Schwergängige Einlassnockenwelle
Moderator: Überholi
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Schwergängige Einlassnockenwelle
Servus zur späten Stunde,
ich stehe gerade vor einem Problem, bei einem ausgebauten Zylinderkopf, dass sich beim festschrauben der Einlassnockenwelle durch die Lagerböcke, diese viel schwerer drehen lässt von Hand als die Auslassnockenwelle Nun die Frage, kann es sein dass sich die Nockenwelle oder der Kopf verzogen hat oder liegts einfach daran, dass die Einlasseite 5-fach gelagert ist, statt 3-fach wie bei Auslass?
Lagerböcke sind alle nach Drehmoment angezogen worden, jedoch konnte ich bei genauerem hinsehen erkennen, dass sich erhebliche Laufspuren darauf befinden sowie Grat. Mittel langem Haarlineal konnte kein nennenswerter Verzug am Kopf festgestellt werden (vlt 0.01mm). Die Maschine lief vorher ganz normal, außer dem Ölverbrauch der durch die defekten Ventilschaftdichtungen zustande kommt (Zylinder wird jedoch prophylaktisch einmal durchgehohnt und neue Kolbenringe verbaut).
Alles wurde natürlich fachgerecht eingeölt und auf Verkantung geachtet.
Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen
Danke
Gruß Marcel
ich stehe gerade vor einem Problem, bei einem ausgebauten Zylinderkopf, dass sich beim festschrauben der Einlassnockenwelle durch die Lagerböcke, diese viel schwerer drehen lässt von Hand als die Auslassnockenwelle Nun die Frage, kann es sein dass sich die Nockenwelle oder der Kopf verzogen hat oder liegts einfach daran, dass die Einlasseite 5-fach gelagert ist, statt 3-fach wie bei Auslass?
Lagerböcke sind alle nach Drehmoment angezogen worden, jedoch konnte ich bei genauerem hinsehen erkennen, dass sich erhebliche Laufspuren darauf befinden sowie Grat. Mittel langem Haarlineal konnte kein nennenswerter Verzug am Kopf festgestellt werden (vlt 0.01mm). Die Maschine lief vorher ganz normal, außer dem Ölverbrauch der durch die defekten Ventilschaftdichtungen zustande kommt (Zylinder wird jedoch prophylaktisch einmal durchgehohnt und neue Kolbenringe verbaut).
Alles wurde natürlich fachgerecht eingeölt und auf Verkantung geachtet.
Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen
Danke
Gruß Marcel
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Re: Schwergängige Einlassnockenwelle
Hi,
Den Grat würde ich auf jeden Fall entfernen. Hier reichen schon hundertstel, um es schwergängig zu machen. Du müsstest es so genau wieder einbauen können, wie es vorher war und das schafft niemand. Daher mal die Lagerböcke gut putzen.
Und wegen Anzugmoment, aufpassen, dass du gleichmäßig über alle Schrauben anziehst. Auch wenn du mit dem richtigen Drehmoment anziehst, kann eine Verspannung auftreten. Was ich jetzt noch weiß, geht man von innen nach außen.
Den Grat würde ich auf jeden Fall entfernen. Hier reichen schon hundertstel, um es schwergängig zu machen. Du müsstest es so genau wieder einbauen können, wie es vorher war und das schafft niemand. Daher mal die Lagerböcke gut putzen.
Und wegen Anzugmoment, aufpassen, dass du gleichmäßig über alle Schrauben anziehst. Auch wenn du mit dem richtigen Drehmoment anziehst, kann eine Verspannung auftreten. Was ich jetzt noch weiß, geht man von innen nach außen.
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Re: Schwergängige Einlassnockenwelle
Den Grat werde ich auf alle Fälle entfernen, da dies schon mit dem Fingernagel möglich ist den zu entfernen. Was ich noch dazu sagen muss ist, dass die Maschine 37000km auf der Uhr hat. Die Nocken an sich sehen noch sehr gut aus, nur halt die Lagerstellen der Nockenwelle und Lagerböcke haben teils spürbare Riefen. Ist das dann normal bei der Laufleistung oder zerlegt sich das bald?ddiver hat geschrieben: ↑24.04.2022 05:59Hi,
Den Grat würde ich auf jeden Fall entfernen. Hier reichen schon hundertstel, um es schwergängig zu machen. Du müsstest es so genau wieder einbauen können, wie es vorher war und das schafft niemand. Daher mal die Lagerböcke gut putzen.
Und wegen Anzugmoment, aufpassen, dass du gleichmäßig über alle Schrauben anziehst. Auch wenn du mit dem richtigen Drehmoment anziehst, kann eine Verspannung auftreten. Was ich jetzt noch weiß, geht man von innen nach außen.
Die Schrauben wurden alle überkreuzt angezogen von innen nach außen wie im Werkstatthandbuch beschrieben.
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Re: Schwergängige Einlassnockenwelle
Würde mal einen Lagerbock nach dem anderen lösen um festzustellen wer der Übeltäter ist. Riefen, solang es nur einzelne kleine sind würd ich mir keinen Kopf machen.
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Re: Schwergängige Einlassnockenwelle
Servus
So einen Zylinderkopf mit den Riffen und der schwergängigen Nochenwelle kenne ich auch, allerdings hatte der schon 140000 drauf. Nachdem der Motor auch hohen Ölverbrauch hatte wurde er kompett getauscht.
Wenn du eine Lösung gefunden hast Bitte Posten würde mich Interessieren wie das zu beheben ist.
Danke HP
So einen Zylinderkopf mit den Riffen und der schwergängigen Nochenwelle kenne ich auch, allerdings hatte der schon 140000 drauf. Nachdem der Motor auch hohen Ölverbrauch hatte wurde er kompett getauscht.
Wenn du eine Lösung gefunden hast Bitte Posten würde mich Interessieren wie das zu beheben ist.
Danke HP
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Re: Schwergängige Einlassnockenwelle
Also ich hab mich mal durchs TRX Forum gestöbert und herausgefunden, dass das gerne mal passiert mit den Riefen, da sich anscheinend Luft im Ölkanal der Einlassnockenwelle befindet, diese triffts meistens dem linken Zylinder, da die Ölbohrung hier eine Sacklochbohrung ist bzw. der Kanal am Ende mit einem Stopfen versehen ist (Mangelschmierung wenn dann im Leerlauf, da bei der Fahrt sich genug Öldruck aufbaut), eine andere Theorie ist, dass ein Ölkanal durch Verschmutzungen dicht gemacht hat und es deswegen zur Mangelschmierung kommt, Theorien über Theorien.
Aber nun aber zur Lösung der klemmenden Nockenwelle:
!Vorab, nagelt mich nicht darauf fest ob meine Herangehensweise Pfusch ist oder nicht, auf alle Fälle läuft sie so seit 500km ohne Probleme!
Lösen wollte ich das ganze am Anfang mit einer 25er Handreibahle (wichtig Handreibahle, da der Schaft auch genau 25mm hat) und leichtes abschleifen eines Lagerbocks um 0,1mm, da ich jedoch auf die schnelle keine so große Handreibahle auftreiben konnte auch keinen Bock hatte so viel Geld für einmal nutzen zu verschwenden (ist aber wahrscheinlich die sauberste Lösung), entschied ich mich für Ventilschleifpaste die noch vom Ventile einschleifen übrig war. Also, alles ölfrei gemacht, Ventilschleifpaste auf die Einlassnockenwelle, Lagerböcke leicht angeschraubt (nicht anziehen) und mit einem Schraubenzieher die Nockenwelle bewegt (Achtung: die wird richtig schwergängig durch die Schleifpaste). Wenns immer leichter wird, Lagerbock Stück für Stück auf die 10Nm anziehen ohne zu Verkanten und währendessen immer wieder die NW bewegen. Dann wenn man meint dass es passt, sämtliche Schleifrückstände so gut wie es geht entfernen, einölen, probieren ob's nun leichtgängiger ist, wenn nicht, nochmal alles wiederholen. Das ist ein Prozess der kann schon mal paar Stunden dauern, da das Reinigen und Schleifen durch sehr wenig Bewegungsehr viel Zeit braucht. Bei mir waren anschließend so gut wie alle Riefen weg und es konnte keine nennenswerte maßliche Veränderung an der Nockenwelle gemessen werden (vlt 0,003mm, per Bügelmesschraube gemessen). Lagerbock konnte ich nicht prüfen wie die maßlich passen, da ich kein Plastigauge zur Hand hatte, würde ich aber empfehlen das Spiel zu prüfen um auf der sicheren Seite zu sein. Was ich noch nicht erwähnt habe ist, dass es wichtig ist auch anschließend alles mit einem Dreikantschaber zu entgraten.
Hoffe ich konnte das Verständlich genug erklären
Gruß
Marcel
Aber nun aber zur Lösung der klemmenden Nockenwelle:
!Vorab, nagelt mich nicht darauf fest ob meine Herangehensweise Pfusch ist oder nicht, auf alle Fälle läuft sie so seit 500km ohne Probleme!
Lösen wollte ich das ganze am Anfang mit einer 25er Handreibahle (wichtig Handreibahle, da der Schaft auch genau 25mm hat) und leichtes abschleifen eines Lagerbocks um 0,1mm, da ich jedoch auf die schnelle keine so große Handreibahle auftreiben konnte auch keinen Bock hatte so viel Geld für einmal nutzen zu verschwenden (ist aber wahrscheinlich die sauberste Lösung), entschied ich mich für Ventilschleifpaste die noch vom Ventile einschleifen übrig war. Also, alles ölfrei gemacht, Ventilschleifpaste auf die Einlassnockenwelle, Lagerböcke leicht angeschraubt (nicht anziehen) und mit einem Schraubenzieher die Nockenwelle bewegt (Achtung: die wird richtig schwergängig durch die Schleifpaste). Wenns immer leichter wird, Lagerbock Stück für Stück auf die 10Nm anziehen ohne zu Verkanten und währendessen immer wieder die NW bewegen. Dann wenn man meint dass es passt, sämtliche Schleifrückstände so gut wie es geht entfernen, einölen, probieren ob's nun leichtgängiger ist, wenn nicht, nochmal alles wiederholen. Das ist ein Prozess der kann schon mal paar Stunden dauern, da das Reinigen und Schleifen durch sehr wenig Bewegungsehr viel Zeit braucht. Bei mir waren anschließend so gut wie alle Riefen weg und es konnte keine nennenswerte maßliche Veränderung an der Nockenwelle gemessen werden (vlt 0,003mm, per Bügelmesschraube gemessen). Lagerbock konnte ich nicht prüfen wie die maßlich passen, da ich kein Plastigauge zur Hand hatte, würde ich aber empfehlen das Spiel zu prüfen um auf der sicheren Seite zu sein. Was ich noch nicht erwähnt habe ist, dass es wichtig ist auch anschließend alles mit einem Dreikantschaber zu entgraten.
Hoffe ich konnte das Verständlich genug erklären
Gruß
Marcel
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Re: Schwergängige Einlassnockenwelle
Danke für die Beschreibung. Klingt gut.
Grüße
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