Beitragvon Kruemel » 26.11.2015 21:21
absolut!
Ich gehör eigentlich zur "nicht-so-hoch-drehen-schon-gar-nicht-wenn-kalt"- Fraktion, habe allerdings "neulich" einen Motor mit unbekannter Schadensgeschichte günstig geschossen ...
Den hab ich dann mit ein paar KFZ- Aubis zerlegt, und Schadensanalyse betrieben ....
Vorbesitzer Rentner, 75 Jahre, Motor lag ausgebaut im Schuppen ....
Laufleistung 28.000 KM ...
Beim öffnen des Öltanks - VIEEEEEL Ölschlamm, ein paar - äh - Krümelchen - oh oh ...
Letzendlich der 4TX- Klassiker: Herztod durch Ölmangel, Kurbelwelle - na, sagen wir so - von der einen Lagerschale war kaum noch was zu finden ...
Starke Abnutzung zwischen Kolben und Zylinder, teils keine Herstellungsspuren - Honspuren im Zylinder, Drehriefen am Kolben - mehr zu sehen ...
Analyse: viel Kurzstrecke (Ölschlamm und vermutlich viel Benzin im Sprit)), niedrigtourig (Alter des Besitzers), vermutlich in allen Gängen -> hoher Druck zwischen Kolben und Zylinderwand in den oberen Gängen bei verdünntem Öl
= hoher Verschleiß = viel Ölverbrauch = Tod vor der Zeit ....
Schade ...
Den Rest hat der Motor dann noch bekommen, weil er im Schuppen ohne Abdeckung lag ...
Der abgebaute und oben aufgelegte Kupplungsdeckel hat das Wasser das mit Dreck durchs Dach kam, flächig gesammelt, und schöööön in die Ansaugkanäle getrichtert ...
Rostspuren in der Zylinderbank zu tief zum Hohnen, Zylkopf könnte noch gehen (bis auf ca die Hälfte der Ventile), Getriebe top, Kupplung erledigt (ein Rostklumpen), Gehäuseteile ok, Ölpumpen ok, ....
Jo - aber das Ding mit den Azubis und etlichen Tricksereienm "a la Praxis" zu zerlegen war ne coole Aktion ...
Mahlzeit ...
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Don`t panic, it`s mechanic!
"Wer will sucht Wege; wer nicht will sucht Gründe"