Vermutlich Kriechstrom?

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Fahrfisch
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Vermutlich Kriechstrom?

Beitragvon Fahrfisch » 11.03.2009 09:27

Guten Morgen,

Nach der Winterpause bin ich nun auch wieder "on the Road" mit 03/11. Ja ich bin ein Weichei, ich weiß.
Nun habe ich die Batterie meiner 4TX übern Winter gebracht (im Keller) und voll geladen eingebaut. Ich bin auch 2 Tage gefahren und danach hatte ich eine Woche Zwangspause (beruflich).
Nach eben dieser Woche hat die Batterie keine Kraft mehr gehabt, den Motor zu starten. Sie war noch da, aber beim Druck auf den Anlasserknopf: Krrrrrrrrr
Anschieben, fahren (40 km) und abends das Gleiche. Nachts geladen und früh wieder keine Kraft.

Ich habe nun mit dem Ampermeter festgestellt, dass bei AUSGESCHALTETER Zündung ein Strom fließt.
Da sicher ein wenig Strom nötig ist, um den Kilometerzähler am Leben zu erhalten nun meine Frage:
1. Wie hoch dürfte der Strom normalerweise sein, der bei Zündung aus fließt?
2. Kann das Zündschloss selbst eventuell die Schwachstelle sein? (Wasser drin etc.)

Schon mal Danke für euere Mühe...

Hendrik
Fahrfisch
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HaPeHa
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Beitragvon HaPeHa » 11.03.2009 22:53

mhhhh, wieviel hast Du denn gemessen? Wenns wirklich richtig meßbar ist, würd ich 1. sagen, daß deine Batterie durch Tiefentladung schon bissel angefressen ist...
aber 2.:
um erstmal grob zu testen, was da Strom zieht, mit angeschlossenem Amperemeter nacheinander die Sicherungen rausziehen, um Veränderungen festzustellen.
Wenn das nix bringt, kannste ja mal den Stecker vom Zündschloß abziehen,ebenso (immer nacheinander) sämtliche Verbraucher (Blinker, Rücklicht,Bremlicht usw.) Irgendwo muß der Stromfluß zu unterbrechen sein.
Wenn es sich dann herausstellt, daß irgendwo ein Kabel defekt sein sollte, würde ich, wenn es sich um einen dicken Kabelbaum handelt, einfach die defekte Ader trennen und einen "bypass" legen. Ist zwar nicht die "feine englische", hilft aber fürs erste...


Viel Erfolg

Hans-Peter

Fahrfisch
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Beitragvon Fahrfisch » 12.03.2009 08:43

Hallo Hans Peter,
es bewegt sich alles im Milliamperebereich, unter 100, mein Messgerät ist auch nicht so der Brüller und es war dunkel und kalt.
Ich gehe heute nochmal an das Gerät und werde messen.
Ich weiß ja nicht, wie das Zünschloss aufgebaut ist, aber kann durch eindringendes Wasser von oben (Regen durch den Schlüsselschlitz) überhaupt Wasser an die Kontakte gelangen?

Hendrik
Fahrfisch
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ReinhardS
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Beitragvon ReinhardS » 12.03.2009 09:44

Servus,

ich weiß nicht, wie es bei der 4TX ist - aber viele neuere Autos und anscheinend auch Mopeds brauchen nach dem Abstellen bzw. nach dem Ausschalten der Zündung eine gewisse Zeit (mehrere Stunden), bis sie "richtig" schlafen gegangen sind. D.h. gleich nach dem Abstellen (bzw. Deinem Startversuch) Ruhestom messen bringt möglicherweise nix.

Reinhard

P.S.: Wie alt ist die Batterie?

HaPeHa
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Beitragvon HaPeHa » 12.03.2009 10:37

nehmen wir mal an, es sind 100mA....
- dann sind das 0,1 A (was bei 12V 1,2W entspricht)
- bei einer angenommenen 14Ah - Batterie (weiß jetzt nicht, was in der 4TX drin ist) wäre diese in 140 Stunden, also rechnerisch 5,8 Tagen komplett leer!

Also muß Deine Batterie mindestens 1 Tiefentladung hinter sich haben, ist also IMHO eine neu fällig, da hilft dann auch Laden nix ;)

Den Fehler solltest Du aber trotzdem finden, sonst ist die neue bald wieder hin. Ich würde mich nicht nur auf das Zündschloß konzentrieren (die sind schon so gebaut, daß sie auch Wasser abkönnen...), aber der Bereich am Lenkkopf ist schon kritisch, zumal dort die Kabel bei jeder Lenkerbewegung hin und her gebogen werden. Kannst auch mal am Lenker drehen und dabei das Meßgerät beobachten.
Nimm am besten mal nen farbigen Schaltplan her und geh systematisch die einzelnen Verbraucher durch (abstreichen). M.E. sind sämtliche Verbraucher absteckbar. Bei der Gelegenheit kannst Du auch gleich die Stecker und Lampenkontakte auf Korrosion untersuchen und ggfls. was dagegen unternehmen.

Den Schaltplan findest Du hier : http://www.tdm-forum.net/files.php?folderid=61

Viel Erfolg!

Hans-Peter

Fahrfisch
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Beitragvon Fahrfisch » 12.03.2009 12:33

Tiefentladen war sie sicher noch nicht, da ich ja noch Anzeige und Benzinpumpe und so weiter in Betrieb hatte. Nur nach der ersten Umdrehung des Motors klickte das Relais. Ich habe jetzt das Ladegerät permanent dran, quasi als Sicherheit vor Tiefentladung.
Wenn es heute nicht regnet, gehe ich mal tiefer rein.

Hendrik
Fahrfisch
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chrisviper
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Beitragvon chrisviper » 12.03.2009 12:56

Wie gehts denn dem Laderegler/Gleichrichter? Bei meiner XT600 Tenere war der mal im Eimer und hat Strom gezogen...

Grüße aus Aachen

Chris,
der die Kausalkette Gasgriffstellung/Drehzahl und Geschwindigkeit gelegentlich verdrängt.

--
3VD Bj. 95, EZ 96
64TKm

HaPeHa
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Beitragvon HaPeHa » 12.03.2009 22:34

ich will Dir ja nicht auf den Geist gehen :look:
aber das Zitat:

> Anschieben, fahren (40 km) und abends das Gleiche. Nachts geladen und
> früh wieder keine Kraft.

deutet schon auf eine defekte Batterie hin. Wenn nach dem Frischladen über Nacht morgens nix geht, ist das so :rolleyes:

Miß mal die Spannung nach dem Laden, wenn da so um die 11V rauskommen, reicht das nicht zum Starten und es ist eine Zelle tot. Für die Anzeigen reicht das, sogar fürs Licht, aber eben nicht für den Anlasser.

Eine intakte Batterie sollte mindestens 13,5V auf die Waage ... ähm ... Voltmeter bringen ;)

Der Stromfluß bei ausgeschalteter Zündung ist ne andere Sache...

Rolly
Registriert: 11.12.2004 11:28

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Beitragvon Rolly » 13.03.2009 16:38

HaPeHa schrieb:
> nehmen wir mal an, es sind 100mA....
> - dann sind das 0,1 A (was bei 12V 1,2W entspricht)
> - bei einer angenommenen 14Ah - Batterie (weiß jetzt nicht, was in
> der 4TX drin ist) wäre diese in 140 Stunden, also rechnerisch 5,8
> Tagen komplett leer!

Hallo Zusammen

Hatte ähnliche Probleme wie Fahrfisch.
Letztes Jahr habe ich noch meiner 4TX eine neue Batterie gesponsert.
In den Wintermonaten habe ich regelmässig das Ladegerät angeschlossen
Zu Saisonbeginn, drehte ich den Schlüssel nach rechts, aber da war absolut tote Hose.

Eine tiefentladene Gelbatterie zum Leben erwecken ist gar nicht so einfach, aber es ging.

Heute startete ich sie aus dem Winterschlaf und es schien alles gut zu gehen.
Nach gut 80km stellte sie das erste Mal beim Kuppeln plötzlich ab.
Im Schubbetrieb bergab starte ich sie wieder und konnte "Gott sei Dank" mit knapper Not sie fahrend nach Hause bringen. (Resultat: Batterie wieder leer, folglich kein Ladestrom)

Ich hatte nicht ganz das gleiche Problem wie oben beschrieben, jedoch ist mein LiMa-Regler hinüber und konsumiert so im Stillen 65mA.

Gemäss HaPeHa Gleichung sind das ungefähr 200 Stunden und sie wird wieder komplett leer sein. Nun ist der LIMA-Regler ausgebaut und konsumiert kein Leckstrom mehr.

Wenn irgendjemand ein occ. LiMa-Regler hat, ich wäre ein dankbarer Abnehmer


Vielen Dank und liebe Grüsse
Rolly
Zuletzt geändert von Rolly am 13.03.2009 17:52, insgesamt 3-mal geändert.

Fahrfisch
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Beitragvon Fahrfisch » 19.03.2009 21:19

So, nun habe ich gemessen und gemessen...
So mein Messgerät stimmt, habe ich einen Stromfluss mit etwa 20 mA Stromstärke, wenn die Zündung aus ist.
Ich bin dann an die Sicherungen gegangen und habe alle einzeln gezogen, und stellte fest, dass die kleine 5A - Sicherung, die im Schaltplan für "Unterstützung" gut ist und von der ein Kabel zum Tacho/Anzeigeinstrument geht damit zu tun hat. Ist diese Sicherung draußen, fließt kein Strom mehr. Dieser Stromkreis wird nicht mit dem Zündschloss geschaltet, so dass ich davon ausgehe, dass hier die Uhr und der Speicher für den Tageskilometerzähler angeschlossen sind. Aber 20 mA?

Könnte mir bitte jemand den Schaltplan dahin gehend interpretieren, ob ich mit meinen Gedanken halbwegs richtig liege?

Wäre euch dankbar, ich bin mir bei so komplexen Motorrädern immer unsicher...

Hendrik
Fahrfisch
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Red
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Beitragvon Red » 19.03.2009 21:36

hi,

keine ahnung wieviel die elektronik saugt, wobei mir 20 mA recht viel vorkommt.
auf alle fälle ist bei 20 mA ne volle gute 10AH batterie rechnerisch nach 500 std. bzw ca. 21 tagen leer.

das scheint mir dann doch recht kurz zu sein.
die knopfzelle in meiner aufgebappten armbanduhr hält zumindest minimum 2 jahre.
--
gruss

[red]red[/red]
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[red]"The light that burns twice as bright, burns half as long and you have burned so very very brightly Roy!"[/red]

Fahrfisch
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Beitragvon Fahrfisch » 20.03.2009 01:18

Da werd ich mir dir Strippe nach vorn und das Instrument wohl mal anschauen müssen. Hoffentlich komm ich da richtig ran. Wie ich das hasse, ich brauch die Kiste jeden Tag und nüscht geht...
;(

Hendrik

Fahrfisch
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Red
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Beitragvon Red » 20.03.2009 14:03

hi,

Fahrfisch schrieb:
> Da werd ich mir dir Strippe nach vorn und das Instrument wohl mal
> anschauen müssen. Hoffentlich komm ich da richtig ran. Wie ich das
> hasse, ich brauch die Kiste jeden Tag und nüscht geht...

also ich würde erstmal warten, was die elektronik jungs zum thema sagen,
wie gesagt ich weiss es nicht, was da gezogen wird. eventuell steht was im rephandbuch zum thema ruhe strom.

eventuell kannst du auch bei yamaha anrufen.


--
gruss

[red]red[/red]
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Leuchtkäfer
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Beitragvon Leuchtkäfer » 30.03.2010 07:19

Moin Leute,
kann bitte einmal jemand bei einer RN11 den Ruhestrom messen.
Am besten kurz nach dem Abschalten,
und wenn möglich im Tiefschlaf nach 2 Tagen (Uhr aus und BlinkLED aus).

Danke!

Gruß
Hartmut

--
[f1]Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder. [ img ]
Dante Alighieri[/f1]

Limbo
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Beitragvon Limbo » 30.03.2010 18:09

Sehr aufwändig.
Wenn ich jetzt in die Garage gehe, ist die TDM im Tiefschlaf, aber kein Amperemeter drann.
Klemme ich die Batterie ab, und mit Amperemeter wieder anklemme, ist der Tiefschlaf vorbei.

Außerdem habe ich noch den neuen Skotty am Netz.

Limbo


--
Wenn ich Schuhe und Strümpfe ausziehe, kann ich bis zwanzig zählen.

Leuchtkäfer
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Beitragvon Leuchtkäfer » 31.03.2010 06:56

Moin Hans,
Limbo schrieb:
> Sehr aufwändig.
> Wenn ich jetzt in die Garage gehe, ist die TDM im Tiefschlaf, aber
> kein Amperemeter drann.

Echt nicht? Komisch I)

Mir würde ja erstmal schon reichen, wenn ich den "normalen" Ruhestrom wüsste.

Gruß
Hartmut

--
[f1]Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder. [ img ]
Dante Alighieri[/f1]

Rolly
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Beitragvon Rolly » 02.04.2010 20:38

Leuchtkäfer schrieb:
> Moin Leute,
> kann bitte einmal jemand bei einer RN11 den Ruhestrom messen.
> Am besten kurz nach dem Abschalten,
> und wenn möglich im Tiefschlaf nach 2 Tagen (Uhr aus und BlinkLED
> aus).
>
Ciao Friends
Hallo Hartmut

Das Messen ist gar nicht so schwer.......

Man nehme ein Multimeter, stellt es auf Strommessung ein < 2A und schliesst es an die Batterie an. Die Minusklemme an die Batterie (-) und die Plusklemme an die Kabel des Minuspols. Nun löst man die Schraube des Batterie - Minuspols und der Strom fliest übers Amperemeter. Durch diese Methode konnte ich zuerst den Tiefschlaf messen und danach, den Ruhestrom.

Resultat:
Tiefschlaf: nicht messbarer Stromverbrauch (!?) Schön nicht :look:
Ruhestrom: 0,1mA und bei Aufblinken der LED gegen die 10mA

So Hartmut, nun hast du Vergleichswerte, bin gespannt wie deine RN11 sich verhält


Liebe Grüsse
Rolly

Leuchtkäfer
Registriert: 09.04.2002 07:15

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Beitragvon Leuchtkäfer » 06.04.2010 07:14

Moin Rolly,
Rolly schrieb:
> Resultat:
> Tiefschlaf: nicht messbarer Stromverbrauch (!?) Schön nicht :look:
> Ruhestrom: 0,1mA und bei Aufblinken der LED gegen die 10mA

Danke für die Messung.
Gut einmal vergleichswerte zu haben.

>
> So Hartmut, nun hast du Vergleichswerte, bin gespannt wie deine RN11 sich verhält

Leider nicht wirklich identisch ;(

Wobei ich mir nicht sicher bin, ob das nicht auch mit der geringen Spannung der
Bakterie zusammenhängen könnte, das das Mopped ständig meint die Batterie wäre
neu angeklemmt worden.

Nachdem ich mich in der Garage wieder bewegen kann 8), hat sie über nacht am
Ladegerät gehangen und ich werde heute nochmal messen.

Eine neue Batterie ist auf jeden Fall bereits geordert.

Gruß
Hartmut

--
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Zuletzt geändert von Leuchtkäfer am 06.04.2010 07:15, insgesamt 1-mal geändert.


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