Klapphelm - Ja/Nein?

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Fraggle
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Klapphelm - Ja/Nein?

Beitrag von Fraggle » 31.07.2002 13:20

Hi Rudi,

> Es geht darum: Oft weißt am Unfallort nicht, wie's drunter wirklich
> ausschaut.
> Dann ist es oft besser, den Patienten mit dem Helm ins KH zu fahren.

wenn's unter dem Helm so übel aussieht, dann ist der Helm entweder auch Matsche, oder ihr könnt euch die Fahrt ins KKH gleich sparen, weil ich's eh nicht überleben werde. Just my 2ct, ich bin kein Mediziner.

Ciao, Thomas

--
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Werner
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Klapphelm - Ja/Nein?

Beitrag von Werner » 31.07.2002 14:02

Hallo Thomas,

> wenn's unter dem Helm so übel aussieht, dann ist der Helm entweder
> auch Matsche, oder ihr könnt euch die Fahrt ins KKH gleich sparen,

das Problem sind weniger Kopfverletzungen unter dem Helm, die scheinen extrem selten zu sein, sondern eher Genick- bzw. Halswirbelverletzungen.

Was 'nen instabiler Halswirbel macht wenn man beim Helmabnehmen dran rumzerrt kannst Du Dir wohl denken.

Ciao,
Werner


--
Und wieder eine Stufe zum "Liebhaber" erklommen ;)

P.S. hab ich schon erzählt, daß ich Vater geworden bin? :-))

OliS
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Klapphelm - Ja/Nein?

Beitrag von OliS » 31.07.2002 14:20

Hi Zusammen,
Günni hat mir auf dem Eifeltreff erzählt, dass man den Helm abnehmen sollte (Integralhelm ohne Klappe) wenn einer bewußtlos ist, weil er sich wegen Muskelerschlaffung wahrscheinlich übergeben wird.
Günni ist der Leiter der Rettungssanitäter in Marburg und Umgebung und wirds wohl wissen.
Nur so zur Info, weil das Thema grad drauf ist.
Gruß
Oliver
--
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Klapphelm - Ja/Nein?

Beitrag von ddiver » 31.07.2002 16:01

OliS schrieb:
> Hi Zusammen,
> Günni hat mir auf dem Eifeltreff erzählt, dass man den Helm abnehmen
> sollte (Integralhelm ohne Klappe) wenn einer bewußtlos ist, weil er
> sich wegen Muskelerschlaffung wahrscheinlich übergeben wird.
> Günni ist der Leiter der Rettungssanitäter in Marburg und Umgebung
> und wirds wohl wissen.
> Nur so zur Info, weil das Thema grad drauf ist.
> Gruß
> Oliver

Ich möchte da jetzt nicht eine medizinische Diskussion anfangen, weil schon jeder Notfall , sprich Unfall, anders geartet ist und sogar die Herren Notärzte untereinander schon keine Einigkeit haben. 2 Ärzte = 3 Meinungen!

Nur dazu: Es gibt mehrer Stufen der Bewußlosigkeit, und jede erfordert ein anderes Verhalten.

Günni hat schon recht, dieser Fall ist sehr wahrscheinlich. Ist ein (Not)Arzt vor Ort, trifft eh der die Entscheidung.

Aber wer mehr darüber erfahren möchte, ich kann ja ein Medizinboard eröffnen lassen, da können wir dann so manche Frage bez, Medizin usw. erörtern.


LG Rudi


Biken und tief tauchen, das ist meins! :p
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Klapphelm - Ja/Nein?

Beitrag von chris850at » 05.09.2002 08:22

hallo ddiver-rudi,

den helm den du jetzt hast, ise das ein nolan n100. und was haste nun gelöhnt dafür?
ich hab einen lazer klapphelm, welchen weiß i jetzt net, aber ich wart schon seit 6.6. auf getönte scheibe und sie kommt net, kommt net,...
haben sch.... service. jetzt hab ich denen gesagt sie können helm auch gleich zurückhabe. und nun such ich guten klapphelm. bin voll begeistert davon.
--
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Klapphelm - Ja/Nein?

Beitrag von meli » 05.09.2002 09:40

Also Leute, jetzt muß ich mich doch mal einmischen. Bin zwar kein Rettungssaninäter sondern nur Rettungsschwimmer. Aber ganz klar, ist der Patient bewußtlos Helm runter, denn dann erstickt derjenige an seinem Erbrochenem und das geht bei einem Bewußtlosen ganz schnell, das die erbrechen. Ich kann jedem nur ans Herz legen so einen Erste Hilfe Kurs zu machen, denn da wird schon seit längerem auch die Helmabnahme geübt mit stabilisieren der Halswirbelsäule und des Rückens. Diese Ammenmärchen von früher, man nimmt den Helm ab und darunter ist nur Matsch gibt es nicht, denn dann hat der Helm auch äußerliche Spuren und derjenige braucht keinen Krankenwagen.
Ich wäre demjenigen auf jeden Fall dankbar wenn ich dort liegen würde und ich wäre bewustlos und er nimmt mir den Helm ab und ich bin eventuell gelähmt, aber dafür am Leben.
So, ich denke das reicht jetzt zum Thema Helmabnahme. Klar für einen Autofahrer ist es schwierig einen Helm abzunehmen. Mein Vater ist kein Moppedfahrer aber er macht das jedes mal beim Erste Hilfe Training und er scheut sich nicht zu helfen.

Gruß Meli
--
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Klapphelm - Ja/Nein?

Beitrag von ddiver » 05.09.2002 15:24

Hi Chris!

Ja, ist ein Nolan 100, jetzt sogar mit Einhandbedienung. Gelönt hab ich €258,-.

Vom Komfort ist er Spitze. Habe aber das Gefühl er is ein wenig windlauter als sein Vorgänger, der Just one von Caberg. Jedoch ist die Klappeinrichtung vieeeel besser. Durch den exzentrischen Mechanismus ist der Windwiderstand bei offenem Helm viel geringer und somit auch die Belastung auf die Halswirbelsäule.

Soviel zur Werbung, und nun wieder zurück ins Studio!
:)) :))

LG Rudi
Biken und tief tauchen, das ist meins!
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Klapphelm - Ja/Nein?

Beitrag von Truderik » 05.09.2002 23:07

Wichtig! Wichtig! Wichtig!
Damit meine ich nicht mich, sondern die Meinung bezüglich Helmabnahme von Günni
und meli_tdm, denn sie haben absolut recht!!!.
Ich bin Journal (Leitstelle) verantwortlich und stellvertretender Schulungsleiter der
Johanniter Innsbruck, kenne daher die neuesten Lehrmeinungen und Notfallmed.-
Kongress Ergebnisse. Laut Lehrmeinung des dt. Sani-Dachverbandes (Johann., Rotes
Kr., Sam.B.,...) und des österr. Sani-Dachver... ist seit geraumer Zeit die Helmab-
nahme bei Bewußtlosigkeit empfohlen (was so viel heißt wie: Ist anzuwenden!).

Das Thema ist mir nun äußerst wichtig drum lest weiter (fragt auch günni, oder einen
Notarzt, der regelmäßig an einem Notfalltraining teilnimmt-Sie werden es bestätigen)

Ein ansprechbarer Patient kann selbst entscheiden, ob er den Helm anbehalten
möchte oder nicht (in den meisten Fällen will er gleich oder nach kurzer Zeit eine
Abnahme)

Eine nicht ansprechbare, nicht erweckbare Person (ohne Bewußtsein, Athmung und
Herzschlag vorhanden) ist in akkuter Lebensgefahr!!! [kurzer Einschub für ddiver: Es
gibt mehrere Stufen der Bewußtlosigkeit (ohne Bewußtsein mit Muskelspannung,
ohne Bewußtsein mit Beugungskrämpfen, ohne Bewußtsein mit Streckungskrämpfen,
ohne Bewußtsein ohne Muskelspannung), diese Stufen können alle durchwandert
werden oder auch übersprungen werden. Sie alle enden aber als Bewußtlosigkeit
ohne Muskelspannung, und damit mit dem sicheren Tod des Unfallopfers!, das
an seiner eigenen Zunge erstick.]
Einzige Gegenmaßnahme fur den Ersthelfer ist die stabiele Seitenlage, die ist aber
nur möglich, wenn dem Unfallopfer der Helm abgenommen wird!!!

Kurze Überlegung: Ein Motoradfahrer hat mit 80 km/h einen Highsider knallt auf den
Asphalt, überschlägt sich mehrmals, prallt anschließend gegen ein festes Hinderniss
und bleibt regungslos liegen. Nun kommt ein Ersthelfer und nimmt dem Bewußtlosen
den Helm ab und bringt ihn in die stabiele Seitenlage! Später wird am Opfer ein
Genickbruch diagnostiziert. (Genickbruch kommt bei Motoradunfällen nur zu 95% vor)
Es wäre nun äußerst naiv zu glauben der Genickbruch sei nun bei der Helmabnahme
enstanden. In mehr als 99% der Fälle entstand der Genickbruck während des
Unfalls (beim Aufschlag am Asphalt, beim Anprall am festen Gegenstand oder beim
Überschlag) nicht aber bei der Helmabnahme, den der Gewalteinfluß während dieser
ist im Verhältnis zum Unfallgeschehen äußerst gering. Und der Einwand die Helmab-
nahme war nur noch der letzte Tropfen der das Faß zum Überlaufen gebracht
(sprich das angeknaxte Genick vollständig gebrochen) hat, hat sich auf Grund
statistischer Tatsachen als haltlos erwiesen!
Auch die Annahme das Schädeldach könnte, von außen nicht erkennbar, zertrümmert
sein, stellt sich bei näherer Betrachtung als falsch heraus.
Denn die Schwachpunkte eines Motoradfahrers mit Helm sind nicht das Schädeldach,
sondern die Schädelbasis (Stoß direkt auf den Scheitel) und das Genick. Ist das
Schädeldach zertrümmert, so muß auch der Helm zertrümmert sein, und diesen
Anblick solltet Ihr Euch ersparen.

Und jetzt zum beinahe unmöglichen Fall, das Unfallopfer hatte nun ein gebrochenes
Genick, und Euch wird nachgewiesen, daß durch Eure Helmabnahme irreparable
Schäden am Rückenmark entstanden sind (wohlgemerkt Wahrscheinlichkeit = 0).
Selbst in diesem Fall könnt Ihr nicht gerichtlich belangt werden und kein Richter
würde dies zulassen, denn Ihr habt nach besten Wissen und Gewissen gehandelt!!!
Ich wiederhole selbst in diesem fast unmöglichen Fall werdet Ihr nicht gerichtlich
belangt werden!
Auf den moralischen Einwand, 'da wär´ich lieber tot als gelähmt', gibt es eine
statistischen Antwort. über 90% derer, die gerettet wurden, sind bereits nach 3
Jahren heil froh über Ihre Rettung, selbst wenn sie schwerst behindert bleiben!

Für Euch bleibt somit bei einem Unfallopfer ohne Bewußtsein folgende Wahl, ent-
weder Helmabnahme mit anschließender stabielen Seitenlage und dabei eventuell
eine Folgeverletzung riskieren (Wahrscheinlichkeit gering), aber der Patient lebt,
oder Ihr nehmt den Helm nicht ab und der Patient stirbt, und das mit sicherheit
(5 Minuten ohne Sauerstoff genügen damit der Patient einen Hirntot erleidet)

Es haben sich schon viel schlauere Experten über genau das den Kopf zerbrochen,
aber nach langen Überlegungen, und beim Durchspielen aller Möglichkeiten bleibt
für den Ersthelfer nur folgender Schluß über:
Bewußtloser - Helm runter (+st.Sl.) - sonst Tot

Wenn Ihr noch Zweifel habt, fragt den Günni oder einen Notfallsanitäter/arzt,
und macht bitte einen wenigstens 16 stündigen EH-Kurs beim RK od. JUH
oder der Günni und ich machen einen beim nächsten Mega-Treffen, ist mir wurscht
aber höhrt auf mit Binsenweisheiten, die Ihr von Irgentwem gehört habt

Pfiat Eich ;)

LG

Truderik
--
Das Glück auf dieser Erde liegt
auf dem Rücken ....! Halleluja!

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