


:hasi: :hasi:
Ciao
Jens

--
Mit meiner kleinen Dicken ´97er 4TX mit 108Mm
meiner kleinen Bockigen ´86er XT600 43F mit 31Mm
TDMF#7

Red
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Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon Red » 19.04.2005 10:46

servus,

wenn eine marving installiert ist, genau so viel durchhang das sie gerade so über dem linken rohr ohne berührung läuft.

ein grosses problem sind tatsächlich viele werkstätten, welche die kette zu stark spannen. hatte schon oft den fall das ich die kette nach dem abholen, wieder durch die werkstatt habe entspannen lassen müssen.
--
gruss

robert

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silversurfer
Registriert: 10.04.2005 20:01

Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon silversurfer » 19.04.2005 10:51

Na gut - übergeredet ;-) Dann werde ich die "Kettenspannaktion" vom WE wieder rückgängig machen.
Kann jemand erklären warum die Kette überhaupt bei Belastung im niedrigen Drehzahlbereich schlägt?
Ein Moped mit Riemenantrieb hat das doch nicht - oder hört man das da nur nicht?

Lars
Registriert: 10.04.2002 13:09

Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon Lars » 19.04.2005 11:44

Hi,

silversurfer schrieb:
> Kann jemand erklären warum die Kette überhaupt bei Belastung im
> niedrigen Drehzahlbereich schlägt?

Hmm, im worst case: Ungleich gelängte Kette oder einzelne Glieder schon fest (ich schreib jetzt nicht "steif", sonst ist das für einige wieder Schweinkram...).

In diesen beiden Fällen: Kette(/Ritzel/Kettenblatt) tauschen.

Ciaole,
Lars

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tdm-hans
Registriert: 09.09.2002 20:53

Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon tdm-hans » 19.04.2005 17:47

Helge schrieb:

> Dann hälst Du einen Zollstock an die durchhängende Kette. Jetzt die

Hmm, dann musst Du aber immer umrechnen!

> Kette am tiefsten Punkt nehmen und hochheben bis nicht mehr weiter
> geht. Sie sollte sich dann nicht weiter als 40 - 50mm heben lassen,

Das wären dann 1 73/127" bis 1 123/127" (ungenau: 1 37/64" und 1 31/32")!

> sonst ist sie zu locker, sollte sie sich nur zwischen 10 und 30mm

hier also 50/127" bis 1 23/127" (ungenau: 25/64 und 1 3/16")!

Wobei diese Angaben auf einem Zollstock eh nicht vorhanden sind!
Deswegen nehme ich lieber einen Meterstab (auch Gliedermaßstab genannt)!

SCNR! :teufel:

Gruß


Hans [ img ] Rock'n TDM
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OliS
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Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon OliS » 19.04.2005 18:59

silversurfer schrieb:
> ...
> Kann jemand erklären warum die Kette überhaupt bei Belastung im
> niedrigen Drehzahlbereich schlägt?
> ....

Ich nehme mal an, dass dann die Drehzahl zu niedrig ist um die Kette dauerhaft zu beschleunigen . In der Zeit, wo der Motor nicht an der Kette zieht, wird sie vom Hinterad geschoben, dann schlägts halt.
Wird wohl bei höheren Drehzahlen im Teillastbereich genau so sein, nur dass man es nicht merkt, weil es so schnell geht, dass die Massenträgheit vom Mopped für eine gewisse Gleichmäßigkeit in der Bewegung sorgt.

Bei z.B. 200 kmh bremst der Winddruck so stark (und damit letztlich das Hinterrad den Motor), dass der Motor die Kette auf Spannung halten muß um das Tempo zu halten.
Es schlägt nichts, da keine Kraft da ist, die den Motor entlastet

Oder so ähnlich. Physiker vor :)
Gruß
Oliver

Bei uns im Rheinland feiern wir Anfang März das Fest "Møppæt staart"
Orgelst du noch oder fährst du schon?
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Sportfossil
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Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon Sportfossil » 19.04.2005 21:44

Salute,
hab in nem Test vor ein paar Jahren mal gelesen das,das mit der Kette ein altes Leiden bei der TDM ist. Hammse nich wech gekricht.Soll aber nix schlimmes sein.
Hört sich nur ab und zu schäbig an.

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Die schönste 4TX am Niederrhein!! Es kann nur eine geben!!
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Wenn man in die besten Jahre kommt,sind die guten noch lange nicht vorbei!

DARKMAN
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Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon DARKMAN » 19.04.2005 22:07

ich hab mal gehört das das kettenschlagen auch durch einen falsch eingestellen vergaser bzw bei den neueren modellen bei falsch eingestellter einspritzung auftreten kann! ich glaube zu wissen das es solche probleme mal bei den Aprillia Mille Modellen gab und durch die einstellung der einspritzung sind diese verschwunden.....

:rolleyes: :rotate: :rolleyes:
T.T.

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silversurfer
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Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon silversurfer » 20.04.2005 09:16

> Ich nehme mal an, dass dann die Drehzahl zu niedrig ist um die Kette dauerhaft zu beschleunigen .
> In der Zeit, wo der Motor nicht an der Kette zieht, wird sie vom Hinterad geschoben, dann schlägts
> halt.
Nee nee das Schlagen passiert nicht wenn der Hahn zu ist sondern wenn man unter 2000 umin den Hahn auf macht. Je höher der Gang und je niedriger die Drehzahl desto mehr schlägt die Kette beim Gas geben.

Ist das bei euren Mopeds auch so und "normal" oder muß ich mir Sorgen über mein Moped machen?

Gruß
Karsten

Jens
Registriert: 10.04.2002 12:26

Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon Jens » 20.04.2005 09:21

Moin,

mit ausgeleierten Ketten und verschlissenen welchen hab ich mittlerweile genügend erfahrung:D
Und das ist nicht normal.
Die Kette hat ein paar schwergängige Glieder und/oder ist ungleichmäßig gelängt.

Meine Kette hing 2-4cm zu weit durch und selbst die hat nur im Schubbetrieb geschliffen und/oder geschlagen.

Bock die Kiste mal auf und dreh das Rad mit der Hand, dann wirst du schon erkennen was es ist...


:hasi: :hasi:
Ciao
Jens

--
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Beeblebrox.Z
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Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon Beeblebrox.Z » 20.04.2005 09:34

Moin, moin Karsten,

silversurfer schrieb:
> > Ich nehme mal an, dass dann die Drehzahl zu niedrig ist um die
> Kette dauerhaft zu beschleunigen .
> > In der Zeit, wo der Motor nicht an der Kette zieht, wird sie vom
> Hinterad geschoben, dann schlägts
> > halt.
> Nee nee das Schlagen passiert nicht wenn der Hahn zu ist sondern wenn
> man unter 2000 umin den Hahn auf macht. Je höher der Gang und je
> niedriger die Drehzahl desto mehr schlägt die Kette beim Gas geben.
>
> Ist das bei euren Mopeds auch so und "normal" oder muß ich
> mir Sorgen über mein Moped machen?

also es scheint beim starken Gasgeben unter 2000 U/min wohl bei einer 3VD normal zu sein, zumindest zeigt meine dieses Verhalten auch. Die Kette ist zwar noch nicht allzulange drauf ca. 6000 km, scheint aber schon ungleichmässig gelängt zu sein.

Soweit ich mich erinnere hatte sie das "Schlagen" auch, als die Kette ganz neu war. Das war aber schon letztes Jahr und ist somit für mich schon verjährt.

Fahr einfach nicht mit unter 2000 U/min und du hast das Problem nicht. In diesem Drehzahlbereich fahr ich höchstens an, aber nicht auf Dauer.


Grüsse aus KL
Jörg

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jos

Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon jos » 20.04.2005 10:55

Wie schon gesagt, die Kette mit lange und kurze Stellen schlaegt weil bei niedrigen drehzahlen der Spielraum an und ab geht und die Kette Zeit hat diesen Spielraum zum Schwingen zu benutzen. Bei hoeheren Drehzahlen ist die Schwingung zu schnel um sie noch zu fuehlen. Ab 100 km/st ist das Schlagen dan fast weg.

Uebertragen auf eine gute Kette wuerde ich dan meinen: sie faengt an zu schlagen weil sie nicht richtig angespannt ist aber das wird nur bei bestimmte Geschwindigkeiten richtig fuelbar sein. Die Kettenl-resonance wird ja dan maximal unterstuetzt. Bei andere Geschwindigkeiten wird sie wieder unterdruckt.

Im Benutzerprofil sehe ich das du eine 4TX hast. Durch die 270 Grad verstelte Entzuendung bekommst du einen "extra Hieb". Das fuehlt sich dan an wie die "lang/kurze" Kette. Ein 3VD faehrt dan immer noch sehr gleichmaeszig. Ich bekomme immer Kommentar wenn ich die 4TX meiner Frau fahre.....mehr Umdrehungen....nicht so Schlapp....das ist nicht deine 3VD :teufel: .

Ein Zahnradriemen wird zwar stammer angespannt aber das Fahrgefuel bleibt fast das gleiche wie mit eine richtig angespannte und gute Kette.

Argus
Registriert: 07.04.2005 22:05

Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon Argus » 22.04.2005 19:50

:dance3:

Laut Schrauberhandbuch ist es wichtig, ob die TDM auf dem Hauptständer oder auf einem Montageständer steht. Auf dem Hauptständer 4-5cm, auf dem Montageständer ist die Kette schon etwas angspannt, daher nur 2-3 cm.

Argus
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Holzauge sei wachsam

AIC-Peter
Registriert: 23.12.2004 22:36

Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon AIC-Peter » 22.04.2005 20:27

Jetz geb ich doch auch noch meinen Senf dazu ab:

Zitat aus der Betriebsanleitung Model 4TX/ Baujahr 2000

Zum Messen des Kettendurchhanges muß das Motorrad [mark=red]ohne[/mark] Fahrer senkrecht mit [mark=red]beiden Rädern auf dem Boden[/mark] stehen. Der Durchhang soll laut Abbildung 40-50 mm betragen. Bei mehr als 50mm Durchhang die Antriebskette spannen. - Zitat Ende
leider verbietet das Urheberrecht daß ich das zugehörige Bild einscanne. (Ja liebe Admins ich bin lernfähig)
Hoffe es hilft trotzdem weiter
-----
Gruß aus Bayern
Peter
--
4TX; Silber; Bj.2000
Sommerdose: VW-Käfer 1303;met-Grün, Bj.1971 (Ja ich liebe auch meine Sommerdose)
Winterdose: Citroen ZX; 165tKm

cpt_nemo
Registriert: 26.04.2003 09:10

Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon cpt_nemo » 22.04.2005 23:06

"Kettenschlagen" ?

Ich denke das Kettenschlagen bei niederer Drehzahl kommt durch das Verbrennungsprinzip eines 4 Takt Motord zustande.

grundprinzip:
4 Takter
1.Ansaugen (180°)
2.Verdichten (180°)
3.Verbrennen (=Lastimpuls auf Kurbewelle) (180°)
4.Ausstoßen (180°)

Somit gibt ein Einzylinder 4 Takter pro 2 Kurbelwellenumdrehungen (720°) einen Lastimpuls an die Kurbelle weiter.
=> unrunder Lauf bei niederen Drehzahlen, da "Impulse" eine sehr lange Frequenz haben was ja quasi einer Zugkraftunterbrechung nahe kommt. (vgl Schaltgetriebe).

Je mehr Zylinder ein Motor hat, desto mehr "Impulse" hageln auf die Kurbelwelle pro Umdrehung nieder, detso runder wird der Motorlauf und desto höher die Frequenz die Lastimpulse auf die Kette. (quasi keine Zugkraftunterbrechung)

Ergo:
wenig Zylinder & niedrige Drehzahl => wenig Impulse => unrunder Lauf

Nemo

Saubraten
Registriert: 12.04.2003 11:35

Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon Saubraten » 23.04.2005 08:48

Dem Moped fehlt, gegenüber der Dose, das Schwungrad. Einzig der Lichtmaschinenrotor und das Zahnrad der Primärübersetzung sind Schwungmassen.
Dadurch wird der Momentenverlauf bei niedrigen Drehzahlen extrem schwankend. Dazu kommt noch der Kurbelwellenversatz von 270° bei der 4TX.
Die Abgabe des Moments wird dann so ungleichmäßig, dass die Kette periodisch gespannt und entspannt wird und somit hörbar schlägt.
Machen kann man dagegen wenig. Vielleicht reduziert ein K&N Lufi etwas den Ansaugwiderstand. Kurbelwellenerleichterung verschiebt die Ruckeldrehzahl jedoch weiter nach oben.

Eine zu stramme Kette ist der Tod des Ritzellagers. Deshalb lieber weniger Vorspannung.

Gruß
Wolf-Dieter
--
Der mit den Mücken auf dem Rücken.

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www.saubraten.de

jos

Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon jos » 23.04.2005 23:48

>> Dem Moped fehlt, gegenüber der Dose, das Schwungrad.

Stimmt nicht ganz. Ueber das Hinterrad wird die rollende Masse des Motor als Schwungrad benutzt. Wenn die Kette (wie beim Zahnriemen :teufel: ) kein Spiel hat, wird die Drehzahl durch die Geschwindigkeit mitbestimmt.
Wenn die Kette zu locker ist, kann der Motor kurzfristig eine andere Drehzahl haben bis das Hinterrad dies wieder ausgleicht. Ich koennte mir vorstellen das es dan klappert beim 4TX.

Doch gut das damals noch eine kurze Zeit die 3VD gemacht worden ist :rotate: .

Saubraten
Registriert: 12.04.2003 11:35

Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon Saubraten » 24.04.2005 20:40

Jos,
das stimmt so nicht.
Beim Beschleunigen aus niederen Drehzahlen hilft der Kurbelwelle nur die Schwungmasse an der Kurbelwelle die 2 Umdrehungen bis zur nächsten Zündung zu überstehen. Gut, das Getriebe auch noch. Aber schon durch die Primärübersetzung wird der Beitrag des Getriebes an den Schwungmassen gering.
Die kinematische Energie des Mopeds ist ohne Relevanz.
Es ist hier also nur das Lastmoment und das vom Motor bereitgestellte Moment zu berücksichtigen. Das Lastmoment ist konstant, das Motormoment stark schwankend. Das ergibt das Kettenschlagen.

Gruß
Wolf-Dieter

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Der mit den Mücken auf dem Rücken.

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jos

Wie stramm darf die Kette gespannt werden?

Beitragvon jos » 24.04.2005 21:22

Immer schoen etwas dazu zu lernen. Ich gehe mit die bessere Ausfuerung mit beim beschleunigen. Beim rollen und ausrollen aber ist die Masse aber sicher doch zu beruecksichtigen. Das Kettenschlagen ist dan nach meiner Erfahrung weniger ausgesprochen. Oder merkt man das nicht weil die Kette dan oben durch haengt statt unten?
Zuletzt geändert von jos am 24.04.2005 21:23, insgesamt 1-mal geändert.


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