Nähmaschine

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Moderator: Überholi

slomo
Registriert: 22.04.2009 12:15

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Beitragvon slomo » 14.05.2009 08:38

Hallo,

wie es nun mal so ist: Auf dem Motorrad höre ich allerhand Geräusche. Meistens ist alles im Lot, manchmal höre ich aber anderes. In der Vergangenheit hat sich immer gezeigt, dass kein Problem vorlag, ich aber förmlich viel Aufmerksamkeit darauf verwendet habe, das Geräusch erneut zu hören. Zum Problem, das hoffentlich keines ist:

Meine TDM 850 4TX, Bj. 2001 gibt gelegentlich ein nähmaschinenartiges und leicht zirpendes Geräusch um die 3.500 Umdrehungen beim Beschleunigen im fünften Gang von sich. Das Geräusch ist nur hörbar, wenn sich in kurzem Abstand ( 2- 3 Meter) schallreflektierende Flächen befinden. Im Stand und ohne Helm kann ich das Geräusch nicht hören. Das funktioniert nur, wenn ich die morgendliche Autobahnbaustelle mit entsprechenden Abgrenzungen (diese Betondinger, ca 70cm hoch) durchfahre. Es scheint irgendwo unterm Tank von links zu kommen. Weitere Auffälligkeiten habe ich nicht festgestellt. Meine TDM scheint keinen großen Durst nach Öl oder Benzin zu haben und beschleunigt wie gehabt.

Bin ich Opfer selektiver Wahrnehmung und hypersensibilisiert und kann mich wieder ablegen? Oder ist das ein Hinweis auf Verschleiss oder einen Defekt?

Und noch was: Bremse ich kräftig, höre ich ein leises Knacken aus Richtung Lenkkopflager. Alle üblichen Tests bezüglich Lenkkopflager habe ich durchgeführt und konnte beim besten Willen keinen Symptome eines defekten Lenkkopflagers feststellen. Versuchsweise habe ich die TDM auch mal auf über 200 km/h beschleunigt: Kein Pendeln, kein Flattern. Ist da alles in Ordnung?

Viele Grüße

slomo

TeeDeeEmma
Registriert: 07.04.2009 18:21

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Beitragvon TeeDeeEmma » 14.05.2009 10:38

Spontan würde ich sagen, dass es bei dem Geräusch um reine Reflektion von Schall der Kettengeräusche an der Oberfläche der Betondinger, Leitplanken, Tunnelwände etc... das empfinde ich also absolut normal. Prüfe trotzdem einmal den korrekten Kettendurchhang. Dass es bei bestimmten Drehzahlen besonders gut zu hören ist, liegt wohl daran, dass die Kette weniger auf Zug gesetzt ist, also Du -ich nenne es einmal- in einem konstantfahr-cruise-modus unterwegs bist.

Das Knacken beim Bremsen kann mehrere Ursachen haben... um mit dem undramatischsten anzufangen, würde ich jetzt aber zunächst einmal auf die Bremsbeläge tippen, die sich an die Bremsscheibe mit einem Klacken anlegen, kommt ein wenig darauf an, wie sie gelagert sind, ich bin selbst aber kein Bremsenexperte ;), um das jetzt anschaulich zu erklären. Lenkkopflager und Gabel wären die Alternativen, was ich aber zunächst gar nicht glaube. Tausche doch zunächst einmal die Beläge der beiden Sättel und schaue mal, ob es weg ist. Sind sie ohnehin an der Verschleißgrenze, gegen neue tauschen.
--
TDM 900 RN08 EZ 2003
R1 RN12 EZ 2006
Zuletzt geändert von TeeDeeEmma am 14.05.2009 10:40, insgesamt 3-mal geändert.

slomo
Registriert: 22.04.2009 12:15

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Beitragvon slomo » 14.05.2009 13:34

Hallo TeeDeeEmma,

die Bremsbeläge sind frisch getauscht, war auch keine große handwerkliche Herausforderung. Ich habs mit einem erfahrenen Schrauber zusammen gemacht. Vorher, wie nachher war es dasselbe mit dem Knacken. Mein vorheriges Moped zeigte das gleiche Verhalten, dass bei einer Inspektion durch die Werkstatt geprüft wurde. Bei manchen knacke es eben ein bisschen, war das Fazit nach der Überprüfung.

Das zirpende Nähmaschinengeräusch tritt beim Beschleunigen auf. Den Kettendurchhang müsste ich aber eh mal wieder kontrollieren. Allerdings tippe ich auch eher auf akustisch besondere Gegebenheiten. Bin halt nur etwas nervös, wenn es vom Normal abweicht.

Viele Grüße

slomo

Bolide
Registriert: 04.06.2005 16:16

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Beitragvon Bolide » 14.05.2009 13:38

Hi slomo,

trink Dir mal nen Kamillentee, das hilft Wunder! ;D

Alles Gute
Guntram H.

TeeDeeEmma
Registriert: 07.04.2009 18:21

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Beitragvon TeeDeeEmma » 14.05.2009 13:55

slomo schrieb:
> Hallo TeeDeeEmma,
>
> die Bremsbeläge sind frisch getauscht, war auch keine große
> handwerkliche Herausforderung. Ich habs mit einem erfahrenen Schrauber
> zusammen gemacht. Vorher, wie nachher war es dasselbe mit dem Knacken.
> Mein vorheriges Moped zeigte das gleiche Verhalten, dass bei einer
> Inspektion durch die Werkstatt geprüft wurde. Bei manchen knacke es
> eben ein bisschen, war das Fazit nach der Überprüfung.
>

Neue Beläge laufen sich eventuell auch noch besser ein, aber der Grund wird dort sicher zu finden sein. Ich kenne die TDM Bremse im Moment nicht so gut und weiß nicht auswendig, wie die Beläge gehalten werden, aber an meiner R1 war auch immer ein Klacken zu hören, was ich dadurch abgestellt habe, dass ich die Federbleche, durch die der Sicherungsstift geschoben wird, ein wenig mehr auf Spannung gebogen habe... das stoppte das jedenfalls sofort.

Ein gesundes Bewußtsein für Veränderungen am Motorrad ist nicht schädlich, im Gegenteil, aber Nervosität schon, denn das beeinflußt Deine Aufmerksamkeit für die wesentlichen Dinge im Strassenverkehr ;)
--
TDM 900 RN08 EZ 2003
R1 RN12 EZ 2006
Zuletzt geändert von TeeDeeEmma am 14.05.2009 13:55, insgesamt 1-mal geändert.

Steindesigner
Registriert: 16.06.2008 20:34

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Beitragvon Steindesigner » 14.05.2009 15:27

Bolide schrieb:
> Hi slomo,
>
> trink Dir mal nen Kamillentee, das hilft Wunder! ;D



Johanneskraut Tee beruhigt ;)
--
Grüße aus dem Kurvenland

Carpe Diem - nutze den Tag

Horst_Hustler
Registriert: 17.03.2003 21:32

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Beitragvon Horst_Hustler » 14.05.2009 15:50

Da die Vorderradbremse schwimmend gelagert ist könnte auch das ein Grund für das Klackern beim Anlegen der Bremse sein.

Diagnostik: vorne im Stand bremsen und Gabel einfedern. 2.Person hält die Bremsscheibe mit der Hand fest und spürt dort das Klackern. Achtung: heisse Bremsscheibe.

Handlungsbedarf: keiner
[hr][ img ] Herbert
[hr]
'La moto suit toujours le regard du pilot' [Joe Bar Team]

slomo
Registriert: 22.04.2009 12:15

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Beitragvon slomo » 15.05.2009 10:36

Hallo,

vielen Dank für eure Tips, auch die der Kategorie "Baldrian". Gestern kam mein Kamerahalter an, der natürlich sofort ausprobiert wurde. Die Tonspur bestätigt: Alles im Lot. Das Phänomen ist der schallreflektierenden Umgebung geschuldet. Die Möhre macht also immer den gleichen ansteigenden Krach beim Beschleunigen. Die Beruhigungsmittelchen dürfen also wieder in den Küchenschrank.

Nachdem ich bei den Bremsen nicht weitergekommen bin, und die Diagnostik beim Lenkkopflager auch nicht zielführend war, gehe ich erstmal davon aus, das kein entscheidendes Problem besteht. Ich muss eh zum Freundlichen: Inspektion und Ventilspiel. Da weise ich ihn mal darauf hin.

Viele Grüße

slomo

jos

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Beitragvon jos » 15.05.2009 11:25

Sind Ritzel und Hinterkettenrad gut auf einander ausgerichtet oder laeufen die Zaehnen schraeg ab?
Und wie ist es im Stand, denn da faellt nur der Motor an mit vorzugsweise die Ventile oder Steuerkette.
_____________________________________________________
So lange es noch Benzin gibt, fahre ich 3VD.

yamman
Registriert: 14.05.2009 07:04

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Beitragvon yamman » 16.06.2009 12:41

Als ersten mal ein herzliches Grüß Gott!

Ich bin ziemlich neu hier im Forum und seit kurzem Besitzer einer 4TX. Nachdem ich jetzt 3 Wochen daran herumgebastelt habe fährt sie seit Sonntag endlich!!! :dance2:

Ich möchte euch auch sagen, dass ich sehr froh über dieses Forum bin, da ich mir schon einige wertvolle Tipps holen konnte (z.B. "Knipstuning")

So, jetz aber zum "Knacken beim Bremsen": Das hatte meine auch, ich hab das schon bei der ersten Besichtigung (also noch vor dem Kauf) festgestellt. War damals der Meinung, dass es sich um das Lenkkopflager handelt ("mit 28.000km sicher nur das Spiel" hab ich gemeint), mangels eines Hauptsänders konnte das aber nicht restlos geklärt werden.
Nun, gekauft, aufgebockt und siehe da: Das Lenkkopflager war okay, kein Spiel, kein Rasten, alles paletti!

Nach intsensiverer Suche habe ich dann den Versursacher des Klackens gefunden. Meine Gabeln waren im Eimer, beim Einfedern ist das Standrohr immer gegen das Tauchrohr "eingeknickt". Das muss man sich in etwa so vorstellen. Wenn man die Gabel von der Seite betrachtet bilden Stand- und Tauchrohr eine Gerade. Wenn man nun die Bremse zieht und das Mopped nach vorne schiebt bekommt die Gerade einen Knick, also quasi ein "Pfeil" nach hinten.

Bei mir waren schlicht weg die Führungsringe der Gabel im A****! Ich hab dann gleich das ganze Innenleben (also alle Ringe, Dichtungen, Staubmanschetten, etc.) tauschen lassen und im Zuge dessen auch gleich Wilbers-Federn reingetan.

Seit dem ist Ruhe und vorne taucht sie auch nicht mehr so weit ein....

Hoffe nicht, dass da bei dir der Fall ist, aber das wäre auch eine Möglichkeit...



liebe Grüße aus Tirol

Manu


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