TDM900 Kupplung rupft

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Squirrel
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TDM900 Kupplung rupft

Beitrag von Squirrel » 28.07.2016 15:48

Moin,

auf meiner Urlaubsreise mit der TDM900 stellte ich fest daß die Kupplung "zickig" ist. Der Motor hat noch keine 40.000 km runter, allerdings immer im Gespannbetrieb.

Bei kaltem Motor ist alles bestens.

Je wärmer er aber wird, desto ruppiger ist die Kupplung beim Anfahren. Das erste ca. Drittel ist alles normal wenn man im ersten Gang anfährt. Dann macht sie aber ruckartig "zu" und das Motorrad macht einen Satz. Ab 2. Gang ist dieses Problem nicht mehr zu bemerkbar.

Lasse ich den Kupplungshebel beim Anfahren in der Stellung wo es sonst "rupft" und beschleunige nur vorsichtig, ruckt die Kupplung auch mit einem spürbaren Ruck ein, allerdings kann ich so noch halswegs flüssig fahren.

Bei sehr heißem Motor (Stop-and-Go-Verkehr bei 30 Außentemperatur) ist das rupfen besonders unangenehm.

Was kann das sein? Ein defekter Kupplungskorb sollte meiner Meinung nach nicht temperaturabhängig rupfen; meine Vermutung wäre falsches Öl.

Viele Grüße
Rolf

RDThorsten
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Re: TDM900 Kupplung rupft

Beitrag von RDThorsten » 29.07.2016 13:37

Ich würde die Kupplung einmal zerlegen und mir die Reibscheiben und die Stahllamellen einmal anschauen. Wenn sie an der Verschleißgrenze sind würde ich sie inkl. der Federn tauschen. Reibscheiben auf eine Glasplatte legen und auf Verzug vermessen. Ich hatte das bei einer 4TX auch schon einmal.

Squirrel
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Re: TDM900 Kupplung rupft

Beitrag von Squirrel » 01.08.2016 06:57

Autsch!

Das blöde ist daß ein Seitenwagen dran ist. Den abzubauen um richtig an die Kupplung ranzukommen ist recht aufwendig.
Mal schauen ob man "über Kopf" irgendwie da rankommt.

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Re: TDM900 Kupplung rupft

Beitrag von RDThorsten » 02.08.2016 17:10

Über Kopf wir's wohl nix werden. Es ist etwas mehr Arbeit, aber mach es gleich vernünftig.

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Re: TDM900 Kupplung rupft

Beitrag von Squirrel » 12.08.2016 07:03

Die Werkstatt hat sich gemeldet: in der Kupplung (dort wo die Kupplungsfedern sitzen) sind deutliche Verschleißspuren zu sehen; es ist denkbar daß sich hier die Federn quasi ruckartig entspannen beim einkuppeln. Das Teil (Nabe?) kostet stolze 292 Euro und wird getauscht. Beläge, Scheiben und Federn sind noch völlig innerhalb der Toleranz und können weiterverwendet werden. Der Kupplungskorb weist auch Spuren auf, die sehen aber laut Werkstatt nicht dramatisch aus, zumal ein neuer Korb gleich mal 690 Euro (!) kosten würde.

So kann also so eine Kupplung durchaus nach 40.000 km teure Reparaturen auslösen. Ich vermute mal daß der Akt zusammen mit den Werkstattkosten 500 Teuros kosten wird; dazu kommt die 40.000er Inspektion, die ja auch nicht billig ist, da wechseln vermutlich insgesamt fast 1000 Dukaten ihren Besitzer :-( Teurer Einstieg in die TDM-Klasse ...

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Re: TDM900 Kupplung rupft

Beitrag von Red » 12.08.2016 07:53

ein beiwagenbetrieb ist ebend auch eine größere belastung für eine kupplung. ist bei pkws nichts anderes.
ich hatte das ruppige einkuppeln mit dem satz nach vorne auch eine zeitlang auf der 3vd. hier hat ein tausch der federn das Problem behoben.

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Re: TDM900 Kupplung rupft

Beitrag von Squirrel » 12.08.2016 10:25

Die Federn will er sicherheitshalber auch wechseln. Dann sollte die Kupplung ja wieder richtig gehen!

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Re: TDM900 Kupplung rupft

Beitrag von Squirrel » 12.08.2016 11:02

Mittlerweile habe ich auch herausgefunden daß das Teil für 690 Euro sich bei Yamaha "Primärabtriebsrad" nennt. Da ich das Teil nur von Fotos kenne: das sieht aus wie ein klassischer Kupplungskorb, der mit dem Abtriebsritzel und einem Ruckdämpfer zusammengebaut wurde wodurch das Teil so irre teuer wird.

Gibts denn die Möglichkeit, den Kupplungskorb getrennt zu ersetzen (ggf. indem man den Rest neu vernietet)? Das Teil gibts zwar für die 900er nicht als separates Ersatzteil, aber da die Teilenummer mit 4TX beginnt vermute ich daß da auch 850er Teile passen würden.

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Re: TDM900 Kupplung rupft

Beitrag von RDThorsten » 14.08.2016 19:33

Ich habe schon bei anderen Motoren die Nieten entfernt und die Ruckdämpfergummis im Korb erneuert. Ich würde mir den Kram definitiv gebraucht besorgen. Solch eine Kupplung bekommst beim Teilehöker für ca. 150 bis 200 Euro. So anfällig ist die Kupplung eigentlich garnicht. Wichtig wäre allerdings, dass Du ihn komplett mit Zahnradpaarung bekommst. Der Korb verschleißt i.d.R. dort, wo die Lamellen in den Korb greifen. Dort kann man dann s.g. Rattermarken sehen. Die Naben sehen meist unversehrt aus. Bei der TDM habe ich das noch nicht beobachten können. Keine Ahnung ob die da anfällig ist. Ich habe die bei anderen Motoren auch schon mit der Flachfeile geschlichtet. Wenns zu arg ist, wäre der Wechsel allerdings zu empfehlen. Schade, dass Du nicht selber reparierst, die Arbeit ist recht unkompliziert...

http://www.svrider.de/Homepage/Bilderga ... b13e17.jpg

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Re: TDM900 Kupplung rupft

Beitrag von Squirrel » 14.08.2016 20:54

Der Korb ist kaum angegriffen. Aktuell ist das Problem nur die Kupplungsnabe, dort wo die Federn draufsitzen, die haben sich dort anscheinend regelrecht eingegraben. Die tauscht die Werkstatt nun durch ein Neuteil. Da die Maschine eh die 40.000er Inspektion nötig hat und ich keinen Bock auf Bremsflüssigkeit wechseln und Ventile einstellen hatte habe ich sie in eine Yamaha-Werkstatt gebracht und dort das Thema Kupplung gleich mit angesprochen. So kriege ich den Eimer erst mal frisch inspiziert und Ventileingestellt zurück. Die nächsten 20.000 km sind dann derartige Aktionen nicht mehr nötig, die Inspektionen mache ich dann selber und falls die Kupplung wieder schwächelt nehme ich sie mir persönlich vor. Irgendwo liegt auch noch aus SR500-Zeiten ein Kupplungsgegenhalter von Kedo herum :D

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Re: TDM900 Kupplung rupft

Beitrag von RDThorsten » 15.08.2016 11:26

Jou, das Kupplungshaltewerkzeug passt wohl bei vielen Yamahas...

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Re: TDM900 Kupplung rupft

Beitrag von Squirrel » 23.08.2016 14:23

So, wie von der Werkstatt vermutet war die Kupplungsnabe (knapp 300 Teuros) Schuld. Dort hatten sich die Federn ins Material eingegraben was dann dazu führt daß die Kupplung "schlagartig" zumacht wenn sich die Federn auf einmal entspannen.

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