Vergaser 3VD

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constri
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Vergaser 3VD

Beitrag von constri » 07.09.2017 01:04

Schönen guten Tag allerseits,

hab wieder ein bisschen Zeit und die Geschichte der Totalrestaurierung der einen 3VD geht in die nächste Runde. Bin am Zusammenbauen (herrlich, wenn man nach 1 Woche putzen wie ein Doofer keine dreckigen Pfoten mehr kriegt...) und habe heute den Vergaser zerlegt und ultraschallgereinigt. Beim Trennen der beiden Vergaser hat's irgendwann 'pling' gemacht und seither ist die kleine Feder zum Betätigen der zweiten Drosselklappe verschollen. Hoffe sie kommt wieder zum Vorschein...

So, nun aber zu meinen Anliegen. Zum Ultraschallreinigen demontierte ich die schwarzen Deckel. Die darunter befindlichen Membranen waren altersbedingt in der umlaufenden Nut leicht festgeklebt. Sie hatten ein weissliches Puder (Talg ?) und ich habe sie nicht ins Ultraschallbad gelegt. Lediglich mit Silikon leicht eingesprayt und durch die Finger gezogen; sind schön geschmeidig und habe keine Risse. Versuchte probehalber die Dinger wieder zu montieren und stellte dabei fest, dass sie plötzlich kleiner sind und nicht mehr in die vorgesehene Nut gelegt werden können. Ist das jemandem von Euch auch schon passiert, und wie kann der schwarze Deckel wieder montiert werden? Blöd ist halt dass sie jetzt einen Silikonfilm draufhaben, da halten Tesa & Co. nicht mehr (zum vorsichtig rausziehen während man den Deckel draufschraubt).

Zweiter Punkt betrifft die Düsenbezeichnungen. Düsennadel und Nadeldüse ist klar; ebenso Hauptdüse (die unten beim Schwimmer). Wie heisst die Düse die seitlich unter der grossen Membran ist ? Dann gibt es noch eine Düse gleich beim Lufteintritt; noch vor dem Schieber. Neben dieser Düse hat's nochmal eine Bohrung im Gehäuse, aber da sehe ich keine Düse. Und wo es auch noch Düsen hat ist im kleinen Aluminiumgussteil, welches mittels der Schraube zur Befestigung der Nadeldüse festgehalten wird. Da hat's glaub' ich 2 Düsen drin. Fragen über Fragen... Wenn jemand eine brauchbare Darstellung des Vergasers (BDST38) hat gerne her damit. Die Mikrofichen von bike-parts-yam.de kenne ich; da kommen die Bezeichnungen jedoch in französisch (ob's damit zu tun hat dass ich Frankreich wohne ?).

Zum Revidieren der Vergaser bestellte ich bei KEDO zweimal Artikel Nummer 94021; denke das Wichtigste ist dabei. Und natürlich neue Ansaugstutzen; sind erfreulich günstig :-).

Über Tipps würde ich mich freuen!

Freundlichen Gruss
constri

ndugu
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Re: Vergaser 3VD

Beitrag von ndugu » 07.09.2017 10:22

Beim Montieren der Membrandeckel die kleinen O-Ringe nicht vergessen. Membrane über Nacht in ein Benzinbad einlegen, dann werden sie wieder größer. Düsenbezeichnungen und ihre Einbauposition sind in den bekannten Reparaturanleitungen gut erkennbar. Beim KEDO Vergaser-Rebuild-Kit sind alle Düsen dabei und durch ihre Größe und Form leicht der richtigen Einbauposition zuzuordnen.

constri
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Re: Vergaser 3VD

Beitrag von constri » 07.09.2017 22:44

@ ndugu:
Danke für die Tipps! Den kleinen O-Ring hab ich gesehen. Holte bei Louis die Reparaturanleitung von Bucheli. Vergaser ist beschrieben. Den Trick mit Einlegen ins Benzin damit die Membran grösser wird kannte ich noch nicht. Sobald die Teile von Kedo eingetroffen sind kann ich den Vergaser wieder zusammenbauen. Werde berichten ob's geklappt hat. Hoffe die Membranen nehmen dadurch keinen Schaden; wenn sie grösser werden stell' ich mir jedoch die Frage, wie weit es mit der chemischen Beständigkeit gegenüber Benzin steht. Nach dem Versuch sind wir schlauer...

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Re: Vergaser 3VD

Beitrag von ndugu » 08.09.2017 15:17

Die Membrane sind immer den Benzindämpfen ausgesetzt.

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Re: Vergaser 3VD

Beitrag von constri » 29.12.2018 23:35

Sodele, wieder Winter und somit Zeit zum Schrauben. Weiter geht's mit dem Vergaser :D .

Bei den Komplettkits von KEDO sind sämtliche Dichtungen, O-Ringe, Düsen etc. pp. dabei - sehr schön! Ebenso sind bei KEDO für schmales Geld die Membranen für den BDST38 Vergaser erhältlich und lassen sich sehr einfach ohne Spezialwerkzeug ersetzen. Die alten Membranen waren in all den Jahren im Durchmesser halt kleiner geworden und auch nicht mehr so elastisch. Schwimmerventile sind auch neu und ich hoffe, dass das Niveau stimmt. Auch ersetzt wurden die hülsenartigen Dichtungen auf dem T-Stück für die Spritzufuhr sowie die O-Ringe auf dem T-Stück der Belüftung. Ablassschrauben auch ersetzt; waren vermurkst.

Nächster Schritt ist das Aufsetzen der Vergaserbank auf die Einlassstutzen mit neuen Gummis. Die beiden Ablassschläuche waren hart, also Neue rein.

Bin allerdings grad etwas ratlos und brauch Eure Hilfe. Beide Schwimmerkammerdeckel verfügen über einen Stutzen, auf welchen der Ablassschlauch aufgesteckt und mittels Clip gehalten wird. Einer der beiden Schwimmerkammerdeckel hat noch einen zweiten Stutzen; wozu dient der? Anhand eines unrestaurierten, schmutzigen Vergasers ist ersichtlich, dass da ein Schlauch drauf gehört. Zudem hab ich vom Zerlegen noch einen Schlauch übrig, der perfekt auf diesen Stutzen passt und ca. 50 cm lang ist und auf beiden Enden ein Clip sitzt. Weder BUCHELI noch HAYNES geben diesbezüglich eine Info her. Im Teilekatalog von YAMAHA ist ersichtlich, dass auf eine der beiden Schwimmerkammerndeckel zwei Schläuche führen, allerdings ohne Hinweis wo das andere Ende hingehört. Werkstatthandbuch hab ich keins (ob dazu mehr drin steht ???).

Jemand eine Idee wo das andere Ende vom dritten Schlauch aufgesteckt wird ? Die beiden Entleerschläuche führen rechts unten ins Freie. Suchte lange hier im Forum in der Hoffnung, eine Liste oder sonst was zu finden zu den Schläuchen; alleine der Vergaser der 3VD hat bereits 7 Schläuche...

Freundlichen Gruss
constri

PS: die kleine Feder zwischen den Drosselklappenwellen ist wieder zum Vorschein gekommen :lol:

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Re: Vergaser 3VD

Beitrag von constri » 01.01.2019 14:20

Das Rätsel des 3. Schlauches ist gelöst :D .

Der 2. Stutzen des einen Schwimmerkammerdeckels ist der Überlauf. Wenn ein Schwimmerventil nicht mehr dicht ist, läuft das Benzin aus diesem Stutzen. Da gehört somit ein gleicher Schlauch drauf wie auf die Entleerstutzen und führt wie die Entleerschläuche rechts unten ins Freie. Ohne Schlauch läuft das Benzin bei zu hohem Benzinstand über den Motor.

Ist ein bisschen mühsam, dass sich weder im BUCHELI noch HAYNES ein diesbezüglicher Hinweis finden lässt. Herausgefunden hab ich's indem ich einen Schlauch aufsteckte und reingeblasen hab. Schwimmerkammerdeckel nochmal runter und siehe da: die eingeblasene Luft tritt aus dem Messingröhrchen, welches im Schwimmerkammerdeckel eingepresst ist. Dieses Messingröhrchen findet sich in beiden Schwimmerkammerdeckeln.
Da es sich bei den beiden Schwimmerkammern via T-Stück der Benzinzufuhr um kommunizierende Gefässe handelt, wird bloss 1 Überlauf benötigt.

Freundlichen Gruss und ein unfallfreies 2019
constri

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