Stimmt,
und für die, die es genau wissen wollen, hier noch ein paar Fakten:
Tatsächlich unterliegt die Rente der nachgelagerten Besteuerung, da ja die gesetzliche Rente aus dem Bruttoeinkommen abgeführt wird.
Zum 1.1.2005 wurden 50 Prozent einer Rente steuerpflichtig. Das betrifft sowohl die im Jahr 2005 zugehenden als auch die bis dahin bereits bewilligten Renten. Der steuerpflichtige Anteil der Rente erhöht sich bis 2020 (Jahrgangsweise) zunächst um jeweils 2 Prozent pro Jahr = 80%, vom 1.1.2021 an um jeweils 1 Prozent bis 2040 auf 100%.
Hier ist zu beachten: Der zu versteuernde Anteil der Rente wird im ersten Jahr festgelegt und bleibt dann als Festbetrag stehen!. Also, wer 2020 in Rente geht und eventuell 1000 Euro Rente bekommt, der wird dann sein Leben lang 800 Euro der Rente versteuern.
@ Limbo: Das wird leider nix werden, mit 60 in Rente, bis 63 wirst Du durchhalten müssen, dies ist das früheste Alter für die gesetzliche Rente. Ausnahmen gibt es lediglich im Falle der Erwerbsminderung, Krankheit oder Arbeitslosigkeit.
In unseren Beratungen gehen wir von folgender Faustregel aus:
38% des derzeitigen Bruttos beschreiben ca. das Niveau, welches man aus der gesetzlichen Rente zu erwarten hat. Also bei einem derzeitigen Brutto von 3000€ monatlich wären das 1140 Euro Rente.
Davon zieht man ca. 7% Krankenversicherung ab, sowie 0,85% Pflegeversicherung, bzw. für Kinderlose 0,975%. Dann wird die Rente noch - s.o. - versteuert. Hier gilt jedoch auch der jährliche Steuerfreibetrag von derzeit 7664€ im Jahr.
Weiterhin ist zu beachten, dass es die letzte Rentenerhöhung im Jahr 2002 gab, die jetzt geplante liegt mit 0,54% unter der Inflationsrate von derzeit ca. 2%, eine reale Rentenkürzung von 1,5%.
Es mag jeder selber entscheiden, wie hoch die Wahrscheinlichkeit in den kommenden Jahren für reale Rentenerhöhungen ist...
Bekommt man also zur Zeit seine Renteninformation (kostenlos und aktuell
HIER zu bestellen) dann findet sich dort die Angabe, wie die hoch die Rente sein wird, wenn man so weiter einzahlt. Das ist die Bruttorente, also ohne Abzüge von Steuern, Sozialabgaben und OHNE Berücksichtigung der Inflation!
Noch ein Beispiel, der sogenannte Eckrentner, der 45 Jahre lang die durchschnittlichen Beiträge in die gesetzliche Rente einzahlt, der lag im Jahr 2006 auf einem Rentenniveau von 1061 Euro (West) und 935 Euro (Ost).
Die durchschnittlichen Rentenbeträge sind im Westen aber niedriger, in 2006 bei 981 Euro und im Osten bei 1057 Euro (das liegt an den Anrechnungszeiten in der ehemaligen DDR).
Bei Frauen sieht es noch übler aus: Rentnerinnen West erhalten im Schnitt 464 Euro und im Osten 661.
Fazit: die gesetzliche Rente ist heute tatsächlich sicher, aber auf sehr niedrigem Niveau. Die gesetzliche Rente wird in Zukunft nicht mehr als eine Grundsicherung, knapp über Sozialhilfe Niveau sein. Weniger würde ja auch kein Sinn machen, da ja die Rentner sonst alle Sozialhilfe beziehen würden.
Wer die Renteninformation, die alle 3 Jahre kommt, richtig liest, der findet dort eben auch die Hinweise darauf, so wird ja explizit darauf aufmerksam gemacht, dass eben Kaufkraftverluste auszugleichen sind und private Vorsorge betrieben werden solllte.
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Viele Grüsse
Stephan
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TDMF #100
94´er ThreeWeeDee
44tkm, wenig Umbauten, dafür Abbauten
Rechtschreibfehler sind special effects