Kurbelwellenklemmer

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Moderator: Überholi

TDM-Olli
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Beitragvon TDM-Olli » 04.06.2009 22:21

Moinsen zusammen,

an meiner 4TX habe ich zusammen mit Freund Heinzi (Schraubergott) das Ventilspiel eingestell. Nachdem die korrekten Shims eingesetzt wurden und die Außlassnockenwelle eingebaut wurde habe ich nun Probleme mit der Einlassnockenwelle.

Die Außlassnockenwelle (dat is die in Fahrtrichtung vordere, welche nur 2 Ventile je Zylinder steuert) ließ sich problemlos einbauen. Beide Nockenwellenkappen wurden mit den vorgeschriebenen 10 Nm festgeschraubt.

Bei der Einlassnockenwelle (folglich is dat die in Fahrtrichtung hintere, welche 3 Ventile je Zylinder steuert) habe ich Probleme. Bei der in Fahrtrichtung rechten Nockenwellenkappe funktioniert der Einbau mit 10 Nm Verschraubung problemlos.
Baue ich die linke Nockenwellenkappe ein wird die Nockenwelle derart fixiert, dass sie sich nicht mehr dreht.

Habe sogar den Druckpunkt der im hundertstel liegt mittels Pastigauge gemessen, die Chose hängt fest. Die Maßtoleranzen der Kurbelwelle selber sind auch gemessen worden und ok.

Um auf den Punkt zu kommen.
Kennt jemand eine elegante Lösung bei der ich die alten Nockenwellenkappen weiter nutzen kann.

Wie sieht es generell beim einstellen des ventilspiels aus? lt. einem schlauen werkstattbuch - welches nicht illegal gedownloaded werden darf, ich weiß ich weiß -
müssen die nockenwellenkappen als set erneuert werden, wenn die nockenwelle innerhalb der toleranz liegt.
Wer hat hier erfahrung???




live to ride, ride to live
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TDM-Olli

Kruemel
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Beitragvon Kruemel » 04.06.2009 23:00

Also, ein wenig schwimme ich noch bei Deiner Beschreibung .....

Grundsätzlich aber gilt - wenn die gleichen Teile verwendet werden, die drin waren, dann muss das passen!!!!

Die Lagerluft wird höchstens durch Abnutzung grösser - kleiner schließt sich eigentlich aus?????

Ich weiß jetzt nicht, ob man die Lagerschalen gegeneinander ver- wechseln kann - zu lange her, das ich dran war - wäre eine Möglichkeit ......

Die andere wäre die, die ich für relativ wahrscheinlich halte:
wie habt ihr die Lagerschalen gelöst?
war da etwas mit einer Anzugsreihenfolge? die beim Ausbau entgegengesetzt zu befolgen wäre?

Ich könnte vermuten, das ihr evtl. die Lagerschalen so gelöst habt, das vielleicht eine noch fest war, während eine andere bereits gelöst war und sich der Druck der Ventilfedern voll gegen die Welle richten konnte .....
Aufgrund des Hebelarmes und der Kraft - könnte es sein, das die Lagerschale dadurch verformt wurde? verdreht vielleicht, so das beim Anziehen seitlich geklemmt wird?

Etwas anderes könnte ich mir derzeit kaum vorstellen .....


Gruß


Reinhard
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Don`t panic, it`s mechanic!

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MGScandalo
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Beitragvon MGScandalo » 05.06.2009 02:13

Hallo Olli,
die Lagerböcke kannst Du nicht vertauschen, die passen nur auf einer Position. Weiterhin solltest Du die alten Böcke nicht gegen andere,Neue / Gebrauchte, tauschen! Schau Dir die Laufflächen der Böcke an. Oftmals ist Grat vorhanden. Mit feinen Schmiergelleinen kannst Du die Flächen leicht glätten.

Die Einlass-NW läuft meistens schwergängiger. Ist der Motor im Fahrwerk eingebaut, ist die Einlass-NW nur schwer zugänglich und somit ist die Betätigung von Hand auch nur schwer durchzuführen. Das wirkende Drehmoment welches die Steuerkette über ein Hebelverhältnis vom halben Kettenraddurchmesser ausübt, ist nicht zu unterschätzen.

Stell die Ventile korrekt ein, achte bei den Lagerböcken auf Gratbildung, mit Schmiergelleinen leicht glätten, penibel säubern, einölen, zusammenbauen, von Hand durchdrehen, gegen Uhrzeigersinn.

Gruß MGScandalo

TDM-Olli
Registriert: 07.10.2004 11:23

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Beitragvon TDM-Olli » 10.06.2009 06:55

Hallo zusammen und vielen dank für die beiden hilfreichen kommentare.

schreibe euch das ergebnis und erkenntnisse auf, vielleicht ist es ja für jdm. hilfreich.

Nun ist der motor wieder zusammengebaut und läuft super. ich kann bestätigen, dass die nw-böcke in der 4tx nicht vertauschbar sind. weiterhin dürfen sie nicht gegen neue ausgetauscht werden. nach erstem motorzusammenbau werden sie beim 1. einfahren auf kurbelwelle, thermik usw. eingestellt. da sich die maße im hundertstel-mm-bereich befinden, lassen sie sich nicht gegen neue austauschen. (soweit die fachinfo von einem offiziellen yamaha-schrauber mit 30 jahren berufserfahrung).

dass die lagerböcke sich nach dem lösen der schrauben (ausbau) verziehen ist eher unwahrscheinlich. es ist aber darauf zu achten, dass die shims sauber eingebaut werden. sie müssen in der lagerschale satt aufliegen und müssen sich mit der fingerkuppe drehen lassen. anschl. müssen auch die abdeckkappen satt und leicht drehbar auf die shims gelegt werden.

folgende fehlerquelle lag vor: es war tatsächlich ein winziger grat bzw. lauffläche.
lösung: fein abschmirgeln - aber gaaaanz fein und mit liiieeebbbe.
live to ride, ride to live
--
TDM-Olli

MGScandalo
Registriert: 07.07.2006 05:44

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Beitragvon MGScandalo » 10.06.2009 07:40

hallo Olli,
freut mich, das Deine TDM wieder läuft!!
Gruß MGScandalo

P.S.: Kopf und Böcke gehören immer zusammen, da sie zusammen gebohrt und gerieben werden!! Manchmal gibt es Kaufangebote von Köpfen ohne Böcke oder man kann NW mit den Böcken kaufen. Beides wäre sinnlos! Im ersten Fall wären nur noch die Ventile zu gebrauchen, im zweiten Fall, nur die NW. Und es ist schade um jeden Kopf, da so ein Teil, nackt, 1200,- kostet!!
Zuletzt geändert von MGScandalo am 10.06.2009 07:53, insgesamt 1-mal geändert.

Robertst
Registriert: 06.12.2008 11:14

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Beitragvon Robertst » 10.06.2009 15:49

Hallo;
Da muss ich jetzt auch meinen Senf dazu geben:
Also ich glaube die Beschreibung von TDM-Olli sofort. Die Geschichte mit der festsitzenden Einlass-Nockenwelle könnte eigentlich von mir sein.;D
Hab auch beim Ventileinstellen alles richtig gemacht und beim zusammenbau konnte ich die Auslassnockenwelle drehen, aber die Einlasswelle saß fest (obwohl alle Nocken nach oben zeigten). Wie angeschweißt !!!!
Ich lockerte die linke Kappe und siehe da, sie dreht sich ja doch. Wohlgemerkt, die rechte war mit den vorgeschriebenen 10NM abgezogen.
Das gibts doch nicht, dachte ich !!!:mauer:
Was für ein Schei.. ?(
Vor dem Ausbau alles OK, jetzt blockiert sie ???
Nach etlichen hin und her und Angstschweiss auf der Stirn (Motor im Ars.. usw)beschloss ich die Kappe passend zu schleifen.
Da es sich um Aluminium handelt war es nicht schwer, mit einem 500er Papier etwas an Material abzuhobeln.
Ein paar mal geschliffen, probiert, geschliffen und nochmalig probiert, bis sie sich drehen ließ. - Fertig - Deckel drauf und anstarten.
Bis Heute keine Probleme (ca.4000 KM)
Ob es von mir richtig war, mit Glaspapier herumzuwerken ist sicher fraglich, aber wenn die rechte passt und die linke klemmt, ist doch was faul, obwohl es ja absolut unlogisch ist, wenns vorher ging...?????(

Gruß
Robert


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