Beitragvon Limbo » 08.05.2005 20:41
Last uns das Problem einmal logisch berachten.
Wir haben ein schreiendes Geräusch beim Anfahren, während wir die gezogene Kupplung langsam zum Kraftschluß lösen.
Ein Geräusch entsteht durch Schwingungen, solche Schwingungen durch Reibung.
Reibung wollen wir an der Kupplung nur haben, wenn wir weder ganz ein-, noch ganz ausgekuppelt haben. Das Geräusch wollen wir dabei nicht haben.
Gehen wir davon aus, dass eine neue Kupplung dieses Geräusch nicht erzeugt, -genaues kann da aber nur eine Umfrage ergeben-, so müßte sich der Kupplungsbelag während des Betriebs des Motorrads so verändert haben, das die Kupplung dieses Geräusch erzeugt.
Da in der Kupplung Reibebeläge zwischen Metallscheiben gepreßt sind, die bei gezogener Kupplung locker übereinander gleiten sollen, kommen zunächst die Metallflächen und die Reibebeläge als Ursache in Frage.
Beide Materialien können sich durch Überhitzung verhärten. Zu Veränderungen durch Hitze am Metall kann es bei dem Betrieb im Öl wohl kaum kommen, da dafür höhere Themperaturen nötig wären. Eine Verhärtung der Reibbeläge halte ich aber auch im Ölbad für möglich. Ein Aufquellen des Reibbelags durch das Öl sollte eigentlich nicht stattfinden, da der Kupplungsbelag ölresistent sein muß. Das Aufquellen halte ich allerdings für Möglich, wenn im Öl Additive enthalten sind, welche die Beläge an der Oberfäche doch angreifen können.
Das Metall wird sicherlich nicht vom Öl angegriffen, aber ungeeignete Additive im Öl können das Metall so beschichten, dass ein guter Kraftschluß verhindert wird.
Nach Lindix Erlebnis beim Händler, und was Dieser getan hat, gehe ich davon aus, dass sowohl das Metall der Kupplung, als auch das Öl OK war. Lediglich die Oberfläche der Reibbeläge hat der Händler behandelt, und Erfolg damit gehabt.
Damit sehe ich es als erwiesen an, dass sich die Oberfläche der Reibbeläge verändert hatte, und der Händler die veränderte Oberfläche abgetragen hat.
Als mögliche Ursache für die Veränderung der Reibbeläge im Betrieb sehe ich entweder eine Überhitzung durch zu langes schleifenlassen der Kupplung beim Anfahren und Schalten.
Oder den Einsatz von falschem Öl, das die Oberfläche der Reibbeläge verändert.
In Lindix Fall müßte aber zwischenzeitlich das agressive Öl wieder ersetzt worden sein, sonst wäre das Geräusch wieder aufgetreten.
Eine Alternative zur Unterschriftenaktion wäre eine Forumsumfrage.
In der Umfrage müßtet Ihr angeben, welches Modell und Bj Ihr fahrt, ob Ihr das Motorrad ab Werk besitzt, ob das Geräusch bei Euch auftritt, ob das Geräusch schon immer da war, welches Öl ihr immer verwendet, ob ihr schon mal mit anderm Öl aufgefüllt habt, und ob ihr noch den orginalen Kupplungsbelag im Motor habt.
Bedenkt, dass auch der Händler einen Belag eines Fremdherstellers eingebaut haben kann.
So können wir vielleicht Gemeinsamkeiten finden, welche Bj betroffen sind, und welche Ölsorten eventuell das Problem vermeiden können.
Limbo
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Wenn ich Schuhe und Strümpfe ausziehe, kann ich bis zwanzig zählen.