Fragen zu Kühlwasserwechsel bzw. ZKD

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Moderator: Überholi

greifswald
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Fragen zu Kühlwasserwechsel bzw. ZKD

Beitragvon greifswald » 22.05.2009 18:08

Moin!

Ich habe meine TDM heute mal ordentlich mit schnellem BAB-Tempo bis 200 laut Tacho gequält.

Beim anschließenden Mölnachfüllen hat der Blick in den Kühlwasserbehälter meine Mundwinkel nach unten gezogen: Sieht stark nach Möl im Kühlwasser aus.

Als TDM-Laie tippe ich mal auf defekte Zylinderkopfdichtung.

Da ich noch keine anderen Auffälligkeiten, wie: Startverhalten, Leistungseinbuße, erhöhte Wassertemperatur Nebel im Auspuff, feststellen konnte, würde ich geren vorab den letzten Zipfel Hoffnung greifen und das Kühlsystem spülen.

Schlauerweise habe ich natürlich meine Reparaturanleitung an einen Arbeitkollegen verliehen :-( (aber so gut ist die bucheli-Anleitung eh nicht)

Fragen:
Welche Spezifikation muß der Kühlwasserzusatz für die TDM erfüllen?
Wie spült man am effizientesten das Kühlsystem?
Oder besser: Wie macht man es überhaupt? Muß dafür die Verkleidung ab? Wo sitzen die tiefsten Ablassschrauben?

Gruß

Christian

Yamaha-Men
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Fragen zu Kühlwasserwechsel bzw. ZKD

Beitragvon Yamaha-Men » 22.05.2009 18:19

der tiefste Punkt ist die Ablassschraube unten rechts an der Wasserpumpe.
Mischungsverhältnis ist 50 % destilliertes Wasser und 50 % korrosionshemmendes Ethylen-Glysol als Frostschutz. Bei Yamaha gibts das schon fertig gemischt, tut bestimmt dem Motor gut, hab ich auch verwendet beim Wechsel

Grüße aus dem Kurvenparadies
yamaha-men
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Red
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Fragen zu Kühlwasserwechsel bzw. ZKD

Beitragvon Red » 22.05.2009 20:17

hi,

nach den vielen jahren die die kühlwassersysteme der 3vds auf dem buckel haben, hast du immer leichten "beschlag", vor allem an den wandungen des kühlwasserbehälters.

selbst wenn du den rausholst, u. von innen reinigst, hast du das relativ schnell wieder.
bei nem kopfdichtungsschaden, u. ölübertritt ins kühlwasser sieht das wesentlich heftiger aus.
da hast du eine richtig dicke fettschicht oben schwimmen, u. wenn du den deckel vom ausgleichsbehälter unter dem laufen öffnest, dann wirst du irgendwelche aktivitäten im wasser beobachten können.

am besten wäre es alle paar jahre das kühlsystem, einschliesslich den kühler zu spülen, um den schlampes der sich da festsetzt raus zu holen.
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gruss

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Limbo
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Fragen zu Kühlwasserwechsel bzw. ZKD

Beitragvon Limbo » 22.05.2009 21:03

Destiliertes Wasser für den Kühler halte ich für übertrieben. Es darf ruhig Leitungswasser sein, wenn es nicht besonders kalkhaltig ist. Selbst dann dann man auf sauberes Regenwasser ausweichen.
Der TDM-Motor ist keine Dampfmaschine, und zu Kalkablagerungen kommt es nur, wenn kalkhaltiges Wasser verdampft, bzw verdunstet.

Eine Wasser-Frostschutzmischung von 50:50 kann ich auch nicht empfehlen, da zuviel Glycol die Wärmeleitfähigkeit des Kühlmittels reduziert. Ein Teil Glycol auf zwei Teile Wasser verwenden wir @work. Das Zeug mischt man natürlich vor dem Einfüllen ab.

Zum Spülen des Kühlkreislaufs empfehle ich, nach dem Entleeren das Kühlsystems In 5l Wasser einen großen Esslöffel Waschmittel aufzulösen, und mit dieser Mischung im Sommer ein paar Tage rumzufahren.

Hat man das Kühlmittel komplett ausgewechselt, sollte man nach dem Einfüllen nach 5-7 Km bei Betriebstemperatur den Flüssigkeitsstand kontrollieren, und muß fast immer etwas nachfüllen, weil beim ersten Öffen das Thermostats die letzte Luft aus dem System entweicht.

Limbo
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greifswald
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Beitragvon greifswald » 22.05.2009 21:52

Ich habe jetzt etwas Wasser nachgefüllt - und nun sieht es nicht mehr so schlimm aus. In der dunklen Garage im Schatten des Rahmens sah der Kühlwasserbehälterinhalt eher nach Mölwanneninhalt aus. Per LED-Spot beleuchtet sieht es zum Glück nur nach Mölschlieren aus. Nach Reds Ausführungen mache ich mir jetzt weniger Sorgen und halte mal ein Auge drauf.

Als Frostschutz würde ich Glysantin Alu Protect / G30 nehmen. Spricht etwas dagegen?
Da ich eh das Wasser ablassen und spülen muss, könnte ich gleich auf silikatfreies Frostschutzmittel umsteigen.

Mit destilliertem Wasser bin ich etwas vorsichtiger geworden, nachdem ich bei einem VW 1,6TD den Alu-Zylinderkopf prophylaktisch gewechselt hatte und dieser zwar keine Risse, aber dafür ordentlich Materialschwund (Alufraß) hatte.
Im Frostschutz sollen wohl Mineralien en Masse sein, so dass sich das destillierte Wasser nicht am Motor bedienen muß - aber so recht hatte das wohl nicht funktioniert. Jetzt greife ich mal zu Leitungs- mal zu destilliertem Wasser - je nach Verfügbarkeit und Qualität. Ist vermutlich eine Glaubesfrage wie die Frage nach dem perfekten Möl.

Danke für eure Tipps!
Zusatz , falls es jmd interessiert:
Hier findet man ein paar Meinungen dazu, warum "destilliertes" Wasser schädlich sein kann.

PS: Je länger ich die TDM fahre desto mehr fasziniert sie mich. Unglaublich dass die Möhre bei 160 Tacho nochmal ordentlich nach vorne zieht!
Zuletzt geändert von greifswald am 22.05.2009 21:57, insgesamt 1-mal geändert.

Limbo
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Beitragvon Limbo » 22.05.2009 22:39

greifswald schrieb:
> Als Frostschutz würde ich Glysantin Alu Protect / G30 nehmen. Spricht
> etwas dagegen?
> Da ich eh das Wasser ablassen und spülen muss, könnte ich gleich auf
> silikatfreies Frostschutzmittel umsteigen.

.... man könnte auch Danziger Goldwasser nehmen. I)
>
> Mit destilliertem Wasser bin ich etwas vorsichtiger geworden, nachdem
> ich bei einem VW 1,6TD den Alu-Zylinderkopf prophylaktisch gewechselt
> hatte und dieser zwar keine Risse, aber dafür ordentlich
> Materialschwund (Alufraß) hatte.

Das würde ich als "Auswaschungen" bezeichnen, die durch die ständige Strömung im Kreislauf entstehen.
Solche Auswaschungen findet man nach einigen Jahren sogar in Ölkreisläufen, meist am Ende von Bögen.

> Im Frostschutz sollen wohl Mineralien en Masse sein, so dass sich das
> destillierte Wasser nicht am Motor bedienen muß - aber so recht hatte
> das wohl nicht funktioniert. Jetzt greife ich mal zu Leitungs- mal zu
> destilliertem Wasser - je nach Verfügbarkeit und Qualität. Ist
> vermutlich eine Glaubesfrage wie die Frage nach dem perfekten Möl.

Völliger Blödsinn!
In einem geschlossenen Kreislauf findet sofort ein ionischer Ausgleich zwischen den Metallen und der Flüssigkeit statt. Danach ist nix mehr agressiv und nix wird mehr angefressen. Sonst könnte man auch keinen Alu-Zylinderkopf,auf einen Gußblock mit Stahlbuchsen und einen Messingkühler in einem System verwenden.

> Hier
> findet man ein paar Meinungen dazu, warum "destilliertes"
> Wasser schädlich sein kann.

Sorry, aber ich habe selten so eine geballte Ladung Blödsinn gelesen.

In unserem Kraftwerk gehen täglich trotz Rückgewinnung 30-35 Tonnen Kesselwasser verloren, und werden durch demineralisiertes Flußwasser ersetzt.

Würde das deminerlisierte Wasser die Metalle angreifen, wär wohl monatlich ein neuer Kessel fällig.
Die Kessel sind jetzt bereits über 20 Jahre alt. Wenn sie mal erneuert werden müssen, dann nur weil sie auf der Feuerseite durch schwefelaltigen Ruß und Abgase angegriffen werden.

Limbo

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Red
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Beitragvon Red » 23.05.2009 00:47

hi,

eventuell wird hier destilliertes wasser mit osmose wasser in einem topf geworfen.
osmose wasser ist tatsächlich recht aggresiv, u. wird deshalb nur durch pvc rohre gepumpt.
wobei auch dies nur bei ständig "frischem" nachschub von nöten ist.

würde dieses wasser wie in einem kühler od. einer heizung, auch nur im kreis gepumpt werden, wäre es auch recht schnell tod.
--
gruss

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Yamaha-Men
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Beitragvon Yamaha-Men » 23.05.2009 01:43

Limbo schrieb:
> Destiliertes Wasser für den Kühler halte ich für übertrieben. Es darf
> ruhig Leitungswasser sein, wenn es nicht besonders kalkhaltig ist.
> Selbst dann dann man auf sauberes Regenwasser ausweichen.
> Der TDM-Motor ist keine Dampfmaschine, und zu Kalkablagerungen kommt
> es nur, wenn kalkhaltiges Wasser verdampft, bzw verdunstet.

wer weiß schon wie hoch der Kalkgehalt des verwendeten Wassers ist das er verwendet.

> Eine Wasser-Frostschutzmischung von 50:50 kann ich auch nicht
> empfehlen, da zuviel Glycol die Wärmeleitfähigkeit des Kühlmittels
> reduziert. Ein Teil Glycol auf zwei Teile Wasser verwenden wir @work.
> Das Zeug mischt man natürlich vor dem Einfüllen ab.

wird aber u.a. auch von vielen Automobilherstellern empfohlen.
Wäre doch dann am einfachsten das von Yamaha empfohlene fertig gemischte Kühlmittel zu verwenden, kostet zwar ne Kleinigkeit mehr, jedoch kann man davon ausgehen das es dem Motor nicht schadet und auf die Bedürfnisse des Motors abgestimmt ist

> Zum Spülen des Kühlkreislaufs empfehle ich, nach dem Entleeren das
> Kühlsystems In 5l Wasser einen großen Esslöffel Waschmittel
> aufzulösen, und mit dieser Mischung im Sommer ein paar Tage
> rumzufahren.

ob das dem Motor gut tut

> Hat man das Kühlmittel komplett ausgewechselt, sollte man nach dem
> Einfüllen nach 5-7 Km bei Betriebstemperatur den Flüssigkeitsstand
> kontrollieren, und muß fast immer etwas nachfüllen, weil beim ersten
> Öffen das Thermostats die letzte Luft aus dem System entweicht.

korrekt

Grüße aus dem Kurvenparadies


yamaha-men
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Zuletzt geändert von Yamaha-Men am 23.05.2009 14:32, insgesamt 1-mal geändert.

Limbo
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Beitragvon Limbo » 23.05.2009 16:54

Yamaha-Men schrieb:
> wer weiß schon wie hoch der Kalkgehalt des verwendeten Wassers ist das er verwendet.

Wer stark kalkhaltiges Leitungswasser bekommt, sieht Das an seinen Wasserhähnen, und merkt es an der verkalkten Kaffeemaschine.
Außerdem kann man nach dem Härtegrad seinen Wasserversorger fragen.

Yamaha-Men schrieb:
> wird aber u.a. auch von vielen Automobilherstellern empfohlen.
> Wäre doch dann am einfachsten das von Yamaha empfohlene fertig gemischte Kühlmittel zu verwenden,
> kostet zwar ne Kleinigkeit mehr, jedoch kann man davon ausgehen das es dem Motor nicht schadet und
> auf die Bedürfnisse des Motors abgestimmt ist

Richtig ist das ausspindeln der Frostsicherheit mit einem Aerometer.
Damit mischt man die Kühlflüssigkeit auf den größten zu erwartenden Frost ab.
Wir mischen hier auf Minus 18°C ab.
Da wir das Mischungsverhältnis 1x bestimmt haben, geben wir unseren 300l Vorratsbehälter bis zur selbstgemachten 100l-Markierung Fostschutzmittel, und füllen mit Leitungswasser bis oben auf.

Warum soll ich dem Freundlichen das überteuerte Zeug abkaufen, wenn ich kein Problem mit der eigenen Mischung habe?
Das Zeug vom Freundlichen kommt letzendlich auch von BP oder BASF.

Yamaha-Men schrieb:
> ob das dem Motor gut tut

Wenn nicht, hätte ich schon reihenweise Motoren geschrottet. So bin ich schon 4 Wochen im Sommer in Spanien rumgefahren.
Calgon oder Persil zerfrisst doch auch nicht die Waschmaschine. I)

Demineralisiertes Wasser wird über Ionen-Austausch-Harz hergestellt. Das Harz wird dann durch Spülungen mit Spezialsalz regeneriert. Das ist kein Trinkwasser, Davon würdest Du, -wie von destiliertem Wasser-, Durchfall bekommen.

Osmose ist quasi eine Filterung über Micromembranen, und erzeugt mit Nachbehandlung auch Trinkwasserqualität.

Limbo
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Überholi
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Beitragvon Überholi » 25.05.2009 08:35

Limbo schrieb:

>
> Wenn nicht, hätte ich schon reihenweise Motoren geschrottet. So bin ich schon 4 Wochen im Sommer in
> Spanien rumgefahren.
> Calgon oder Persil zerfrisst doch auch nicht die Waschmaschine. I)
guter Tipp
>
> Demineralisiertes Wasser wird über Ionen-Austausch-Harz hergestellt. Das Harz wird dann durch
> Spülungen mit Spezialsalz regeneriert.

ich habe hier auch ne teilentsalzungsröhre. (noch aus Aquarianerzeiten )
die muss man alle paar tausend liter mit gestreckter Salzsäure regenerieren. evtl.- ist das salz das ihr verwendet salzsäure in granulatform?

> Das ist kein Trinkwasser, Davon würdest Du, -wie von
> destiliertem Wasser-, Durchfall bekommen.
ich würde davon acuh eher abraten ;D
> Osmose ist quasi eine Filterung über Micromembranen, und erzeugt mit Nachbehandlung auch
> Trinkwasserqualität.
wird auch in Aquarien verwendet...
>
> Limbo


´s war da Erich
[i]"Ehren-Schwoaba-Biergartler auf Lebenszeit"

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[f1]Es ist mehr wert, jederzeit die Achtung der Menschen zu haben, als gelegentlich ihre Bewunderung. (Jean Jacques Rousseau) [/f1]

Roger
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Beitragvon Roger » 25.05.2009 10:13

Moin Moin,

OT:
Demi-Wasser über Ionenaustauch funktioniert nicht da hierbei wie der Name schon sagt nur Ca-Ionen gegen Na-Ionen getauscht werden. (Nichtlösliche Salze werden gegen Lösliche Salze getauscht.
Demi-Wasser wird im allgemeinen über UO-Anlagen (Umkehr-Osmose) erzeugt. Wenns ganz toll sein muss nimmt man Reindampf und jagt ihn über einen Kondensator das kann man dann aber auch vergolden ;D

Gruss Roger

Carpe Diem

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Trotz des ständig und immer schneller expandierenden Universums bleibt die irdische Parkplatzproblematik in Großstädten unverändert.


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