Hier mal ein kleiner Bericht von mir. Allerdings schon vom letzten Jahr und auf einer BMW R1200GS. Aber vielleicht interessiert es ja trotzdem jemanden.
Da ich mit dem Heidenau K60 Scout im Juli zum Nordkap gefahren bin will ich auch mal meine Erfahrungen zu dem Reifen schreiben.
Die Eingewöhnungsphase hat doch etwas länger gedauert. Es kann zum Einen daran gelegen haben dass ich vorher doch einen reinen Straßenreifen mit den Dunlop Roadsmart gefahren habe oder auch dass der Reifen wirklich etwas länger zum Einfahren braucht wie einige vorher auch schon angemerkt haben. Am Anfang kippte er bei eine gewissen Schräglage plötzlich weiter in die Kurve. Nach ein paar hundert km war es weg oder ich hatte mich daran gewöhnt.
Anschließend folgte der Reifen spurstabil der einmal eingeschlagenen Kurve und war auch nicht kippelig.
Zum Grip kann ich nichts Negatives sagen, immer ausreichend vorhanden, auch bei starkem Regen den wir leider zur Genüge hatten. Wobei ich auch sagen muss dass ich den Reifen in Norwegen nicht wirklich im Grenzbereich bewegt habe. Das könnte in Norwegen recht teuer werden und man genießt auch eher die Landschaft.
Die Laufruhe ist anfangs auch ok. Klar merkt man dass es ein Stollenreifen ist aber es ist nicht wirklich störend. Ich hatte es schlimmer befürchtet. Allerdings ist er mit zunehmender Laufleistung doch unruhiger und lauter geworden. Ab ca. 4000 km fängt er besonders in Schräglage jetzt doch an zu singen welches sich aber nicht störend auf die Fahreigenschaften auswirkt. Es ist auch ein deutlicher Sägezahn zu erkennen.
Bin mit Luftdruck vorne 2,5 - 2,6 und hinten 2,9 – 3,0 gefahren, aber immer mit Sozia und Gepäck, also maximaler (oder etwas mehr) Beladung.
Nach 3000 km war doch schon deutlicher Verschleiß hinten zu erkennen so dass ich schon gedacht habe dass er nach der Tour (7500 km) am Ende wäre. Jetzt nach den 7500 km ist doch noch etwas Profil übrig so dass ich denke der hintere wird ca. 10000 km bei mir halten. Der vordere hat kaum Verschleiß und würde sicherlich noch einen zweiten Hinterreifen halten. Der Verschleiß ist aber sicherlich auch durch Norwegen und das überwiegende Rollen mit 80 – 100 km/h positiv beeinflusst.
Wir sind überweigend asphaltierte Straßen gefahren, nur mal kleinere Teilstücke auf Schotter. Aber auch auf Schotter hatte ich immer ein sicheres Gefühl. Wäre aber auch problemlos mit einem Straßenreifen möglich gewesen.
Was mir auch etwas negativ aufgefallen ist, er folgt Längsrillen doch etwas stärker. Gerade in Norwegen hat man oft Längsrillen da die zwischen den Spurrillen anscheinend oft den Asphalt abfräsen. Bei höheren Geschwindigkeiten über 140 km/h ist er auch etwas anfällig für Pendeln. Wobei ich nicht den Eindruck hatte das Pendeln kommt vom Reifen, eher von Luftverwirbelungen die ich über die Arme aufs Lenkrad übertrage. Schneller als 140 km/h fahre ich aber sowieso nur selten.
Als Fazit würde ich sagen ein durchaus guter Reisereifen. Für eine solche Tour würd ich ihn auch wieder aufziehen.
Werde wenn der hintere runter ist aber wahrscheinlich doch erst mal wieder auf meine Dunlop Roadsmart wechseln. Ist doch komfortabler auf der Straße.
Gruß Dirk