Bremse Problem

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jensimharz
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Bremse Problem

Beitrag von jensimharz » 25.02.2021 19:27

Hallo zusammen, ich habe ein Problem mit der Bremse vorn meiner 3VD:
Ich bin gestern gefahren. Alles bestens, Bremse vorn hatte vollen Druck. Heute wollte ich die Bremsflüssigkeit wechseln.
Den Vorratsbehälter an der Bremspumpe aufgemacht, Druck aufgebaut und durch den Entlüfternippel Sattel rechts die Flüssigkeit ablaufen lassen. Den Lüfternippel wieder zu, Bremshebel erneut gezogen und es war sofort kein Druck mehr da. Dann hab ich alles versucht: Flüssigkeit von unten nach oben zu pumpen, am Sattel die Kolben reingedrückt, von unten her gesaugt, zigmal gepumpt-nichts. Kein Druck.
Dann die Pumpe zerlegt, alles sauber und heile, beide Bohrungen frei. Also wieder zusammengebaut und das Spiel von vorn. Zum Schluss war es so dass sich minimale Luftbläschen aus den Bohrungen bei leichtem pumpen gezeigt haben, aber trotz allem kein Druck. Was mich wundert ist, wenn ich pumpe fühle ich an den Sättel das sich die Kolben und damit die Bremsklötze minimal bewegen.
Die Vermutung ist das ursprünglich die kleine Bohrung zu war und jetzt enorm viel Luft im System ist.
Ist es möglich eine Bremspumpe im ausgebautem Zustand zu prüfen? Baut sie spürbar Druck auf? Weiss jemand einen guten Tip?

Tenereman
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Re: Bremse Problem

Beitrag von Tenereman » 25.02.2021 22:06

Welches Equipment hast den zum Pumpen, Saugen und Entlüften ?
Wie ist dein Kenntnisstand ?

Ansonsten so lange an der Handpumpe pumpen bis sich Druck aufbaut, wenn oben im Vorratsbehälter nach dem Pumpen beim Loslassen eine Blase aufsteigt bzw man sieht das eine Minifontäne ist, ist das schonmal ein Anfang. Vor allem immer genug Füllstand im Behälter.

Beim Pumpen, Pumpen Pumpen Pumpen, dann mit dem Schlüsel unten aufmachen, Hebel gezogen halten, dann unten wieder zu und dann erst loslassen.
Ich habe unten immer nen durchsichtigen Schlauch dran, das man sieht, wann Luftblasen kommen, sei es beim maschinellen saugen oder früher per Hand. Wichtig ist auch das von unten keine Luft reinkommt, also Schlauch nach oben legen(richtung gabel)und dann erst runter, das sich eine Flüssigkeitssäule bildet.
.

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Re: Bremse Problem

Beitrag von jensimharz » 25.02.2021 23:03

Ich Wechsel alle paar Tage Bremsflüssigkeit an Autos. Wie kann es sein das bei einmaligen kurzen öffnen des Nippels sofort kein Druck mehr da ist? Hatte ich weder bei diesem Moped oder woanders erlebt...

Kruemel
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Re: Bremse Problem

Beitrag von Kruemel » 26.02.2021 02:42

jensimharz hat geschrieben:
25.02.2021 19:27
Hallo zusammen, ich habe ein Problem mit der Bremse vorn meiner 3VD:
Ich bin gestern gefahren. Alles bestens, Bremse vorn hatte vollen Druck. Heute wollte ich die Bremsflüssigkeit wechseln.
Den Vorratsbehälter an der Bremspumpe aufgemacht, Druck aufgebaut und durch den Entlüfternippel Sattel rechts die Flüssigkeit ablaufen lassen. Den Lüfternippel wieder zu, Bremshebel erneut gezogen und es war sofort kein Druck mehr da. Dann hab ich alles versucht: Flüssigkeit von unten nach oben zu pumpen, am Sattel die Kolben reingedrückt, von unten her gesaugt, zigmal gepumpt-nichts. Kein Druck.
Moins Jens!

bei mir ist jedesmal der Knackpunkt ein im Vorratsbehälter eingelegtes Blech, sowie die Befestigung des Bremsgeschläuchels am Breflübehälter oben .... Da hält sich gern mal ein Bläschen ...

Wenn Du alles so sauber wie möglich entlüftet hast, versuchst Du folgendes - Deckel vom Behälter runter, das eingelegte Blech raus (Lappen drunter, damit nix spritzt kleckert tropft ...)...
Moped auf dem Seitenständer, Lanker nach links einschlagen, damit liegt nicht ur der Behälter ganz oben, die ganze Anlage steigt nach rechts an, selbst die Anschlusschraube für den/die (Stahlflex hat Doppelschraube) ....

Ziehst Du den Bremshebel, drückt sich die Breflü in die Anlage, lässt Du los, kommt die selbe Menge wieder in den Behälter zurück ...
Bei mir lösen sich dann aus der Bohrung, die den Zulauf zum Bremskolben darstellt, immer kleine Bläschen, die dabei mit aus dem Schlauch/ Schraube herausgeffördert werden ....
Bleibt das Blech dabei im Bremsbehälter, bleiben die Bläschen jeweils im Ansaugbereich der Bohrung und können sich nicht lösen ...
Das Blech soll übrigens verhindern, das beim Loslassen Breflü nach oben rausspritzt - in sofern etwas vorsichtig ...

Bei mir klappt das so perfekt - viel Erfolg!

Reinhard

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Re: Bremse Problem

Beitrag von jensimharz » 26.02.2021 05:03

Danke für eure Antworten. Das Blech hatte ich als erstes rausgenommen und auch nach links eingeschlagen. Wenn ich in diesem Zustand den Bremshebel ziehe kommen sporadisch minimale Bläschen. Was mich am meisten wundert ist, dass nach dem ersten kurzen öffnen der Druck komplett weg war...

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Re: Bremse Problem

Beitrag von Kruemel » 26.02.2021 09:46

..... und wenn Du das jetzt so eine Zeit lang machst, kommen irgendwann keine Blasen mehr
- eh voila ....

Eigentlich ...

Viel Erfolg!

jensimharz
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Re: Bremse Problem

Beitrag von jensimharz » 26.02.2021 10:32

Das war jetzt erstmal meine Idee für heute. Allerdings sind die Bläschen sehr sehr klein. Für die Aktion plane ich eine Stunde ein. Ich hab die Dichtungen vorsorglich mit viel Bremsen Fett versorgt damit sie mir bei vorraussichtlich 500 mal durchziehen nicht wegschmelzen... 😊
Aber nochmal die Frage:
Ist es möglich die Bremspumpe im ausgebautem Zustand zu prüfen? Wenn Flüssigkeit eingefüllt ist, sollte dann schon ein deutlicher Druck da sein? Ich fühle schon etwas, aber ich kann mir schlecht vorstellen das es reicht damit insgesamt 4 Kolben zu versorgen.
Demnächst möchte ich auch die Sättel zerlegen und reinigen. Gibt es irgendwo eine Explosionszeichnung o. ä?

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Re: Bremse Problem

Beitrag von Beichtvater » 26.02.2021 10:53

Sättel zerlegen - das geht problemlos ohne Explosionszeichnung:
Die Sättel an sich bitte niemals(!) auseinander schrauben.
Die Kolben kannst du durch Bremsdruck nach vorne und damit aus dem Zylinder raus drücken, beide Seite Stück für Stück vor pumpen und dann einfach entnehmen. Dann sind nur noch die Dichtringe, das war's auch schon. Für jemanden, der täglich an Bremsen arbeitet, ist das ein Klacks.
Ansonsten ist in diesem Forenteil schon ausreichend Lesestoff rund um die Bremsen - lies Dich einfach mal ein. ;)

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Re: Bremse Problem

Beitrag von jensimharz » 26.02.2021 12:13

Ok, Danke. Das wollte ich wissen, also nur die Kolben raus. Das krieg ich hin...

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Re: Bremse Problem

Beitrag von jensimharz » 26.02.2021 19:51

Bremse funktioniert erstmal wieder. Der Druckpunkt ist noch nicht perfekt, aber ich komme gut zum Stehen.
Der alte Trick erstmal abwarten hat geholfen. Über Nacht hat es sich von selbst entlüftet, ich vermute beim fahren kommt der Rest Luft auch noch raus...

Tenereman
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Re: Bremse Problem

Beitrag von Tenereman » 26.02.2021 20:04

Freut mich zu hören !!!

Kannst ja die Tage auch noch mal entlüften, dann dürfte wenn du jetzt schon wieder Druck hast, es nicht mehr soviel Arbeit sein. Ich würde nochmal alle Schrauben nachziehen und wenn möglich dann mit Drehmomentschlüssel

ndugu
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Re: Bremse Problem

Beitrag von ndugu » 27.02.2021 10:37

jensimharz hat geschrieben:
25.02.2021 19:27
Den Vorratsbehälter an der Bremspumpe aufgemacht, Druck aufgebaut und durch den Entlüfternippel Sattel rechts die Flüssigkeit ablaufen lassen.
Wenn Ausgleichsbehälter und Bremsleitung komplett leer gelaufen sind, dauert es ewig, bis die Bremspumpe wieder Druck aufgebaut hat zum Entlüften.
Ich pumpe daher die alte Flüssigkeit immer nur bis zum Boden des Ausgleichsbehälters ab, fülle mit neuer Bremsflüssigkeit auf und pumpe wieder bis zum Boden ab, bis die neue Flüssigkeit unten am Sattel ankommt.
Dabei achte ich darauf, dass der Behälter nie ganz leer wird, sonst kann Luft angesaugt werden.
Wenn Du jetzt nach dem Fahren nochmal entlüftest, wird alles gut sein.

Ronny
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Re: Bremse Problem

Beitrag von Ronny » 27.02.2021 16:52

Hi,

was oft hilft ist über Nacht den gefüllten Behälter offen lassen und den Bremshebel angezogen am Lenker fixieren, da verdünnisiert sich noch so manches Luftbläschen in die Atmosphäre.

TvH
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Re: Bremse Problem

Beitrag von TvH » 27.02.2021 18:32

Ist leider so: dauert ewig.
Ich denke jedes mal, dass es Lecks hat oder kaputt ist.
Das Einzige was wirklich hilft ist Geduld und immer wieder Bremsflüssigkeit durchpumpen.
Immer darauf achten das ordentlich Bremsflüssigkeit auf den Bremsnippel steht und nicht versehentlich rückwärts Luft angesaugt wird.

Und so flach es klingt: Immer darauf achten, dass Bremsflüssigkeitsbehälter ausreichend gefüllt ist. Das mach ich schon mal falsch im Eifer der Pumperei:=)

Viele empfehlen die Sättel zu lösen und hoch zu hängen. Hat mir nie geholfen.
Es war immer ein Geduldsthema. Mach mal erst am zweiten oder dritten Tag mit Erfolg.

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Re: Bremse Problem

Beitrag von jensimharz » 28.02.2021 15:45

Wahrscheinlich hab ich mich nicht richtig ausgedrückt. Das Problem dass kein Druck mehr da war fing sofort nach einmaligem pumpen, Lüfternippel öffnen. Bremsflüssigkeit ablaufen lassen, sofort wieder schliessen, Hebel loslassen, wieder ziehen, an. Ab da war kein Druck mehr aufbaubar. Der Behälter war noch voll, es ist nichts anderes passiert.
Über Nacht stehen lassen hat geholfen, den Bremshebel arretieren macht keinen Sinn, ist m.M. nach kontraproduktiv.

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Re: Bremse Problem

Beitrag von TvH » 28.02.2021 20:43

Über Nach t stehen lassen hat geholfen, sagst Du
Ist der Fehler jetzt weg ?

Ronny
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Re: Bremse Problem

Beitrag von Ronny » 28.02.2021 22:35

jensimharz hat geschrieben:
28.02.2021 15:45
...den Bremshebel arretieren macht keinen Sinn, ist m.M. nach kontraproduktiv.
Warum?

Pascal74
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Re: Bremse Problem

Beitrag von Pascal74 » 01.03.2021 13:14

Ronny hat geschrieben:
28.02.2021 22:35
jensimharz hat geschrieben:
28.02.2021 15:45
...den Bremshebel arretieren macht keinen Sinn, ist m.M. nach kontraproduktiv.
Warum?
Weil beim Bremshebel-ziehen ja der Druck in der Leitung aufgebaut wird und so auch keine Luft die Leitung verlassen kann.
Der Weg ist da nur offen, wenn der Hebel entlastet ist. Dies wird ja auch genutzt, wenn die Bremskolben zurückgedrückt werden, da entweicht die Bremsflüssigkeit zurück in den Vorratsbehälter.

Das Ziehen und Fixieren des Hebels (nicht zu stark ziehen, da Hauptbremszylinder auf Dauer zerstört werden könnte) dient dazu, über eine längere Zeit zu prüfen, ob das ganze System dicht ist.

Beichtvater
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Re: Bremse Problem

Beitrag von Beichtvater » 01.03.2021 13:41

Pascal74 hat geschrieben:
01.03.2021 13:14
Das Ziehen und Fixieren des Hebels (nicht zu stark ziehen, da Hauptbremszylinder auf Dauer zerstört werden könnte) dient dazu, über eine längere Zeit zu prüfen, ob das ganze System dicht ist.
Auch dient das meines Wissens nach dazu, die verbleibenden Luftbläschen im System zu komprimieren, damit diese kleineren Bläschen besser aufsteigen können.

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